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  • #1

Wovon hängt es ab, ob einer der Partner in der Ehe das Interesse am Sex verliert?

Erstaunt habe ich in den Parallelthreads festgestellt, wie verbreitet das Problem ist. Ich frage mich nun, woher kommt der Libidoverlust in einer festen Partnerschaft?

Schlägt da einfach das blinde Schicksal zu. Oder gibt es Personentypen / Arten von Beziehungen, die besonders zu diesem Problem neigen?

Hängt der Libidoverlust mit dem Familienstand zusammen, oder tritt das Problem bei verheirateten, wie unverheirateten Paaren gleichermaßen auf? Hat er damit zu tun, dass eine Ehefrau weiß, dass sie auch ohne Sex materiell abgesichert ist?

Hängt er vom Frauentyp ab? Kommt vielleicht extrem kinderlieben oder dominanten Frauen eher die Libido abhanden?

Oder hängt es vom Männertyp ab? Verliert etwa die Frau bei einem gutmütigen oder verständnisvollen Partner eher die Libido, als dies bei einem Alpha-Männchen der Fall wäre?
 
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  • #2
Ich kann für mich sagen, dass die letzten drei Jahre meiner 20jährigen Ehe sexlos waren. Wir haben es am Ende beide nicht mehr versucht/gewollt, aber ursächlich ging es von mir aus. Wir haben jung geheiratet und haben beide nicht reflektiert, ob wir zueinander passen, bzw. wie die eigenen Bedürfnisse sind.
Mein Ex-Mann war aus meiner Sicht gar nicht beziehungsfähig, wir waren nie wirklich ein Paar. Ich habe gemacht und getan und er hat seinem Extremsport gefröhnt, war ob der Kinder und der Alltagbedingungen ständig total genervt. Es gab keine gemeinsamen Visionen und Ziele, geschweige denn eine liebevolle Zuwendung zu mir und ein Gesehenwerden.
Wir haben immer mehr als Zweckbeziehung funktioniert für Haus und Kinder. Am Ende hat es bei mir die (eigentlich stark vorhandene) Libido total getötet. Ich kam spät abends von der Arbeit, das Haus sah aus wie Sau, weil er keine Einstellung zu irgendwas hatte, was mit Familie und Organisation zu tun hatte. Ich konnte nicht mehr mit ihm schlafen.
Obwohl er eigentlich ein netter Kerl ist, den jeder sympathisch findet. Nur als Liebes- und Ehepartner ging er für mich gar nicht. Ich mag ihn auch nach der Trennung noch, aber sexuell löst er bei mir nichts aus. Obwohl er bei weitem der (auch körperlich) attraktivste Mann in meinem Umfeld ist.
Aber ich brauche für geilen Sex einfach eine stimmige, liebevollzugewandte Partnerschaft.

w/42
 
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  • #3
Die Antwort liegt doch nun wirklich auf der Hand. Dass man in langjährigen festen Beziehungen die Lust auf Sex mit dem Partner verliert, liegt schlicht und einfach an der Langjährigkeit. Jeder Mensch, auch der prickelnste, nutzt sich durch langes Zusammenleben derart ab, dass eben irgendwann sogar das Fernsehen interessanter ist. Traurig, aber wahr.
 
  • #4
Meine wichtigste These: Sex ist nur ein Indikator für ganz andere Schieflagen im persönlichen und partnerschaftlichen Bereich.

Hauptursachen für sinkende Libido oder einfach abnehmende Sexfrequenz sind:

+ Stress, Ablenkung, andere Prioritäten. Vorallem durch Kinder oder Karriere.
+ Gewohnheit, Langeweile, Routine

Man muss eine Partnerschat AKTIV und mit MÜHE am Leben halten, indem man weiterhin viel zusammen unternimmt, Zweisamkeit fördert, sich wirklich Mühe gibt und die richtigen Prioritäten setzt.

In fast alle Dingen investieren wir mehr Mühe als ausgerechnet in eine Partnerschaft. Wie oft trainiert man für einen Sport, übt man ein Musikinstrument, wieviele Tanzstunden nimmt man? Wielange bastelt man, malt, zeichnet, dekoriert, bis man zufrieden ist?

Und im Vergleich: Wieviele Stunden investiert man wirklich in eine Partnerschaft? Viel zu wenig! Wie oft und wielange sprechen durcvhschnittliche Paare miteinander? Versuchen, die Gedankengänge des anderen nachzuvollziehen, sich in- und auswendig zu kennen, den Alltag zu teilen, sich alles zu erzählen, zu wissen, was gerade bedrückt, sich zusammen zu freuen? Wie oft macht man wirklich viele Dinge gemeinsam und nicht nur aufgeteilt oder nebeneinanderher? Wie oft sorgt man dafür, dass der andere sich geborgen fühlt? Wie oft liest man Wünsche ab und erfüllt sie einfach so aus Freude und Liebe?

