• #1

Wünsche mir eifersüchtigen Mann. Wie finden?

Versteht mich bitte nicht falsch, aber wie findet man den Mann, den man sich wünscht?
Während ich zig Beschwerden im Internet lese, dass Frauen die starke Eifersucht, deren besitzergreifendes Verhalten und deren starke Suche nach Nähe zu ihrer Partnerin nicht mehr ertragen können, so suche ich aber genau so einen Mann, der eifersüchtig und besitzergreifend ist und eben viel Nähe zur Partnerin sucht (Treue und Loyalität natürlich vorausgesetzt!).

Geschmäcker sind verschieden, deshalb suche ich hier keinen Richter.
Aber ich wurde im Leben so oft enttäuscht, sogar von meinen Eltern (das starke Fremdgehen meines Vaters und seine notorischen Lügen als Beispiel und das bekam ich alles leider viele Jahre mit als Kind), dass ich mir das starke Gegenteil wünsche. Sehnlichst wünsche.

Seltsamerweise lerne ich stets Männer kennen, die entweder nur für eine Sache etwas suchen oder zu viel Nähe in einer Partnerschaft als Belastung empfinden. Äußerst paradox, wer sucht, der findet nicht. Andererseits ist der Wunsch nach einem solchen Partner so stark, dass man das Gefühl hat, nie zu finden, wenn man nicht sucht.

Wem geht es denn ähnlich, der sucht, aber nicht fündig wird? (Egal in welchem Bezug zur Charaktereigenschaft)

Und wie geht ihr damit um?
Manchmal wache ich auf und die Sehnsucht nach diesem einen Mann hinterlässt schmerzhafte Spuren, die im Laufe des Tages nur langsam nachlassen.
 
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  • #2
Hallo Blumenmaedchen,

ich bin seit 15 Jahren als Paarberater tätig, daher gebe ich Dir eine sehr spezielle Empfehlung.

Das was Du beschreibst kommt sehr häufig vor, aus folgendem Grund: In der Kindheit hat sich an den Erfahrungen von Vater, Mutter usw. ein Illoyalitäts-Muster gebildet, das in Deiner Persönlichkeit wirkt, und das erzeugt bei den Männern, die Dir begegnen, genau das Gefühl, das Du an Deinem Vater hattest, sie fühlen "Illoyalität, Unzuverlässigkeit, Spieltrieb" usw. und sie können genau das, was Du willst, nicht fühlen. Sie können das u.U. bei einer Frau, die das Muster nicht hat, fühlen, aber bei Dir können sie das nicht.

D.h. erst muss man das (eine/oder mehrere) Muster (dieser Art) löschen, und dann erst kannst Du den richtigen Mann treffen, er kann erst dann das Gewünschte fühlen bzw. auf Deinen Wunsch eingehen.

Manchmal gibt es einen Glücksfall, dass ein Mann Deine Liebe auch spürt ohne das Vater-Muster wahrzunehmen, das ist aber ausgesprochen selten. Und dann besteht immer noch die Gefahr, dass er eines Tages doch Dein Vater-Muster spürt und dann plötzlich den großen Drang spürt, fremdzugehen.

Leider gibt es nicht wirklich viele Psychotherapeuten, die solche Muster in wenigen Stunden löschen können. Wer suchet der findet, viel Glück.
 
  • #3
Bei allem Mitgefühl für deine Kindheit: Wenn ein Extrem nicht funktioniert, liegt die Lösung nicht im anderen Extrem. Mit einem eifersüchtigen Mann ist die Beziehung eine Qual. Dich erwarten Verlustangst, Misstrauen, Kontrollsucht aus fehlendem Selbstwertgefühl. Die Betroffenen entziehen ihren Partnern das Eigenleben. Das ist derart beziehungsfeindlich, dass Du dich nicht freiwillig zum Wrack machen solltest. Ein Mann mit wenig Selbstwertgefühl ist außerdem überdurchschnittlich anfällig, dieses durch Bestätigung von außen aufzuwerten (Wiederholung der Kindheitserfahrung), während er von dir absolute Ergebenheit erwartet.

