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Es lag ganz sicher an mir, aber sicher nicht an der Auswahl.Sicher das es am Selbstwertgefühl lag? Nicht vielleicht an deiner Auswahl? (...)
Mein Selbstwertgefühl und meine Ängste vor Zurückweisung waren insbesondere deshalb besonders stark ausgeprägt, weil ich ein äußerst schwieriges Elternhaus hatte. Da habe ich leider nicht viel Liebe bekommen, dazu Scheidung, Vereinsamung, Misshandlung etc. Eine Psychotherapie Mitte der 20er, die ich eigens in die Wege geleitet hatte, hat hier viel geholfen.
So hatte ich dann auch bald die ersten Erfolge. Bevor mir jedoch der lang erhoffte Durchbruch gelang, habe ich mich teils so weit nach unten orientiert, dass es schon fast krankhaft war.
Sowohl vor als auch nach der Psychotherapie bin ich - normal fit und sogar recht muskulös als Mann - beispielsweise auch vor adipösen Frauen nicht zurück geschreckt (BMI 30-35, also wirklich extrem fett und gesundheitlich höchst bedenklich, da gibt es nichts schönzureden). Mit der einen (vor der Therapie, im RL kennengelernt) klappte es nicht, weil sie schwer depressiv war. Sie hatte ernste psychische Probleme und ich war mit der Lage überfordert.
Mit der anderen (nach der Therapie, per Online-Dating kennengelernt) klappte es dann zumindest bis zur Entjungferung. Ich hatte das erste mal im Leben Sex, und zwar in ihrem Bett, welches allerdings nach Urin roch. Sie war nämlich ein Messie, d.h. ihre Wohnung dreckig, komplett vollgemüllt, alles voll gestellt und überall - auch im Bett - haufenweise Dreck. In die Küche durfte ich nicht mal reinsehen (warum wohl?). Da musste ich buchstäblich meinen Ekel unterdrücken. Ich habe den Spruch "Besser widerlich, als wieder nich" zur Realität gemacht.
Übrigens: Diese Dame machte mir gegenüber frühzeitig klar, dass Monogamie für sie nichts wäre, weil sie auch mit anderen Männern Spaß haben wolle. Für mich war das ein No-Go. Es überraschte mich jedoch sehr, dass sogar so eine Frau noch so gut bei Männern ankam. Sie ließ einmal (fairerweise bei einer anderen Gelegenheit) die Bemerkung fallen, dass man in der Stadt, aus der ich komme, als Frau sogar völlig ungepflegt und ohne Makeup noch regelrechte "Models" abschleppen könne, also ganz ohne jeden Aufwand.
Vor diesem Hintergrund bitte ich davon abzusehen, mich darüber zu belehren, dass ich zu hohe Ansprüche gehabt haben könnte.
In meinem konkreten Fall hat sicher das miserable Elternhaus die überragende Rolle gespielt. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass es junge Frauen tatsächlich erheblich leichter haben, als junge Männer. Seht euch doch allein mal die Zahlenverhältnisse an. Es gibt gar nicht genug Frauen für alle Männer (bei den Senioren schon, aber das ist was anderes). In manchen Uni-Städten ist die Lage nochmal extra verschärft.