• #1

Worin besteht der Unterschied zwischen "Dominanz" und "Narzissmus"?

Hallo. Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit dem Thema Narzissmus befasst, da ich so einen hatte... Da habe ich einiges auch über die Sexualität gelesen. Die Narzissten sind in der Regel egoistisch und dominieren beim Sex gerne, sie beobachten ihre/n Partner/in oft als Sex-Objekt. Heisst es, dass alle dominanten Männer automatisch Narzissten sind? Wie geht das anders? Ist es überhaupt möglich, dass z.B. der Mann die Frau beim Sex wie seine Sub behandelt, aber trotzdem kein Narzisst ist und der Frau viel Herz schenkt?
Ich finde die Frage vor allem deshalb wichtig, weil viele Frauen männliche Dominanz mögen, aber zugleich auch die Wärme und Zärtlichkeit nicht vermissen wollen. Beides in Einem schön verpackt kommt aber selten vor. :)
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #2
Narzismus ist für mich, dass ich mein Ding mache. Dominanz ist, wenn Du mein Ding machst. Narzissmus ist im engeren Sinne eine Persönlichkeitsstörung, Dominanz eine Eigenschaft, die viele Frauen erstmal attraktiv finden.

Narzissmus hat hier im Forum viel zu viel Platz, weil das für viele Frauen die Standarddiagnose ist, wenn die Frau ihren Willen nicht bekommt. Natürlich ist es kein Narzismus, wenn die Frau ihren Willen durchsetzen möchte. Es gibt viele Menschen, die zunächst mal so handeln, dass es für sie gut ist. Das finde ich grundsätzlich auch gesund. Wenn in einer Beziehung kein Gleichgewicht dazu besteht, ist das natürlich nicht gut. Dann kann die Frau sich vermutlich gegen den dominanten Mann, den sie ursprünglich mal unbedingt haben wollte, nicht mehr durchsetzen. Da finden beide Begriffe dann doch wieder zueinander.
 
  • #3
Nein, nicht alle dominanten Männer sind Narzissten, einfach weil sie "wechseln" können in den normalen Gefühls-Modus. Sie sind stark aber nicht permanent auf sich selbst fixiert.

Ein richtiger Narzisst hat Empfindungen vor allem für sich selbst - er kann sentimental sein und das sieht so aus wie Liebe/ Wärme aber es fehlt immer ein echtes Interesse am Anderen.
 
  • #4
Hallo Medusa,

zunächst: nimm es nicht persönlich, ich meine das eher allgemein: Ich finde es nicht gut, wie inflationär neuerdings der Begriff "Narzisst" verwendet wird. Gerade hier im Forum wird jeder 5. Problem-Mann pauschal als Narzisst bezeichnet. Ich bin auch keine Psychologin, aber ich finde als Laie sollte man sich mit solchen Aussagen und Behauptungen eher zurückhalten.

Aus meiner Sicht vermischt zu zwei Begriffe, die nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben. Narzismus in seiner psychologischen Form ist krankhaft also etwas negatives, Dominanz hingegen eine (nicht negative) Charaktereigenschaft.

Ein Narzisst mag dominante Züge haben. Hingegen sind die wenigsten Menschen, die im Bett ihre dominante Seite ausleben, auch Narzissten. @frei etwa steht offen zu ihrer BDSM-Beziehung. Sie übernimmt den dominanten Part darin. Trotzdem käme mir nach ihren Beiträgen in diesem Forum nie in den Sinn, das sie narzisstisch wäre.
Mein Partner ist ebenfalls in unserem Sexualleben der Dominante von uns beiden. Im Alltag hingegen kann er wunderbar zärtlich und liebevoll sein. Er ist nicht "so einer" um es mit deinen leicht abfälligen Worten auszudrücken.
 
  • #5
@frei etwa steht offen zu ihrer BDSM-Beziehung. Sie übernimmt den dominanten Part darin. Trotzdem käme mir nach ihren Beiträgen in diesem Forum nie in den Sinn, das sie narzisstisch wäre.
Merci *knicks*.