Partnerschaft erfordert ein echtes Zusammenleben, kein bloßes Zusammenwohnen, Nebeneinanderherleben oder Aufteilen von Aufgaben. Partnerschaft erfordert gemeinsames Leid, gemeinsame Freude, gemeinsame Erlebnisse, Erfolge, Ziele. Wer sich nahe ist, wer viel zusammen macht, der hat auch fast imemr Lust auf Zärtlichkeiten, Kuscheln, Sex -- ja, für so ein Paar ist es normal, sich nahe zu sein in jeder Hinsicht.
 
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  • #5
@1 und 2 :
Gut geschrieben, ich kann beiden Vorschreibern beipflichten.

Ich finde es immer schlimm, wenn hier von Männern die Schuld immer alleinig der Frau angelastet wird.
"Sie mag nicht mehr". Dabei lässt die Libido einer Frau bis ins hohe Alter nicht nach, anders als beim Mann. Eine Frau kann auch mit 80 noch tollen Sex haben, wenn sie einen Partner dazu hätte.

Ich bin der Überzeugung, dass das Problem nicht in der Libido liegt sondern in der Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau.
Männer wollen Sex auch unabhängig von der Qualität der Partnerschaft. Für sie ist Sex häufig auch ein Abreagieren, eher eine körperliche Sache.
Wenn das nicht so wäre, woher kommt es dann, dass wesentlich mehr Männer Sex mit Prostituierten haben als Frauen?
Ich als Frau käme nie auf die Idee, mir einen Callboy zu mieten, so ausgehungert könnte ich nie sein.
Vielleicht ist es zu erklären in unseren Urinstinkten: Männer wollen ihr Erbgut möglichst weit verstreuen, Frauen suchen für ihren potentiellen Nachwuchs den möglichst besten Samenspender.
So ist es für Frauen wesentlich wichtiger, ob eine Partnerschaft harmonisch ist. Ist sie das nicht, lässt das Verlangen nach Körperlichkeit mit diesem Mann nach.
Wohl gemerkt - nach DIESEM Mann. Da Frauen aber eine genetische Verpflichtung haben, ihre Brut großzuziehen, werden sie sich eher scheuen, das Nest zu verlassen und nehmen die schlechte Partnerschaft zähneknirschend in Kauf.
Männer sind da aber nicht besser. Männer sind von Natur aus bequem und möchten das eigene Heim auch nicht verlassen. Zumindest solange es kostenlosen Sex gibt. (Fremdgehen bedarf Gelegenheit und Anstrengung, nicht jedermanns Sache)
Also nehmen auch Männer zähneknirschend die schlechte Beziehung in Kauf um wenigstens ab und zu mal Sex zu bekommen.
Dabei wäre es so einfach:
Wieder in der Beziehung arbeiten, die Bedürfnisse des Anderen erkennen und akzeptieren.
Mann müsste akzeptieren, dass die Frau etwas mehr Aufmerksamkeit, Höflichkeit und Zuneigung braucht. Frau müsste akzeptieren, dass der Mann ein wenig gebauchpinselt werden möchte und bewundert werden möchte.
Wir wissen es ja, aber trotzdem machen wir es nicht.

Ich habe übrigens eine ähnliche Vergangenheit wie #1 hinter mir. Mein Mann hat mich behandelt wie ein Möbelstück, das da ist, aber nicht gewürdigt wird. Ich wollte nicht mehr mit ihm schlafen, weil er mich nicht mehr als Mensch begehrt hat. Er hat mir vorgeworfen, ich wäre frigide. Ein Teufelskreis.
Heute habe ich einen Partner mit dem ich tollen Sex habe und ich bekomme nicht genug.
Mein Ex hat eine neue Freundin mit der er plötzlich wieder ins Theater und auf Reisen geht - hat er mit mir nie gemacht.

w 58
 
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  • #6
#1+2 sehr gut geschrieben.
Vielleicht sind es die "Erwartungen" die man an sein Gegenüber stellt einfach zu hoch.
Ich persönlich wünsche mir einfach mehr "Aufregung" Da ich kein 8-17 Uhr Job habe
der zudem auch sehr Abwechslung erfordert,Improvisation ist alles überrasche ich doch
sehr oft mein Gegenüber.D.h nicht das ich den Unterhalter spiele aber ständig eine Frau
bewegen muss in die Gänge zu kommen war mir/ihr zu anstrengend.
Ich suche eine Frau die aktiv am/im Leben teilnimmt.
Neugier und Lust am Leben ist vielen Menschen verloren gegangen-mein Eindruck!!!!
(M45)
 
  • #7
Wow, Frederika (#2), das ist wirklich schön zusammengefasst. Ich sehe das ebenso, genau dadurch sollte eine Partnerschaft definiert sein.

