• #1

Woran bemerkt man, dass es noch Liebe ist?

Ich bin jetzt schon mehr als ein halbes Jahr mit meinem Freund zusammen. Bevor wir zusammengekommen sind haben wir fast ein Jahr nur geschrieben und uns ab und zu mal getroffen. Das lag daran, dass ich mich nicht auf ihn einlassen wollte, da ich das Gefühl hatte wenn wir zusammenkommen dann für immer.
Jetzt ist es so, dass bei mir das Kribbeln aufgehört hat bzw nur sehr selten auftaucht. Ich genieße es aber trotzdem noch in seinen Armen zu liegen. Will ihn noch küssen und und wünschte ich könnte ihn jeden Tag sehen. Allerdings wäre es auch nicht schlimm ihn nicht zu sehen. Jetzt frage ich mich ob sich aus diesem
Kribbeln Liebe entwickelt hat oder ob ich mich Entliebt habe. Woran bemerkt man dass es liebe ist und woran bemerkt man dass es keine ist?
 
  • #2
Ich bin jetzt schon mehr als ein halbes Jahr mit meinem Freund zusammen. Bevor wir zusammengekommen sind haben wir fast ein Jahr nur geschrieben und uns ab und zu mal getroffen.
Das klingt ja nicht gerade nach einem fulminanten Start. Warum hast du denn gleich die Bedingung gestellt, es müsste "für immer" sein?
Will ihn noch küssen und und wünschte ich könnte ihn jeden Tag sehen. Allerdings wäre es auch nicht schlimm ihn nicht zu sehen.
Das verstehe ich nicht. Wenn ich mir wünsche, ich könnte jemanden täglich sehen, würde es mir logisch weh tun, diese Person nicht zu sehen.
Woran bemerkt man dass es liebe ist und woran bemerkt man dass es keine ist?
Irgendwann ist es auch eine Entscheidung. Sich auf einen Menschen einzulassen, längerfristig, auch wenn es nicht jeden Tag gleich kribbelt, auch wenn er manchmal nervt oder langweilt, weil er eben einfach ein Mensch ist. Wer ständig ängstlich in sich hinein horcht "Liebe ich noch? Liebe ich noch?" hat etwas missverstanden. Liebe ist nicht nur ein Gefühl, es ist aktives Handeln und Investieren für eine Beziehung. Indem man auch mal auf den anderen zugeht, sich für ihn interessiert, die Beziehung mitgestaltet, ein tiefsinniges Gespräch eröffnet, über Zukunftspläne redet etc.
 
  • #3
Liebe Lisl,
ich würde sagen, wenn man sich diese Frage stellt, stehen die Chancen ganz gut, dass es keine wirkliche Liebe geworden ist. Bei meinem ersten richtigen Freund, mit dem ich ca. 9 Jahre zusammen war, war ich auch lange nicht sicher, habe immer wieder gezweifelt, ob sich so Liebe anfühlt. Ich habe das zuletzt immer wieder sehr stark hinterfragt, weil ich merkte, dass ich ihn nicht heiraten wollte. Das wollte er auch nicht, aber das ist jetzt ja nicht Thema. Wie sieht das bei dir aus, kannst du dir das vorstellen oder wünschst du es dir sogar mit ihm?

Ich habe immer mit vielen Sorgen in unsere gemeinsame Zukunft geblickt, eben genau aus dem Grund, den du auch ansprichst: War es das schon? Ist das der Eine, mit dem ich für immer zusammenbleiben möchte? Rückblickend würde ich sagen, das waren deutliche Signale, dass ich mich hätte trennen sollen.
Ich habe mich dann, während wir noch zusammen waren, in einen anderen Mann verliebt. Das kam für mich völlig überraschend, hat mir aber verdeutlicht, dass ich meinen Ex eben nicht richtig geliebt habe.
Ich habe mich schließlich von ihm getrennt, obwohl eigentlich nichts zwischen uns vorgefallen war und ich den anderen Mann auch nur flüchtig von der Arbeit kannte. Einige Monate später kam ich dann aber tatsächlich mit ihm zusammen und bin bis heute, also seit 2 Jahren, sehr glücklich mit ihm. Wir wohnen zusammen und ich denke jeden Tag: "Das ist der Richtige." Es fühlt sich ganz anders an, einfach nach einem ganz sicheren und wohligen "Wir beide gehören zusammen". Ich denke, du hast vielleicht einfach noch nicht den Richtigen gefunden. Alles Liebe für dich.
 
  • #4
'Du wünschtest dir ihn jeden Tag zu sehen...aber es wäre nicht schlimm ihn nicht zu sehen...' (Dein Zitat).

Hmmmmm....
Was soll man darauf noch antworten oder raten? Wenn du selber nicht weißt was Sache ist, wie sollen wir das dann wissen?