Du bist oft enttäuscht worden, und suchst eigentlich einen Mann der keine Enttäuschung ist. Ein Partner ist weder Besitz noch Garantie. Du hast die Wahl die Familientradition (lügen, betrügen) durch das Gegenteil (klammern, von Misstrauen verfolgt werden) zu ersetzen, oder dem Dilemma durch Verarbeitung ein Ende zu setzen. Google mal zum Schlüssel-Schloss-Prinzip in Beziehungen, das aufschlussreich die eigenen Anteile der (von dir gesuchten) Co-Abhängigkeit darstellt. Verlasse deine Maske / Korsett die dich behindert, dich einer Beziehung auf Augenhöhe zu stellen. Erst dann wirst Du in den Fokus eines Mannes rücken, der dir das bieten kann. Ein Angebot (kein Richterspruch) zu deinem Thema wäre ein Buchtipp: „Der Verrat am Selbst: Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau“ (Arno Gruen). Alles Gute.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #4
Hallo, liebe FS! Ich dachte auch zuerst, das ist ein Tippfehler, aber das ist wirklich mal eine Frage, die aus dem Rahmen fällt.

Ich verstehe aber, was Du meinst! Du meinst sicher keinen Parner, der eifersüchtig ist im negativen Sinne. Nämlich einer, der Dir nicht vertraut, der Dich in Deinem Leben einschränkt, stimmts? Ich gehe mal davon aus, dass Du weißt, was krankhafte Eifersucht bedeutet und das möchtest Du sicherlich nicht.
Eifersucht empfindet jeder Mensch der liebt und verliebt ist.Das ist eine völlig gesunde Reaktion in uns. Du suchst einen Mann, der Dich spüren lässt, dass er Dich will und braucht und der Dir das Gefühl gibt, dass er Dich nicht verlieren möchte. Das kann ich verstehen!
Alles andere würdest Du und auch ich als Gleichgültigkeit verstehen.
Mein Ex Partner sagte mir immer, er vertraut mir vollkommen, was ja auch gut ist, und er hat keinerlei Grund zur Eifersucht, was auch stimmte, aber es gab mir auch einen leisen Stich.
Er sagte mir auch, was er wirklich fühlt, brauche ich gar nicht wissen! Aber warum soll man darüber nicht sprechen, habe ich nie verstanden!
Warum sprichtst Du mit potenziellen Partnern nicht genau darüber? Ich würde das Wort "Eifersucht" so nicht benutzen, es ist zu negativ besetzt.
Gib dem Mann eine Chance, bei dem Du das Gefühl hast, das fühlt sich gut und richtig an für Dich und alles wird sich entwickeln :)
 
  • #5
Am besten nimmst du dir dann nen Südländer oder noch besser, nen Orientalen. Da sind Eifersucht und Kontrolle garantiert. Ich spreche aus Erfahrung ;-).
 
  • #6
Aber ich wurde im Leben so oft enttäuscht, sogar von meinen Eltern (das starke Fremdgehen meines Vaters und seine notorischen Lügen als Beispiel und das bekam ich alles leider viele Jahre mit als Kind), dass ich mir das starke Gegenteil wünsche. Sehnlichst wünsche.

Der fremdgehende und lügende Vater hat Dich bis ins Erwachsenenalter tief geprägt. Du wünschst Dir nun einen Mann, der ganz anders ist als Dein Vater. Das andere Extrem. Eifersüchtig und klammernd. Auch das klingt nicht nach einer gesunden Beziehung. Hast Du Dir mal überlegt, Deine Enttäuschungen aus Kindheit und Jugend aufzuarbeiten, um abschließen zu können?
 
G

Gast

Gast
  • #7
Du suchst unbewusst nach dem Ausgleich, leider geht es so nicht. Das, was du ablehnst, genau das bekommst du. Nimm' deine "negativen" Gefühle an (Angst vor Verlassenwerden etc.), dann können sie gehen. Schaue mal bei Robert Betz, der beschreibt das sehr genau, was du schilderst. Geht in die Richtung von Antwort #1. Alles Gute und viel Erfolg.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #8
D.h. erst muss man das (eine/oder mehrere) Muster (dieser Art) löschen, und dann erst kannst Du den richtigen Mann treffen, er kann erst dann das Gewünschte fühlen bzw. auf Deinen Wunsch eingehen.