Ich kenne wirklich etliche dominante Leute.
Einige Frauen und noch mehr Männer ( davon gibt es einfach mehr ).
Und die sind so verschieden wie alle anderen Leute auch.
Manche sind in mannigfaltiger Hinsicht doof, z.B. wenig intelligent oder egoistisch oder uncharmant oder geizig...was du willst. Und andere sind nett, witzig, gebildet...was du willst.
Bunt gemischt.

Was aber bei überdurchschnittlich vielen, nicht allen, zu beobachten ist, ist eine Art Fürsorglichkeit. Dieser Drang, oben sein zu wollen, bestimmen zu wollen geht einher mit dem Drang, den Partner, auch die Kinder und andere beschützen zu wollen. Auf sie aufzupassen. Für sie zu sorgen. Für sie zu bezahlen.
Ich würde sagen, das sind die zwei Seiten einer Medaille.
Fürsorglich zu sein geht wiederum gerne einher mit zärtlich sein.
Nicht zwingend, aber überdurchschnittlich oft.
Wobei der Dominante gerne seinen Partner im Arm hält und ihn streichelt, nicht unbedingt umgekehrt.
Ich kann das beobachten und bei mir ist das auch so.

Übrigens lieben es mitnichten alle Subs, geschlagen zu werden, mein Freund z.B. nicht, sie lieben es aber alle, hab noch nie etwas Gegenteiliges gehört, gestreichelt und gekost zu werden.
Ich finde das schön.

Noch was Kleines: nicht alle Doms und Domsen lieben es, gewalttätig zu sein. Ok, die meisten, ich aber nicht und es gibt noch ein paar andere.
Bevor ich meinen Freund traf, hatte ich nur Subs, die gehauen werden wollten und ich tat das ab und zu ihnen zuliebe.
Was nicht leicht ist, denn man muss erst mal die angeborene Aggressionshemmung überwinden.
Ich habe meinen 'Kleinen', so nannte ich sie, eher diese Erlebnisse verschafft, indem ich einen befreundeten Dom darum bat.
Insbesondere wenn ich den Mann lieb gewonnen hatte, konnte ich ihm nicht mehr weh tun, auch wenn ich wusste, er will das.

Mit Narzissten kenne ich mich nicht aus, ich bin noch nie einem begegnet.

w 51
 
  • #6
Liebe FS,

ich denke, dass was du mit Narzismus meinst, ist eher eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Jemand, der andere manipuliert und verletzt und kranke Gefühle von Macht und Überlegenheit dabei empfindet, letztlich aber nur, um sein schwaches Selbst aufzuwerten. Echte liebe kann er eher nicht empfinden.

Ein solcher "Narzist" ist dominant, aber das bedeutet nicht im Umkehrschluss, dass ein dominanter Mensch deswegen ein Narzist ist.

Echte Dominanz ist für mich innere Stärke, Führung, Selbstsicherheit, wie ein Wolf. Aber nicht zwangsläufig rücksichtslos und egoistisch.

Im BDSM Kontext würde ich es dahingehend interscheiden, dass es sich um sexuelle Erregung durch Hingabe/Erniedrigung handelt, jedoch nicht zur Aufwertung des eigenen Selbstwertes.
 
  • #7
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass man Narzissmus und Dominanz verwechseln könnte.

Narzissmuss bedeut, in sich selbst verliebt sein, egozentrisch, alles kreist um einen selbst. Also auch der schwächliche jammernde Muttersohn, der weint und schmollt, wenn sich nicht alles um ihn dreht, kann ein Narzisst sein. Für den Narzissten dreht sich seine komplette Welt und all seine Gedanken nur um sein eigenes Wohlergehen.
Typische Frage eines Narzissten wäre: "Lass uns über Dich reden. Wie gefällt Dir mein neues Auto?" Was andere bewegt, ist dem Narzissten egal, solange es nicht mit ihm zu tun hat. Der andere ist als Bewunderer bzw. Diener nützlich.
Dem Narzissten dienen eine Beziehung und der Partner dazu, die eigene Fabelhaftigkeit noch mehr zu steigern. Der Narzisst will einen Partner und eine Beziehung, durch die er vor anderen noch besser da steht.