'Für immer' ist übrigens gar nichts auf dieser Welt - Partnerschaften heutzutage sowieso nicht. Diese Illusion haben nur noch Teenies.

Ich rate dir auf dein Bauchgefühl zu hören. Das ist immer noch der beste Ratgeber.
 
  • #5
...und bin bis heute, also seit 2 Jahren, sehr glücklich mit ihm. ..."Das ist der Richtige." Es fühlt sich ganz anders an, einfach nach einem ganz sicheren und wohligen "Wir beide gehören zusammen".
Das ist einfach wunderschön, so sollte es sein und man sollte sich nicht mit weniger zufrieden geben, ich tue es aber.
Ich hatte leider noch bei keinem Mann dieses Gefühl.
Wohingegen ich sehr gut das Gefühl kenne, mit einem Mann zusammen zu sein und genau zu wissen, das ist nicht der Mann meines Lebens, Testfrage: würde ich ihn heiraten ?
In jungen Jahren wollten mich zwei Partner heiraten und jetzt, viele Jahre später, wieder ein Mann (ich meine natürlich meinen Freund) und ja, ich kann die Frage mit 'nein' beantworten.
Schon schade...
Aber deswegen immer allein zu bleiben ? Ich weiss nicht...
Ich denke, du hast vielleicht einfach noch nicht den Richtigen gefunden.
Ich bin 50, wann kommt mein Richtiger denn ?
Vielleicht hat nicht jeder das Glück, seinen Richtigen zu finden und dann reicht es vielleicht auch, jemanden zu haben, den man lieb hat, den man mit warmen Gefühlen ansehen kann, dessen Hand man gerne nimmt, auch wenn man dazu nicht jeden Tag den Wunsch hat.

Hm...vielleicht kommt es auch ein wenig darauf an, wie alt du bist, liebe FS.
Bist du so alt wie ich ? Dann ist ein lieber, verlässlicher, loyaler, gebildeter, gepflegter Mann, der auch dein Kind mag (ich rede von mir und meinem Kind) und der dich finanziell nicht ausnutzt schon sehr viel und ausreichend, auch wenn er doofe Kalauer reisst und rechthaberisch ist.
(ich rede immer noch von mir), perfekt ist niemand und ich erst recht nicht.
Heisse Gefühle, Sehnsucht, Bauchkribbeln...joa, das ist schön, aber eine Nummer kleiner ist auch gut.

Wenn du sehr jung bist, würde ich allerdings auch versuchen, den Mann meines Lebens, den, zu dem ich uneingeschränkt 'ja' sagen möchte, wenn er darauf besteht, ziehe ich dafür sogar ein weisses Kleid an, zu finden.

w 50
 
  • #6
Entliebt hast du dich mal gewiss nicht. Denn sonst würdest du es ja auch nicht genießen, in seinen Armen zu liegen. Kribbeln hat wiederum etwas mehr mit Leidenschaft zu tun als mit Liebe. Hört sich bei dir auch nicht nach der großen Leidenschaft an. Was ich aber wirklich seltsam finde

ist, dass du nicht weißt, ob du ihn liebst?! Das muss man doch spüren. Du kannst nicht unterscheiden, ob du dich entliebt hast oder sich Liebe entwickelt hat? Hört sich gruselig an. Fehlt dir auch sonst der Draht zu deinem Innersten?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #7
Du küsst Deinen Freund gern, willst ihn jeden Tag sehen und geniesst die Zeit mit ihm? Das liest sich doch gut.

Dass es immerzu kribbelt und man für immer Gefühle erlebt, wie sie nur in romantischen Liebesschnulzen dargestellt werden, ist nicht die Realität. Verliebtheit und der damit verbundene Rausch (Kribbeln usw.) sind chemisch-bioligische Reaktionen des Körpers, irgendwann tritt Gewöhnung ein - der Effekt lässt nach und schwindet irgendwann komplett. Idealerweise man zu diesem Zeitpunkt eine emotionale Beziehung aufgebaut - wie in Deinem Fall, liebe FS, dass Du ihn gern küsst, gern mit ihm zusammenbist usw. Ob man das dann "Liebe" nennt ist wohl Definitionssache.
Wenn Du Dich entliebt hättest, würdest Du es aber deutlich merken, weil Du dann nicht mehr mit diesem Mann zusammensein und ihn nicht küssen wolltest und Du Dich freuen würdest, wenn Du ihn nicht sehen müsstest.

Und ist es denn wichtig, ob Du ihn liebst oder nur sehr magst?
Wozu Gefühle in Schubladen einsortieren - wenn Du die Zeit mit ihm genießt, ist es dann nicht egal, wie man dieses Gefühl bezeichnet?
 