Das dachte ich mir, dass Du beruflich mit diesem Thema, ich meine Paare, zu tun hast.Man merkt das an Deinen (noch) wenigen Antworten! Ich hoffe, Du lässt Dich hier nicht vergraulen :)
Meine Frage zu diesem aktuellen Thema: Wie kann ich dieses "Kindheits"-Muster löschen? das geht wohl nur in einer Therapie..
Natürlich hat dieses ganze Drama ums Verlassenwerden, Liebeskummer, Verlustangst mit den ganz frühen Erlebnissen in unserer Kindheit zu tun...Ein Grundbedürfnis, wie essen und Trinken, nicht einsam zu sein, ist das so?
 
G

Gast

Gast
  • #9
Du wünschst Dir Sicherheit, das ist was anderes als ein besitzergreifender Mann. Sicherheit bietet Dir jemand, der es ernst meint. Ein eifersüchtiger Mensch kann trotzdem lügen und fremdgehen, er will ja nur, dass Du es nicht tust.

Eifersüchtige Menschen lassen nicht zu, dass Du irgendwelche anderen Interessen außer sie hast. Sie sind eifersüchtig auf Deine Hobbys, Deine Freunde, Deine Interessen. Du sollst Dein ganzes Leben und alles, was Du machst, nach ihnen ausrichten.

Mit einem eifersüchtigen Mann ist die Beziehung eine Qual. Dich erwarten Verlustangst, Misstrauen, Kontrollsucht aus fehlendem Selbstwertgefühl. Die Betroffenen entziehen ihren Partnern das Eigenleben. Das ist derart beziehungsfeindlich, dass Du dich nicht freiwillig zum Wrack machen solltest. Ein Mann mit wenig Selbstwertgefühl ist außerdem überdurchschnittlich anfällig, dieses durch Bestätigung von außen aufzuwerten (Wiederholung der Kindheitserfahrung), während er von dir absolute Ergebenheit erwartet.
Das unterstreiche ich dick!

Du möchtest jemanden, dem Du was bedeutest. Einem eifersüchtigen Mann bedeutest Du aber nichts, sondern nur er sich selbst in seiner Kontrolle über Dich. Du bist irgendwas, das er besitzt und das so zu funktionieren hat, wie er es will.
 
  • #10
Danke für eure Antworten!
Ich weiß, dass Menschen mit großer Eifersucht Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl haben. Mir ist aber schon häufiger durch andere Beiträge aufgefallen, dass sie dies aber immer wieder bestätigt bekommen, indem sie verlassen oder gar betrogen werden. Es ist mir auch durchaus bewusst, dass solche Menschen ihrem Partner das Eigenleben verwehren möchten, aus Angst, den Partner (wieder) zu verlieren.
Allerdings denke ich mir, dass wenn man mit Einfühlungsvermögen sich mit dem Partner beschäftigt, der so arg eifersüchtig ist, dass das mit Geduld und Arbeit wieder in den Griff zu bekommen ist.

Ich weiß, dass nicht jeder Mensch gleich fremdgeht. Und laut Statistik sollen mehr Frauen als Männer fremdgehen. Ich hatte bisher als Erwachsene nur zwei feste, ernste Beziehungen und keiner davon ging mir fremd. Lacht mich ruhig aus, aber ich habe das Bedürfnis, für jemanden da zu sein, der ebenfalls keine so guten Erlebnisse hatte und sich jemanden wünscht, der viel Liebe zu geben hat und sich auch nur auf den Partner konzentriert, mit ihm gemeinsam etwas unternehmen möchte und ihn vollkommen in sein eigenes Leben integrieren möchte. Ich sehe sowohl in anderen Anzeigen als auch hier auf Elitepartner, wie viele Menschen die Distanz in großem Maße schätzen. Freiheit ist ein kostbares Gut, gar keine Frage. Aber wer eine Bindung als Einschränkung empfindet, der sollte vielleicht gar keine feste Bindung eingehen. Ich sehe eine feste Bindung vielmehr als Bereicherung, insbesondere diesen einen Menschen zu finden mit dem das Leben sich richtig und komplett anfühlt. Das Finanzielle ist mir dabei sowas von egal. Ich bin lieber arm und in der Liebe glücklich, als reich und in der Liebe unglücklich. Aber entweder spielt heute das finanzielle Interesse eine überaus große Rolle, die zu über 50% Einfluss auf die Partnersuche hat oder aber das Bedürfnis, noch viel alleine zu unternehmen, ohne den Partner.
Ich habe schon Paare kennen gelernt, die wie ein Herz und eine Seele waren. Das wünsche ich mir natürlich auch gerne, aber das kann man sich auch nicht einfach backen.