Dominant dagegen bedeutet, sich durchsetzen zu wollen. Das ist unter sozialen Aspekten an sich weder gut noch schlecht. Er will seine Idee realisieren. Wenn Du einen Mann hast, der die Interessen seiner Familie, seiner Beziehung dominant gegen andere duchsetzt, kann das ein Vorteil für Dich sein. Es kommt darauf an, ob er die Interessen seiner Umgebung noch berücksichtigt.
.
 
  • #8
Ein richtiger Narzisst hat Empfindungen vor allem für sich selbst - er kann sentimental sein und das sieht so aus wie Liebe/ Wärme aber es fehlt immer ein echtes Interesse am Anderen.
Das ist ein Punkt, den ich auch so strittig finde. Viele psychologische Beobachtungen gehen noch weiter und stellen fest, dass die Narzissten ihre Partner nicht lieben können. Kann man überhaupt von einem Menschen so was sagen, auch wenn er psychische Störung hat? Liebe ist doch eins der freiesten Gefühle und niemand kann feststellen, wer dieses Gefühl, wann und zu wem empfinden kann. Es gibt einen alten orientalischen Spruch: "Die Liebe kann auch einem Mist begegnen."
 
  • #9
Ich bin mit so jmd zusammen . Wir führen eine SM Beziehung . Im Bett mag ich es brutal ... im realen Leben mag ich zwar schon auch, wenn ein Mann ein Mann ist und sagt wo es langgeht, aber eben kombiniert mit viel zärtlichkeit... mein Freund trägt mich auf Händen , verwöhnt mich , bekocht mich, bringt mir jeden Morgen Kaffee ans Bett und solche Kleinigkeiten ..

Nur eben im Bett nicht ;-)

Ein Narzisst ist er nicht , den hatte ich davor als Ehemann . Ein Narzisst wertet ab, hat keine Empathie , spielt mit dir, quält deine Seele, hat 2 Masken ! Das hat nix mit sm zu tun ...also nicht zwangsläufig ...
 
  • #10
Maligner Narzissmus definiert sich über:

- fehlende Empathie
- Abwertung anderer
- Kritik Unfähigkeit
- Rachsucht und fehlende Frustrationtoleranz
- fehlendes Schuldbewusstsein
- Narzisstischer missbrauch (emotionale, sexuelle oder finanzielle Ausbeutung)

Gendermaessig interessant: Männer werden als dominant wahrgenommen wenn sie andere unterwerfen und ihnen ihren Willen aufzwingen. Frauen werden als dominant wahrgenommen, wenn sie Hilfe oder Mitgefühl verweigern oder sich der Unterwerfung durch den Mann widersetzen.
 
  • #11
Frauen werden als dominant wahrgenommen, wenn sie Hilfe oder Mitgefühl verweigern oder sich der Unterwerfung durch den Mann widersetzen.
Erlebst du das so ?
Hm, vielleicht tröstet es dich, gendermäßig meine ich, ich habe das nicht so wahrgenommen.
Ich ecke oft an, weil ich anderen Hilfe und Mitgefühl verweigere, aber da hat noch nie jemand gesagt, ich sei dominant, sondern ich sei eiskalt, unempatisch, egozentrisch, berechnend. Ja, das alles habe ich schon gehört in diesem Zusammenhang.
Wenn jemand sagt, ich sei dominant und das negativ meint, dann ging voraus, dass ich das Gespräch an mich gerissen habe, meinen Vorteil oder Wunsch habe durchsetzen wollen oder anderen das Gefühl vermittelte, ich hielte sie für dumm und ließe ihnen daher keinen Raum.
Naja, und da paßt das ja schon.