Ich denke, dass langjährige Partnerschaften oftmals schlicht und ergreifend an fehlender Kommunikation und fehlender Leidenschaft scheitern.
Wenn nur noch Routine besteht und beide nicht den Mut/ die Zeit/ das Bedürfnis haben den Anderen darauf anzusprechen beispielsweise.

w19
 
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  • #8
@3
Na, mit dir möchte ich nicht verheiratet sein. Du scheinst dich ja schon so stark abgenutzt haben, dass man dich wahrscheinlich schon entsorgen müsste.

Ich habe zu Hause ein Bild hängen. Das hat meine Oma gemalt und ich fand es schon als Kind faszinierend. Heute bin ich fast 60 und ich finde es immer noch schön und schaue es mir gerne an. Da hat sich ja auch nichts abgenutzt.
Und Menschen haben viel eher die Möglichkeit für immer neue Spannung im Leben zu sorgen. Es ist nur eine Frage, ob man es machen möchte und dafür etwas investiert.
Sex und körperliches Verlangen kann bis ins hohe Alter schön und geheimnisvoll sein, auch mit dem langjährigen Partner. Nur müsste man dafür etwas tun udn dazu sind heutzutage leider viele Menschen nicht mehr bereit.
 
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  • #9
Scheinbar gibt es da 4,5 typische Hauptursachen, die immer wieder aufzutreten scheinen.

[Mod.= wegen Überlänge gelöscht. Es wird Zeit, dass alle wieder einmal die Verhaltensregeln lesen.]
 
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  • #10
Also ich finde es garnicht so schlimm, wenn der Sex irgendwann nachlässt.
Man hatte sicherlich am Anfang mal tollen Sex, daran kann man sich dann erinnern.
Aber die Liebe zueinander ist doch am Ende wichtiger als das Kamasutra.
Es gibt Paare, die auch ohne Sex sehr glücklich sind.
Der Druck ist weg, er muss immer lange können, darf nicht früher kommen, sie muss ihren Höhepunkt haben, sonst ist der Frust vorprogrammiert, Hygiene, Verhütung, Gleitgel, Viagra und das ganze Hick Hack kann einem irgendwann gestohlen bleiben - wenn die Lust weg ist - na und?

Die Medien propagieren doch dieses Sexgetümmel bis kurz vom Exitus.
Das ist doch krank.
Männer meinen, sie müssten ewig können, Frauen ewig wollen.

Bei manchen geht die Libido früher ins aus - nicht schlimm - es gibt im Leben noch soviel tolles als immer nur Sexgestöhne und diverse Sexstellungen, die kaum einer macht.

Also sieht es locker. Wenn beide noch können und wollen okay, aber wenn beide nicht mehr können oder wollen auch super.
 
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  • #11
@9: Und wenn einer nicht mehr kann oder will, der andere aber dafür umso mehr, weil er immer länger und länger drauf verzichten muss?

Das ist nämlich der Regelfall. Von Ausnahmen, die mit dem Verschwinden des Sexlebens zufrieden sind, können wir hier nichts Nützliches lernen.

Die Liebe zueinander ist sicher wichtiger als Sex, aber durch aufgezwungenen Sexverzicht kann aus Liebe mit der Zeit Hass werden, und das kann durchaus sehr ungesund enden. Auch ist Sexverzicht in der Tat nicht gerade förderlich für die Gesundheit. Zwei mal pro Woche Sex zu haben und mindestens einmal am Tag einen leidenschaftlichen, langen Zungenkuss auszutauschen, stärkt massiv das Immunsystem und beschleunigt selbst den Heilungsprozess von Verletzungen und den Erholungsprozess bei Krankheiten und Infektionen.

Verzicht auf Sex kann auch zumindest bei Männern mit intakter Libido nachweislich zu Depressionen und psychischen Störungen führen. Zum Beispiel ADS.

Das Thema ist also nicht ganz so einfach, wie du es hier gerne darstellen würdest.
 
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  • #12
#1 du bist jetzt aber nicht ich?...oder???? Ich meine, ich habe mich da wieder erkannt....... Ok, es lag aber nicht nur an ihm....ich habe ca. 30 kg zugenommen, seit unserer Hochzeit..... Jezt sind die wieder weg! Aber ich bin auch wieder allein!
 
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  • #13
#1 du bist jetzt aber nicht ich?...oder???? Ich meine, ich habe mich da wieder erkannt....... Ok, es lag aber nicht nur an ihm....ich habe ca. 30 kg zugenommen, seit unserer Hochzeit..... Jezt sind die wieder weg! Aber ich bin auch wieder allein!
 
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