Ich lernte bisher zwar durchaus Menschen/Männer kennen, die einen sehr lieben Eindruck erweckt haben und ich gehe auch davon aus, dass sie nicht unbedingt fremdgehen würden, (wissen kann man sowas natürlich nie) aber es fehlte mir bisher immer etwas.

Tut mir leid, dass ich mich so unglücklich ausdrücke. Es fällt mir schwer, dass, was ich fühle, genau passend auszudrücken.
 
  • #11
@painter
Ich war schon als Kind wegen der Miesere in Therapie gewesen und das nicht nur einmal. Es gibt so gut wie kaum kompetente Therapeuten. Ich bezweifel auch, dass sich das einfach löschen lässt. Kaum einen Menschen interessiert es, was er mit seinem Tun seinem Gegenüber damit antut. Kürzlich las ich einen Artikel, wo ein Vater vor den Augen seiner zwei Kinder einen seiner Hunde tot getreten hat. Es ist dem Mensch völlig egal, was er in anderen mit seinem Handeln anrichtet. Außerdem sind viele Therapeuten selbst in Behandlung, das ist ja unlängst auch kein Geheimnis mehr. Und verübeln kann ich es ihnen auch nicht. Heute muss alles schnell gehen, auch in der Liebe. Kein Wunder, warum die Scheidungsrate enorm hoch ist. Deshalb möchte ich mir mit der Suche auch Zeit lassen. Aber es ist gerade deshalb schwierig, dass kaum einer noch Geduld, geschweige denn überhaupt viel Liebe für seinen Partner übrig hat. Liebe in dem Sinne, ihn als Teil seines Lebens zu betrachten, stattdessen wird ein Partner immer mehr als Belastung wahrgenommen, der einen in der Freiheit einschränkt.

Vielleicht sehe ich das alles auch einfach verkehrt, ich weiß es nicht. Dennoch ist der Wunsch äußerst stark, für jemanden da sein zu wollen, der selbst in den Grundfesten erschüttert wurde und sich nach dem einen Menschen sehnt, der einen als Teil des Lebens sieht und nicht als Belastungswerkzeug, das bei Gelegenheit nutzbringend ist.

Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber was ich manchmal so an Zeilen lese, da kann ich oftmals nur den Kopf schütteln und es wundert mich gar nicht mehr, wieso manche Menschen Probleme haben zu vertrauen.
 
  • #12
Es gibt so gut wie kaum kompetente Therapeuten. Ich bezweifel auch, dass sich das einfach löschen lässt.
Na, liebe FS, du wirst kaum alle ca. 22.000 niedergelassenen Psychotherapeuten in Deutschland kennen. Womit du allerdings Recht hast: Die Arbeit an den eigenen Mustern dauert lange, meistens ein Leben lang.
Für mich zäumst du das Pferd von hinten auf:
wenn man mit Einfühlungsvermögen sich mit dem Partner beschäftigt, der so arg eifersüchtig ist, dass das mit Geduld und Arbeit wieder in den Griff zu bekommen ist.
Dein Ziel scheint es zu sein, gleich an zwei Personen zu arbeiten: An dir selbst und dem Partner. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, das ist sehr anstrengend!