Beides würde man aber auch einem Mann sagen, meinst du nicht ?

w 51
 
  • #12
Narzissmus ist eine ernste Krankheit, die zerstört. Zwar sind Narzissten auch dominant, aber eher in abgeschwächter Form, denn sie brauchen erst ihre emotional abhängigen Opfer, um narzistisch freie Fahrt haben zu können. Die dominante Mutter, Schwiegermutter oder Partner sind nur so narzisstisch, weil ihre Opfer extrem emotional abhängig von ihnen sind und nicht loslassen können.

Ich würde es so interpretieren: Vor selbstbewussten, eigenständigen Persönlichkeiten, die nicht auf sie einsteigen, legen Narzsissten sofort den Rückgang ein und lassen sie in Ruhe, wenn sie keine Reaktion bekommen bzw. ignoriert werden. Narzissten sind keine guten Liebhaber. Sie geben nur minimalen Einsatz und ein Opfer springt total darauf an.

Ist es überhaupt möglich, dass z.B. der Mann die Frau beim Sex wie seine Sub behandelt, aber trotzdem kein Narzisst ist und der Frau viel Herz schenkt?
Ja, meiner Ansicht nach sind einschlägige Foren und Börsen voll von dieser Art sexuell dominanten Männern, die auf ihr Fach spezialisiert sind, wie du es dir vorstellst. Werde oft von solchen angesprochen. Hab aber kein Interesse an sowas.
Im Alltag müsstest du dir einen sehr gefestigen, reifen Partner suchen, der keine Minderwertigkeitsprobleme hat. Da die meisten Männer aber doch eher unreif sind und voller Komplexe beladen, und lieber ihre Partinerin abwerten und unterdrücken, sehe ich da eher Probleme, so etwas zu finden.
Und bis Frauen merken, woran sie eigentlich sind, ist es schon zu spät und sie sind emotional abhängig gemacht.

weil viele Frauen männliche Dominanz mögen, aber zugleich auch die Wärme und Zärtlichkeit nicht vermissen wollen. Beides in Einem schön verpackt kommt aber selten vor. :)

Das ist ein Fetisch, den es als solches gibt und den du eher in der BDSM-Szene/Foren/Communities finden wirst. Zumindest, wenn du das in erfüllter und korrekter Form suchst. Darauf zu achten ist, ob der Mann lediglich eine Affäre sucht, um dich missbrauchen zu dürfen, oder eine ernste Beziehung. Affären haben schnell einen ausnutzerischen/narzistischen Faktor. Narzissten sind keine Narzissten ohne ihr emotional abhängiges Opfer.

Du selber solltest dich darauf nur einlassen, wenn du keine psychsichen Probleme hast. Es gibt sehr viele möchtegern-devote Frauen, die suchen sich unbewusst dominante Männer, die ihr ganzes Leben maßregeln und zerstören, weil sie es so von zuhause aus gewohnt sind, dass man sie wenig wertschätzt. Sie ziehen also Narzissten an oder körperlich und psychisch dominante Männer, die eine gefährliche Art an sich haben und woraus kein Ausweg mehr besteht.
Die meisten Frauen ziehen zudem Pseudo-Dominante an, die nur verbal was drauf haben, weil sie dahinter ihr mangelndes Selbstbewusstsein verstecken. Also Großmäuler. Im Bett dann kleinlaut. Hier wird es für Frauen gefährlich, weil sie die Männer nicht mehr unterschieden können, wer nur vorgibt, was zu sein.
 
  • #13
Erlebst du das so ?
Hm, vielleicht tröstet es dich, gendermäßig meine ich, ich habe das nicht so wahrgenommen.
Ich ecke oft an, weil ich anderen Hilfe und Mitgefühl verweigere, aber da hat noch nie jemand gesagt, ich sei dominant, sondern ich sei eiskalt, unempatisch, egozentrisch, berechnend. Ja, das alles habe ich schon gehört in diesem Zusammenhang.
Wenn jemand sagt, ich sei dominant und das negativ meint, dann ging voraus, dass ich das Gespräch an mich gerissen habe, meinen Vorteil oder Wunsch habe durchsetzen wollen oder anderen das Gefühl vermittelte, ich hielte sie für dumm und ließe ihnen daher keinen Raum.
Naja, und da paßt das ja schon.