  • #8
Einige Monate später kam ich dann aber tatsächlich mit ihm zusammen und bin bis heute, also seit 2 Jahren, sehr glücklich mit ihm. Wir wohnen zusammen und ich denke jeden Tag: "Das ist der Richtige." Es fühlt sich ganz anders an, einfach nach einem ganz sicheren und wohligen "Wir beide gehören zusammen". Ich denke, du hast vielleicht einfach noch nicht den Richtigen gefunden. Alles Liebe für dich.

So soll das sein, ist aber wohl noch lange nicht immer.

Aber ich kann folgendes von frei sehr gut nachvollziehen.

Hm...vielleicht kommt es auch ein wenig darauf an, wie alt du bist, liebe FS.
Bist du so alt wie ich ? Dann ist ein lieber, verlässlicher, loyaler, gebildeter, gepflegter Mann, der auch dein Kind mag (ich rede von mir und meinem Kind) und der dich finanziell nicht ausnutzt schon sehr viel und ausreichend, auch wenn er doofe Kalauer reisst und rechthaberisch ist.
(ich rede immer noch von mir), perfekt ist niemand und ich erst recht nicht.
Heisse Gefühle, Sehnsucht, Bauchkribbeln...joa, das ist schön, aber eine Nummer kleiner ist auch gut.

Vllt. ist es so, dass "man" mit dieser Art nur dann richtig zufrieden ist, wenn "man" die große Liebe nie hatte. Aber hier möchte ich zu bedenken geben: Wer die große Liebe immer nur für 2 Jahr hatte du dann wieder eine Zeitlang Single ist, hatte sie schlussendlich doch nicht.

M 47
 
  • #9
Jetzt ist es so, dass bei mir das Kribbeln aufgehört hat bzw nur sehr selten auftaucht. Ich genieße es aber trotzdem noch in seinen Armen zu liegen. Will ihn noch küssen und und wünschte ich könnte ihn jeden Tag sehen.
Das ist völlig in Ordnung, statt frischer Verliebtheit nun ruhigere aber innige Gefühle, Liebe.
Allerdings wäre es auch nicht schlimm ihn nicht zu sehen.
Ja natürlich, denn die Liebe macht einen innerlich stark, sodass man sich auch mal alleine ohne den Partner gut fühlt. Denn man weiß ja trotzdem, er ist da und liebt einen. Und normalerweise sieht man sich auch wieder. - Aber wie wäre es, wenn er für sehr lange oder für immer weg wäre?
 
  • #10
Ein langsamer, geradezu holpriger Start, ein Jahr nur geschrieben und ab und zu getroffen. Und nun spürst Du das Kribbeln nicht mehr.

Es gibt übrigens Menschen, die können sich nicht wirklich einlassen und bei denen kribbelt es auch nicht so arg lange und gleich haben sie wieder Zweifel.

Hast Du einen sicheren Bindungsstil? Deine Ausführungen können auch ein Symptom hierfür sein. Wenn es so sein sollte: dann mein Beileid. Dann wird Dich auf Dauer kein Mann begeistern können und Du bleibst eine ewig Suchende, die nicht spüren kann, was sie sich so sehr wünscht. Da sucht man im Aussen, was man im Inneren nicht finden kann.

Wie ist es Dir denn vor ihm ergangen? Wie sind die vorigen Beziehungen verlaufen?

Ach und nochwas: so, wie Beziehungen beginnen, so laufen sie meist auch weiter. Viel Begeisterung kann ich hier nicht erkennen, aber die Ursachen, die wären interessant.
 
  • #11
Jetzt ist es so, dass bei mir das Kribbeln aufgehört hat bzw nur sehr selten auftaucht. Ich genieße es aber trotzdem noch in seinen Armen zu liegen. Will ihn noch küssen und und wünschte ich könnte ihn jeden Tag sehen. Allerdings wäre es auch nicht schlimm ihn nicht zu sehen. Jetzt frage ich mich ob sich aus diesem
Kribbeln Liebe entwickelt hat oder ob ich mich Entliebt habe. Woran bemerkt man dass es liebe ist und woran bemerkt man dass es keine ist?

Das das kribbeln nachlässt ist wohl ganz normal. Die Frage ist doch, ob an die Stelle des Kribbelns etwas anderes getreten ist? Das was du schreibst, dass du ihn gerne jeden Tag sehen möchtest (hast du danach wirklich ein Verlangen, oder ist es eher ok ihn jeden Tag zu sehen?) und dich in seiner Gegenwart wohl fühlst, klingt ja erstmal ganz positiv. Die Tatsache, dass du in einem Forum nachfragst, zeigt allerdings, dass du ihn wohl nicht liebst. MeInst du nicht, du würdest es sonst merken?

Dennoch finde ich die Frage an sich sehr interessant: Woran bemerkt ihr eigentlich, dass ihr liebt?