Wurde dir schon einmal vorbehaltlos einfach Liebe von einem Mann geschenkt - mit nur ein wenig "normaler" Eifersucht? Bist du eine überschwänglich Liebende? Für die tiefere Beschäftigung mit all diesen Fragen empfehle ich immer gerne den (recht kompetent erscheinenden ;-) Psychologen Stefan Woinoff. In seinem Büchern nutzt er Riemanns klassische Theorie zu "Grundformen der Angst", um Paarkombinationen unter die Lupe zu nehmen. Nur von einem rät auch Herr Woinoff ab: Sich bewusst einen Partner mit einem psychologischen Defizit (übermäßig stark ausgeprägte Eifersucht) zu suchen, um eigene Bedürfnisse nach Sicherheit abzusichern ... oha!
Hier im EP-Forum zeichnete ein Forist folgendes Bild: Wenn zwei Menschen ihre Lebenssicherheit und ihren Selbstwert vorrangig aus einer Beziehung ziehen wollen, entsteht eine sog. "A"-Partnerschaft. Der eine kann ohne den anderen nicht, denn sonst würde der Buchstabe "A" in sich zusammenfallen. Der Co-Abhängigkeit ist Tür und Tor geöffnet. Natürlich gibt es auch Paare, die sich gegenseitig retten, siehe den Beitrag von Gast 15 in diesem Thread...
https://www.elitepartner.de/forum/frage/reicht-grosse-liebe-fuer-eine-gute-ehe.61018/
... Frage ist nur, bist du stark genug für die Arbeit an zwei Menschen.
Du hängst der Illusion an, dass besonders eifersüchtige Menschen zu einer verlässlicheren Form von Liebe fähig sind. Einige Foristen haben dir hier intelligente Vorschläge für die Umformulierung deines Ziel in einen weniger negativ besetzten Begriff wie "Eifersucht" gegeben, du scheinst aber daran festhalten zu wollen. Das verstehe ich nicht.
 
N

nachdenkliche

Gast
  • #13
@painter
Ich war schon als Kind wegen der Miesere in Therapie gewesen und das nicht nur einmal. Es gibt so gut wie kaum kompetente Therapeuten. Ich bezweifel auch, dass sich das einfach löschen lässt. Kaum einen Menschen interessiert es, was er mit seinem Tun seinem Gegenüber damit antut. Kürzlich las ich einen Artikel, wo ein Vater vor den Augen seiner zwei Kinder einen seiner Hunde tot getreten hat. Es ist dem Mensch völlig egal, was er in anderen mit seinem Handeln anrichtet. Außerdem sind viele Therapeuten selbst in Behandlung, das ist ja unlängst auch kein Geheimnis mehr. Und verübeln kann ich es ihnen auch nicht. Heute muss alles schnell gehen, auch in der Liebe. Kein Wunder, warum die Scheidungsrate enorm hoch ist. Deshalb möchte ich mir mit der Suche auch Zeit lassen. Aber es ist gerade deshalb schwierig, dass kaum einer noch Geduld, geschweige denn überhaupt viel Liebe für seinen Partner übrig hat. Liebe in dem Sinne, ihn als Teil seines Lebens zu betrachten, stattdessen wird ein Partner immer mehr als Belastung wahrgenommen, der einen in der Freiheit einschränkt.

Vielleicht sehe ich das alles auch einfach verkehrt, ich weiß es nicht. Dennoch ist der Wunsch äußerst stark, für jemanden da sein zu wollen, der selbst in den Grundfesten erschüttert wurde und sich nach dem einen Menschen sehnt, der einen als Teil des Lebens sieht und nicht als Belastungswerkzeug, das bei Gelegenheit nutzbringend ist.

Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber was ich manchmal so an Zeilen lese, da kann ich oftmals nur den Kopf schütteln und es wundert mich gar nicht mehr, wieso manche Menschen Probleme haben zu vertrauen.

Liebes Blumenmädchen, diese beiden Beiträge 9 und 10 lesen sich schon ganz anders, nämlich ganz gesund und eigentlich das, was sich viele Menschen einfach wünschen.Mir ging es ähnlich! Ich habe das Gefühl, wir werden zu Beziehungskrüppeln! Dass Du Dir jetzt Zeit lassen willst, finde ich ganz richtig und vernünftig.
Was Du eben geschrieben hast, über den Vater, der vor seinen Kindern den Hund totgetreten hat, das ist an Grausamkeit nicht mehr zu überbieten.Er, der Vater gehört aufs härteste bestraft...
Ich wünsch Dir alles Liebe!
 
  • #14
Liebe FS, für jemanden da zu sein und Liebe zu schenken ist etwas anderes, als sich das Problem eines eifersüchtigen Menschen aufzuhalsen und dieses mit Geduld und Arbeit „in den Griff“ bekommen zu wollen.