Beides würde man aber auch einem Mann sagen, meinst du nicht ?

w 51

Ne..das hab ich in einer Psychologie Studie, Doktorarbeit gelesen, in der Probanden dargestelltes Verhalten beschreiben sollten. Und den von mir beschriebenen Unterschied bei der Bewertung machten zwischen Mann und Frau ohne dass sie wussten um was es geht..
 
  • #14
Abgesehen davon, dass ich finde, dass Narzismus hier extrem inflationär für alles und jeden verwendet wird, denn in Natura gibt es - zum Glück - wenige echte Narzissten, hat dies mit Dominanz im Sinne des BDSM wenig bis nichts zu tun.
Auch ich bin im Bett sehr devot und schätze die echte, natürliche Dominanz eines Mannes sehr. Nie hatte ich einen Mann, der narzisstisch veranlagt war. Das schließt sich meines Erachtens sogar eher aus, denn gerade der dominante Part muss/sollte empathisch sein, da er meist mit Grenzen spielt. Auch die Fürsorge, das auffangen danach gehören für mich dazu. Die Sensibilität weit zu gehen, aber nicht zu weit...das kann kein ichbezogener quasi Psychopath.
Der Vergleich von Narzissten mit dominanten Männern ist also analog der berühmten Äpfeln und Birnen, wenn Du mich fragst, liebe FS!
 
  • #15
Sehr viele Frauen möchten lieber einen Macho
Machoismus und Dominanz sind zwei unterschiedliche Eigenschaften :)

@Merretich und @frei , wir wissen, es gibt zahlreiche Formen von Dominanz. Aber in sehr vielen Fällen ist das Mangelnde Mitgefühl, die Konzentration auf den eigenen Genuss quasi Lustegoismus (was gerade seine/ihre devote/n Partner/in oft extrem reizt) eine Basis. Und dieses oft bestehende Egoismus-Element war eben der Grund, weshalb ich einen Link zwischen der Dominanz und dem Narzissmus (Identifikation pauschal wäre offensichtlich falsch) sah.
 
  • #16
Liebe Medusa
Dominanz und Narzissmus sind doch zwei recht unterschiedliche Dinge. Das ist so ähnlich, als würde ich fragen, was der Unterschied zwischen Macht und Überheblichkeit ist.
Dominanz ist für mich eine Stellung innerhalb eines Machtgefälles zwischen zwei oder mehreren Menschen. Diese Stellung kann von Menschen mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften eingenommen werden. Im Kirchlichen steht der "Dominus" gar nicht für einen Obernarzissten, sondern heisst wörtlich übersetzt "Herr". Also der, den man verehrt, von dem man sich Lenkung und Heil erhofft.
Narzissmus ist für mich eine Form der Selbstwertsteigerung und des Egoismus, die nicht immer pathologisch ist, aber dennoch kaum je ein Kompliment. Narzissmus hat auch etwas mit Identität, Verblendung und Verirrung in Liebesdingen zu tun. In der griechischen Sage stirbt ja der schöne Narzissus, während er sein Spiegelbild im Wasser bewundert und sich so sehr in sich selbst verliebt, dass er sich nicht mehr von seinem Anblick lösen kann. Darum ist die Blume "Narzisse", die oft am Wasser wächst, nach ihm benannt.
 
