Ich habe meine 2 Partnerinnen, mit denen ich lange zusammen war, immer unterstützt. Sie haben beide in anständigen Jobs gearbeitet, ihr Einkommen reichte aus, um ein sorgenfreies, aber einfaches Leben zu führen. Große Sprünge waren nicht drin. Ich verdiente mehr Geld und habe deshalb alles Weitere bezahlt.
Vermute ich richtig, dass diese Partnerinnen jünger waren als du und zudem noch gutaussehend mit guter Figur?
Diese Konstellation beruht in der Regel doch auf dem seit Jahrhunderten praktizierten Deal "Schönheit/Jugend gegen Geld".
Und es wird oft finanzielle Unterstüzung gewährt als Gegenleistung dafür, dass die Frau dann mehr putzt und kocht als er.
Noch NIE habe ich diese Konstellation so erlebt, dass der Mann (kein Quasimodo) eine Frau finanziell unterstützt, die etwas älter ist als er, äußerlich nicht sonderlich attraktiv, und wo er dann auch noch die Hälfte aller anfallenden Hausarbeiten übernimmt.
Was du dir vorstellst ist wahrscheinlich eine attraktive Frau, die höchstens gleichalt sein darf, lieber noch etwas jünger, die den weniger verdienenden Mann dann unterstützt.
Aber die selbstverständlich NICHT erwartet, dass ER dafür dann in seiner Mittagspause zum Einkaufen hetzt, damit er abends nach Feierabend noch was warmes zum Essen kochen kann, oder ihr am Samstagmorgen das Bad putzt.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es eben nicht.
Ich hatte auch schon einen Partner (nur ein paar Wochen älter, beide gleich attraktiv, selbes Bildungsniveau), der weniger verdient hat als ich.
Ich hatte die größere Wohnung, daher waren wir fast nur bei mir. Es machte mir nie etwas aus, die Einkäufe alleine zu übernehmen, auch wenn er mehrere Tage bei mir war. Ich koche sehr gerne, und für zwei kochen macht mehr Spass. Auch den guten Wein zum Essen habe ich stets selber gekauft. Ich wollte es so, da ich deutlich mehr Geld zur Verfügung hatte. Er hat mich dann beim Essen gehen ab und zu mal eingeladen, weil er von sich aus das Bedürfnis hatte das zumindest etwas wieder auszugleichen. Hätte er nicht tun müssen, habe ich aber gerne angenommen.
Trotzdem habe ich unterm Strich finanziell deutlich mehr in die Beziehung eingebracht als er, was für mich nie ein Problem war, sondern selbstverständlich.
Leider hatte ER ein Problem damit, dass ich als Frau immer mehr Geld für uns ausgab als er.
Das widersprach seinem Rollenverständnis als Mann und hat ihm regelrechte Minderwertigkeitskomplexe eingebracht.
Die Beziehung zerbrach daran dann auch, nach fast 4 Jahren, was ich heute noch sehr bedauere, da ich sein Problem aus meiner Sicht nicht nachvollziehen kann.
Ich habe daraus jedoch etwas gelernt über die Psyche des Mannes und werde in Zukunft darauf achten, dass ein Mann, der mit mir ansonsten auf Augenhöhe ist, finanziell nicht schlechter dasteht.
Ein Mann, der nicht die Einstellung "Schmarotzer" hat, der kommt damit auf Dauer nämlich nicht klar.
w, 45