Ersteres findet auf Augenhöhe statt, indem ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen herrscht. Dein Traum setzt ein bedürftiges Pendant voraus, der sich deine Aufopferung angedeihen lässt. Krankhafte Eifersucht ist das Symptom einer Grundproblematik die auch begleitend bei Narzissmus auftritt, um nur eine Möglichkeit zu nennen. Du erträumst dir die Rolle der Retterin, die aus Dankbarkeit nie mehr verlassen wird. Deine Andeutung vom lügenden und betrügenden Vater etwas weiterverfolgend frage ich dich: Wolltest Du den Schmerz deiner Mutter lindern und konntest sie nicht erreichen, weil Du als Kind überfordert warst? Hast Du dich schuldig gefühlt, weil Du der Mutter nicht helfen konntest und versuchst jetzt, als erwachsene Frau, diese Schuld an einer „zerstörten Seele“ abzuarbeiten? Machst Du das innere „frei werden“ vom Ausleben eines Helfersyndroms abhängig?

Als Partnerin musst Du nicht mit Einfühlungsvermögen den Anderen (vor sich selbst?) retten. Einfühlungsvermögen heißt, den anderen in seiner Art zu respektieren und anzunehmen, wie er ist. Wenn er nicht annehmbar ist, ist er der Falsche.

Wer in seinen Grundfesten erschüttert wurde bleibt entweder liegen (das wäre dein Therapiebedürftiger) oder er steht, nachdem er seine Verletzungen verarbeitet hat, gestärkt auf, um wieder frei für eine neue Liebe zu sein. Das inkludiert Liebesfähigkeit, ohne den Partner zu vereinnahmen und in ihm den Sinn des Lebens zu suchen. Der Wunsch nach Nähe kann frustrierend werden, wenn die Freude auf Bereicherung durch eine drohende Therapiestunde getrübt wird. Um in der Liebe glücklich zu werden brauchst Du einen Mann der glücklich machen kann, keinen den Du päppeln und für den Du dich aufgeben musst.

Dein Denkfehler liegt darin, dass Du dein Glück dort vermutest, wo Du Opfer bringst. Ein Mann der glücklich machen kann bedarf keiner Therapie und wird einen gesunden Anteil Autonomie für sich beanspruchen. Das Selbe wird er von dir erwarten, um Respekt und Anziehung zu fühlen. Erkennst Du wo sich der Kreis schließt und wo Du ihn durchbrechen kannst?
 
  • #15
Am besten nimmst du dir dann nen Südländer oder noch besser, nen Orientalen. Da sind Eifersucht und Kontrolle garantiert. Ich spreche aus Erfahrung ;-).
Yap! Und die stören sich auch nicht an einer anhänglichen ("klammernden") Frau. Für sie ist es Selbstbestätigung und Liebesbekenntnis zugleich. Deswegen erwarten sie es sogar.
Aber wieso erzählst Du der FS nicht mehr von Deinen Erfahrungen aus erster Quelle? Nur etwas zu behaupten ist nicht glaubwürdig und hilft der FS nicht weiter.
 
G

Gast

Gast
  • #16
diese beiden Beiträge 9 und 10 lesen sich ganz gesund und eigentlich das, was sich viele Menschen einfach wünschen.

über den Vater, der vor seinen Kindern den Hund totgetreten hat, Er, der Vater gehört aufs härteste bestraft...

Gesund finde ich das nicht, wenn Menschen sich vorwiegend um andere kümmern wollen und vor allem meinen, den anderen ändern zu wollen oder sogar zu können (und dann auch noch meinen, eine Art „gutes Werk“ zu tun. Zumal die FS hier darstellt, dass sie selbst nicht gerade „ausbalanciert“ ist.

Ich halte das für ein Ablenken von dem Eigentlichen: Dem Beschäftigen mit sich selbst. Wir sollten uns vielmehr um uns bzw. unsere Angelegenheiten kümmern und nicht um die der anderen. (Ha, ha, sind wir hier alle ein gutes Beispiel für … ??!!)

Von einem Extrem ins andere gehen, das ist in meinen Augen nicht gesund.