Bei mir ist es so, dass ich ein Ziehen in der Herzgegend verspüre. Dieses kann man wunderbar durch eine Umarmung lindern, daher umarme ich geliebte Menschen sehr gerne. Ansonsten ist es so, dass ich für einen geliebten Menschen mitdenke, ich möchte dass es ihm gut geht und berücksichtige seine Bedürfnisse neben meinen.
 
  • #12
Ich sehe, dass Liebe sehr oft mit etwas anderem verwechselt wird. Menschen denken oft, sie lieben, wenn sie sich eigentlich täuschen. Zum Beispiel fühlen sie starke Gefühle, nur weil jemand unerreichbar ist, man sich wegen äußerer Umstände selten Treffen kann, weil etwas verboten ist, weil etwas dramatisch aussieht - und denken dann, diese starken (oft leidenden) Gefühle wären Liebe. Selbst wenn sie sich noch kaum kennen, ich habe schon gesehen, dass manche nach solchen Dramen und tollem Sex nach 2 Wochen denken, es wäre tiefste "Liebe" und diesen Menschen als "einziger größter Liebe" nach 2 Monaten Beziehung ewig hinterhertrauern. Vor allem aufgezwungenes Vermissen und Verlustängste werden oft als Liebe interpretiert, auch wenn diese einen ganz anderen Ursprung haben können. Außerdem wird Liebe oft mit sexueller Lust verwechselt, vor allem bei Männern! Sie begehren eine Frau, weil der Sex so toll war, und nur aufgrund dieser Gefühle meinen sie, sie lieben.

Wie man Liebe wirklich fühlt? Liebe ist tiefes Vertrauen, sich dem anderen öffnen können und ihm gerne alles erzählen, was man anderen auch nicht erzählt. Liebe ist, das beste für den anderen zu wollen und zu tun. Es macht mir Freude, wenn es dem Geliebten gut geht, er glücklich ist und ich ihm eine Freude machen kann. Die Zeit mit dem Geliebten vergeht wie im Fluge. Neben ihm fühlt man sich auf besondere Weise berührt, spüre ich selber meine schönsten Seiten. Auch versteht man den anderen, den man liebt, man versucht Konflikte schnell zu lösen und ihn nie zu hintergehen oder zu verletzen. Liebe ist ein Gefühl von Geborgenheit und der Ruhe in der Seele und im Herzen. Es ist eben nicht das leidende Vermissen. Ich vermisse den, den ich liebe, weil es so schön mit ihm ist und nicht wegen Dramen. Oft versteht man den Geliebten, der wirklich zu einem passt, auch bevor er etwas sagt, man inspiriert sich, fühlt sich seelisch nahe wie niemand anderem. Wenn ich ihn zufällig in der Stadt sehe, sehe ich nur noch ihn, nichts um mich herum und bin von Freude erfüllt. In seiner Gegenwart vergesse ich die Zeit. Nach den Begegnungen ist es ein wundervolles wohliges, unbeschreibliches, tiefes Gefühl, dass nur er einem schenkt und sich alles richtig anfühlt, alles wie es sein soll. Selbst bei einem Streit habe ich , wenn ich liebe , das Gefühl, nichts kann uns auseinanderbringen, ich fühle tiefe Verbundenheit. Liebe ist die tiefste, tätige Zuneigung, die man einem Menschen entgegen bringen kann und wahrhaftiges Wohlwollen für den Geliebten Menschen.
 
  • #13
Ich möchte noch etwas hinzufügen.
Liebe wird auch oft mit der Verliebtheit verwechselt, mit dem großen Kribbeln, was man die ganze Zeit fühlt, der Aufgeregtheit usw. Dies passiert m.E. öfter, je jünger man ist. Dass Lieben gerade das ruhige Geborgene, das tiefste Vertrauen ist, wird völlig vergessen. Man kann erst lieben nach einer gewissen Zeit. Man kann nur den Menschen als ganzen Menschen lieben, mit all seinen Seiten, die man mit der Zeit kennengelernt hat, mit all den Höhen und Tiefen, die man trotzdem gemeinsam bewältigt hat, und ihn trotzdem wertschätzt, ihn trotzdem begehrt, ihm trotzdem immer das Gute will und das Gute für ihn macht.
Neben dem Geliebten fühle ich auch nach Jahren noch meine schönste Seite, irgendetwas Blühendes in mir. Selbst im Streit und in seiner Abwesenheit sehe ich aber auch bei ihm immer noch das Schöne in ihm, die ganze Seele in ihm, die mich berührt und die ich schätze.
 
  • #14
Die Liebe ist zeitlos.

Deswegen gilt meiner Meinung nach noch immer, was schon in der Bibel steht:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.
Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. /
Prophetisches Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt, / Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, / Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk. Als ich ein Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und durch erkennen, / so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
Hohelied der Liebe (1. Korinther 13)

Trifft es auf dich zu?
 
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