  • #17
Da sieht man einmal mehr, wohin angelesenes Halbwissen in Verbindung mit unsauberen Definitionen führt. Nämlich ins Chaos, das denjenigen nutzt, die nichts richtig können.
Krankheitsbilder werden von Experten benannt. Nicht von Laien. Die Definitionen werden aber sehr oft von Laien nach der persönlichen Weltanschauung verhunzt. Und umgangssprachlich kommt dann völliger Blödsinn bei raus.
Schwierig wird dieses Thema, weil narzistische Züge im Menschen stecken. Ohne , dass dieser krank wäre. Völliges Fehlen dieser Züge wären wohl auch ein Krankheitsbild ?!
Dominant / Dominanz wird in jedem Kontext anders gebraucht. Ein DOM (sexuell gesehen) muss kein dominierender Verhandlungspartner sein. Und ein Fussballer, der in seiner Mannschaft "Dominanzfussball" spielt, muss im sexuellen Bereich kein DOM sein. Und gerade im sexuellen Bereich gibts dann wieder viele vllig unterschiedliche Arten von DOM's.
Insofern ist diese Frage einfach nicht beantwortbar.
 
  • #18
Frauen werden als dominant wahrgenommen, wenn sie Hilfe oder Mitgefühl verweigern oder sich der Unterwerfung durch den Mann widersetzen.

Ist das dein Gefühl oder irgendwie wissenschaftlich untermauert? Für mich ist das eher empathielose Rücksichtslosigkeit mit einer möglichen Tendenz zum Narzissmus.

Dominant sind für mich Frauen die irgendwie Macht ausüben (können). Daher wäre eine Domina dominant. Aber z.B. auch Angela Merkel ist auf eine subtile Art dominant.

Arroganz und Distanziertheit erwecken bei mir auch den Eindruck von Dominanz. Schaue ich dahinter habe ich bisher immer Angst, Unsicherheit und den Wunsch nach Schutz gefunden. Angeblich sogar Hochsensibiltät steckte hinter auf dem ersten Blick selbstbewussten Auftreten.

Scheinbar stehe ich auf diesen oberflächlich arroganten Frauentyp, ähnlich wie einige Damen hier auf den einsamen Wolff. Analysiere ich das, trifft ein wesentlicher Teil meiner Ratschläge auf mich selbst zu. Aber so ist das. Nach Jahren relativer Langeweile brauche ich es wohl daramatischer und kokettiere hier auch noch damit.
 
  • #19
In sexueller Hinsicht würde ich sagen, dass es um die bewusste Entscheidung geht, die Beide entscheiden.

Es kann da nur jemand dominant sein,wenn der andere freiwillig die Kontrolle abgibt.
Und dann sollten die Grenzen klar sein, der Dominante muss auch auf diese fein achten, sonst war es nämlich das letzte Mal, dass er den anderen Part gesehen hat.

Die Paare die ich aus dem Bereich kenne, leben das rein als Rollenspiel und nicht im alltäglichen Leben.
Da kann auch der subversiblere die Hosen anhaben.

Der Narzisst ist ja eher gestört und hat keine Kontrolle über sich selbst.
Aus mangelndem Selbstbewusstsein versucht er den anderen zu beherrschen.
Mag sein, dass er sich auch sexuell dominant verhält, allerdings liegt ihm sein Wohlergehen immer mehr am Herzen.
 
  • #20
Moin,

der hier relevante Unterschied ist, dass der Narzisst aktiv auf Beutezug geht, er braucht ein Opfer, das seine unstillbare Bedürftigkeit kurzfristig etwas mildern kann.
Der Dominante ruht dagegen in sich. Stellt sich in einer Situation die Frage, wer sich durchsetzt... nun, dann wird es häufig er sein. Er ist aber nicht unglücklich, wenn es gar nicht zu so einer Situation kommt.

manchmal
 
  • #21
Narzissten sind böse, egistisch, dominant, ich-bezogen, selbstverliebt. Der Clou ist aber: Was erstmal nicht schlimm ist, weil jeder Mensch ein Maß an "Böse", Ich-Bezogenheit, Dominanz und Selbstverliebtheit braucht, um überhaupt in der Welt seine Träume leben zu können. Narzissten sind es eben nur auch dann, wenn sie vorgeben, über alles zu lieben (Mütter oder Partner) und sie schädigen damit ihre Beziehungen, die ihnen wichtig sein sollten! Sie erklären keine Bereitschaft, sich für IHRE große Liebe oder angebliche Traumfrau zu verändern.
Also nicht jeder Selbstdarsteller ist auch narzisstisch!