Und Bestrafung soll das „Allheilmittel“ sein? Klingt so, als sei der Vater ein Unmensch. Vielleicht hat er auch nur gemacht, was er dachte, es sei das Beste, und aus irgendeinem Grunde konnte er nicht anders. Sonst hätte er es wohl anders gemacht. Wer weiß, was dieser Vater in seinem Leben erlebt hat. Soll keine Rechtfertigung sein. So ein Verhalten ist nicht in Ordnung und hinterlässt bei den Kindern Bleibendes, das ist keine Frage. Aber ich halte nicht viel von solchen Schnellurteilen und dem Ruf nach Strafe. Strafe macht das Meiste nicht besser.
 
G

Gast

Gast
  • #17
Ich habe die Fragestellung gelesen und bin nicht wirklich drauf gekommen, was die FS sucht - und auch ihre Beiträge oben helfen nicht wirklich weiter.

Während ich zig Beschwerden im Internet lese, dass Frauen die starke Eifersucht, deren besitzergreifendes Verhalten und deren starke Suche nach Nähe zu ihrer Partnerin nicht mehr ertragen können, so suche ich aber genau so einen Mann, der eifersüchtig und besitzergreifend ist und eben viel Nähe zur Partnerin sucht (Treue und Loyalität natürlich vorausgesetzt!).

- starke Eifersucht
- besitzergreifendes Verhalten
- Nähe
- Kontrolle

Mann überwacht Frau ... Mann wird eifersüchtig wenn Frau nur einen andern Mann anschaut.

Die FS ist single und will die enge Bindung; wohl sendet sie die entsprechenden Signale ("ich suche eine sehr enge Beziehung") aus - aber Mann hat Angst zu umklammern, weil dadurch die Gefahr der Einschränkung der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit der Frau und ihrer Selbstverwirklichung gegeben ist was aber ein zentraler Aspekt jeder Beziehung ist und häufig zu ihrem Scheitern führt. Oder anders: Mann und Frau schwimmen. Umklammert Mann die Frau, saufen beide ab.

So bleibt die Frage, ob nicht die FS einfach "nur" eine feste Beziehung sucht und hofft, über Eifersucht und (fehlendes Vertrauen des Mannes ihr gegenüber) Nähe und damit eine feste Beziehung zu erreichen.

Ich glaube nicht, daß es so geht.
 
  • #18
D.h. erst muss man das (eine/oder mehrere) Muster (dieser Art) löschen, und dann erst kannst Du den richtigen Mann treffen, er kann erst dann das Gewünschte fühlen bzw. auf Deinen Wunsch eingehen.

Leider gibt es nicht wirklich viele Psychotherapeuten, die solche Muster in wenigen Stunden löschen können.
Leider muss ich Dir trotz Deines beruflichen Bezuges z.T. widersprechen.
In der Therapie lernt sie, sich selbst und ihre Mechanismen zu versehen und zu durchschauen und vielleicht auch noch, sie ein wenig zu kontrollieren & zu lenken - einfach löschen kann man diese Prägungen aber nicht und erst recht nicht innerhalb von Stunden; wenn überhaupt nach Jahrzehnten.
 
  • #19
Klammern, Kontrolle und Eifersuchtsanfälle sind überhaupt kein Garant für Liebe. Die Liebe ist ein Kind der Freiheit und so sollte sie - auf Vertrauen basierend - gelebt werden dürfen. Was du willst ist eine Art Anker der dich umklammert. Gesund wäre das nicht. Weder für dich noch für das Gegenüber. An DIR kannst du dementsprechend arbeiten. Ich war übrigens lange das Gegenteil von dir: nämlich niemals eifersüchtig und Eifersucht anderer schwer ertragend und als sehr beklemmend empfindend. Vor ein paar Jahren hat es mich dann erstmals so richtig doll erwischt, ich ließ jemanden erstmals sehr nahe an mich, und da war die Eifersucht dann plötzlich da. Aber tendenziell bin ich es noch immer eher wenig. Bin aber gewillt es sanft etwas vorzuspielen so es meinem Partner ein besseres Gefühl gibt. :) Ich kann dir aber auch sagen, dass das mit eine nicht unbedingt was mit der Intensität der gefühlten und erlebten Liebe zu tun hat.
Enttäuschungen und Kindheitserfahrungen lassen sich besser woanders zufriedenstellend lösen als mit einem Mann der klettet.
 
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