Das sollte man auch tun, weil man ansonsten schwer die eigenen Ziele erreichen kann. Aber wir drehen uns da im Kreis, denn ich hatte ja schon geschrieben, dass ein dauerhafter Kontakt dann funktioniert, wenn beide etwas Positives für sich erkennen können (und sei es nur zukünftiges Potential). Man muss also natürlich die Empathie für den Gegenüber haben, was ihn antreibt bzw. erfreuen könnte, weil man ansonsten seine eigene Ziele schwer erreichen wird.
Im Vorteil sind dabei diejenigen, die verstehen, dass die eigenen Ziele sehr oft nicht auch der Antrieb des Gegenübers sind bzw. von diesem gewöhnlich anders gewichtet werden. Das ist aber auch kein Problem, solange beide im Rahmen einer Gesamtbewertung noch ausreichend Positives für sich erkennen können.
Mal zu Vereinfachung: ein Top-10-Tennisspieler (A) spielt idR gerne Tennis und wird das trotzdem nicht mit jedem gerne tun, da er idR zu Wenig Vorteilhaftes für sich sieht, mit einem Kreisklassenspieler zu spielen. Fragt nun ein Kreisklassenspieler (B), dass dieser gerne regelmäßig mit A Tennis spielen will, wird sich A fragen, was er selber davon hat. A hat davon kein Trainigseffekt. Auch der Antrieb, im Wettstreit seine Position in der Tennishierachie zu klären/festigen zu wollen, ist gering, da ja schon völlig klar ist, wer wen im Tennis dominieren wird. A wird daher mit B nur dann gerne (regelmäßig) Tennis spielen, wenn der Kontakt mit B ihm anderweitig außerhalb von Tennis vorteilhaft erscheint: zB weil B in coolen Cliquen verkehrt und A so die Chance sieht, Zugang zu erhalten. Oder, wenn A gerne mit B Sex hätte... halt irgendetwas, so dass A dauerhaft auch für sich einen eigenen Antrieb erkennen kann, mit B gerne Tennis spielen zu wollen. Beide haben dann einen unterschiedlichen Antrieb und tun es trotzdem gerne, um die eigenen Ziele erreichen zu können (Tennis / Sex).
Versandet dann der Kontakt und B fragt irgendwann, ob man nicht mal wieder regelmäßig Tennis spielt, weil man das doch früher immer gerne zusammen getan habe, dann wird A sich erneut fragen, warum er daran ein Interesse haben sollte (insb. wenn A inzwischen Sex mit jemand anderem hat). Wenn B dann auch noch die Einstellung hat, A müsse sich doch "geschmeichelt" fühlen, dass B mit ihm regelmäßig Tennis spielen möchte, dann übersieht B, dass genau das für A nichts Besonderes bzw. Erstrebenswertes ist, da ausreichend andere auch gerne mit ihm Tennis spielen möchten und in Bezug auf Tennis für ihn bessere Alternativen vorhanden sind. Wenn B daher keine Empathie dafür hat, wie er das Ego des A pushen kann, wird die eigene Zielerreichung und auch das eigene Ziel (= der eigene Ego-Push) schwer zu erreichen sein.