Narzissten sind jene, vor denen man wegläuft und die ein immer wieder stalken.
Narzissmus zielt darauf, seine engsten Personen ersthaft zu schaden und zu brechen, aber sie trotzdem nicht loszulassen. Ich sehe eine leichte Note von Dominanz. Narzissten haben alles unter Kontrolle. Manchmal auch illegal: Kameras installieren, Psychodruck, Stalking, Intrigen, jeder wird mit einbezogen und alles richtet sich gegen dich.

Ich glaube, Narzissmus wird fast immer missbräuchlich von der Gesellschaft verwendet. Um Narzissmus leben zu können, muss man ja erstmal in Beziehung mit der Person stehen! Ich finde es immer komisch, anderen Narzissmus vorzuwerfen. Woher will ich wissen, ob die Person mich narzisstisch behandeln würde oder sich tausende von lästigen Leute (wie auf Facebook) einfach nur vom Leib halten muss?

Narzissmus ist Selbstliebe, ja und? Selbstliebe, bisschen Eigenerhöhung ... das tut erstmal keinem weh und sollte ein spirituelles Ziel von jedermann sein, der was sein will im Leben, außer ein armer Tropf. Darauf baut sich ja auch Respekt auf, den man dann von außen bekommt. Im beruflichen Bereich ist das durchaus in manchen Karrieren erwünscht, um einen gewissen Status erreichen und halten zu können.
Aber wer sich gewisse narzisstische Status- und Karrieremenschen sucht und sich dann beschwert, dass sie nur auf sich fixiert sind, der ist selber schuld. Opfer mag ich nicht.

Z.B. muss ich dominant oder narzisstisch (selbstliebend) sein, wenn ich meinem Wunsch oder Traumberuf nachgehen will, sonst kommen andere daher und bestimmen für mich.

Also Dominanz steht da schon in einem gesünderen Verhältnis.
Dominante Frauen, die z.B. beruflich erfolgreich sind und die oberflächlich oder arrogant wirken, die müssen so sein, um ihren Status professionell in der Männerwelt halten zu können. Dahinter steckt nicht unbedingt Oberflächlichkeit, sondern eine Ablehnung gegen genau diese Oberflächlichkeit von außen.
 
  • #22
Echte Dominanz ist für mich innere Stärke, Führung, Selbstsicherheit, wie ein Wolf. Aber nicht zwangsläufig rücksichtslos und egoistisch.
So würde ich das auch beschreiben.
Ein Narzisst ist ein destruktiver Mensch. Er agiert, um zu beherrschen und zerstört dabei nicht selten. Das Wohl des Anderen ist für ihn stets von untergeordneter Bedeutung. Sein eigenes Wohl steht über allem.

"Dominanz" ist hingegen ein weitläufiger Begriff. Es gibt Menschen, die durch ihre Präsenz und nicht selten Lautstärke jede Unterhaltung dominieren. Das kann positiv oder negativ wirken.
Dominant ist, wer bekommt, was er will und wann er es will - so eine der offiziellen Definitionen. Das kann mit Hilfe von Rücksichtslosigkeit geschehen, oder aber durch Kompetenz, Know-how und Fähigkeiten.

Auf's Sexuelle würde ich das nicht herunterbrechen. Ich kenne/kannte einige durchaus dominante Männer, die im Bett ein Kuschelhäschen wurden oder sich auch gern mal vice versa dominieren ließen.

Ich würde mich bei einer neuen Bekanntschaft stets fragen: Tut er mir gut/Gutes? Beim Mann mit der inneren Stärke wird man das bejahen können.
 
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