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  • #1

Zu sensibel für (diese) Partnerschaft? Oder zu verschieden?

Ich (w/42) bin seit einigen Jahren in einer Partnerschaft mit einem gleichaltrigen Mann. Wir wohnen zusammen, beide keine Kinder, keine Altlasten und auch so passt alles sehr gut.

Leider habe ich jedoch einen Fehler an mir, fast sehe ich es als "Behinderung", mit der ich unsere Partnerschaft beeinträchtige: Ich bin nämlich seeeehr sensibel....

Es kommt dadurch regelmässig zum handfesten Streit und schön langsam stehen wir vor der Entscheidung, ob es Sinn macht, beisammen zu bleiben.

Ich habe versucht, mir eine dickere Haut anzulegen, aber es gelingt mir einfach nicht.
Ich lasse vieles zu nahe an mich ran und langsam bin ich schon selbst der Überzeugung, dass ich eine Zumutung für einen Mann/einen Menschen bin. So kommt es mir nämlich vor.

Ich liebe gute Bücher, gute Gespräche mit Freunden, mag Menschen, die zuhören und denen ich zuhören kann, ich stehe auf Emails oder SMSse mit persönlicher Anrede (statt befehlsartigem Kommandoton), habe keinen Facebook-Account, liebe es, zu kochen und gemütliche Abende zu zweit oder mehrt zu geniessen. Ich mag kleine Aufmerksamkeiten geben, vor allem in der Partnerschaft. Gemeinsam lachen, Dinge zu unternehmen, in denen man sich weiterentwickeln kann und voneinander lernen kann. Ich mag es, hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, anstelle von vorschnellen Urteilen.

Natürlich geht es in der heutigen Zeit schwer-vor allem im Beruf-ständig auf Wertschätzung und Höflichkeit untereinander zu bestehen. Dort, wo ich arbeite, herrscht (leider) auch ein Betriebsklima, in dem niemand mehr Zeit für „wie geht es Dir“ oder Interesse am anderen hat. Mit gesenktem Kopf wird gearbeitet, keine Zeit, keine Zeit....
Ich komme mir ziemlich antiquiert vor...

Wie seht ihr das? Vielleicht die Sichtweise von Männern, die (auch) eher auf selbstbewusste, starke Frauen stehen und solche Frauen wie mich sehen?
Und mich interessiert auch die Sichtweise von Frauen, die selbstbewusst und stark durchs Leben gehen, wie Ihr solche Menschen wie mich seht?
Sind das für Euch „Sensibelchen“, die nicht ganz dicht sind?
Habt ihr vielleicht sowas wie mich auch im Kollegenkreis und meidet diese Person, weil sie anstrengend ist?

Danke an Euch!
 
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  • #2
Menschen wie Du werden meistens einfach übersehen.
 
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  • #3
An FS:

Leider kann ich Dir nicht antworten, da Du nicht schreibst, um welche Dinge Du mit Deinem Partner streitest. Bist Du wegen nichts schnell eingeschnappt ? Ist es etwas anderes ? Einige Beispiele wären sinnvoll.

w,40
 
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  • #4
Liebe Fs,

deine Zeilen lesen sich, als ob wir uns sehr ähnlich wären. Du bist absolut in Ordnung, aber so wie du und wie ich ticke, ticken leider nicht alle anderen Menschen. Wir sind die bunten Krähen unter dem Haufen der grauen Krähe.

Leider liest man nicht, worüber du dich mit deinem "Freund" streitest, aber ich vermute, es geht um seine Art und Weise, die deiner nicht ähnlich ist? Du "beklagst" seine harte Art, die die sehr weh tut. Ist es das?

Ich bin schon länger Single, habe auch die Vermutung, dass ich Hochsensibel und dazu hochbegabt bin, zum Glück nicht ganz extrem, aber ich war schon immer so. Habe Sachen gesehen und empfunden, schon als Teenie, die andere heute noch nicht wahrnehmen.

Mich schmerzt es auch immer wieder wie lieblos viele Menschen, nicht alle, mit sich und ihrer Umwelt umgehen.

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre dumm und schlicht gestrickt, um vieles einfach cooler hinnehmen zu können. Ist leider nicht so.

Was kannst du machen? Ich war damals bei einer sehr liebevollen geprüften Heilpraktikerin, wir haben viel erzählt, sie hat mir vieles erklärt, sie hat bei mir Akkupunktur gemacht, damit ich seelisch widerstandsfähiger (cooler) werde und mir erklärt, was ich im Alltag tun kann, um Toxische, lieblose Menschen nicht so dich an mich heran zu lassen.

Ich vermute, dein Freund kann nicht anders, für ihn ist es in Ordnung, er versteht gar nicht, was er mit seiner Art bei dir anrichtet und von daher passt ihr vielleicht einfach vom Typ her nicht zusammen. Er sollte sich eine einfach gestrickte Frau nehmen und du musst schauen, ob du einen ähnlich "sensiblen" Mann findest. Diese gibt es, mehr als wir denken. Meine Erfahrung ist nur, dass diese leider dann oft so was von unmännnlich und teilweise auch in gewisser Weise lebensuntüchtig sind.

Die Mischung, die ich bei einem Mann mir wünsche und suche habe ich bisher nur bei glücklich verheirateten Männern (Freundeskreis, Berufsumfeld) gesehen.

Es gibt auch gute Bücher zu dem ganzen Thema, die mir geholfen haben, das ganze Thema besser zu verstehen und dann Veränderungen im Denken und Handeln Step bey Step vorzunehmen.

Alles Gute für dich.

w
 
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  • #5
Umgangsformen und gutes Benehmen heißen nicht 'Sensibelchen' zu sein und sind schon gar kein Fehler. Daran ist rein gar nichts verkehrt!

In dieser Hinsicht muss es zwischen zwei Menschen passen (!), was manch einem viel bedeutet, ist für den anderen nicht so wichtig. Wenn man hier so verschieden tickt, wird es schwer im Alltag.

Was mir auffällt: warum machst Du Dich so klein??

Die von Dir erwähnten Dinge sind mir (und vielen Menschen) sehr wichtig - ich könnte mir keinen Partner vorstellen, der hier anders 'gepolt' ist.

Auch wenn dies nicht gerade 'in' ist, ich würde nicht auf die Idee kommen, mich hier am Mainstream zu orientieren.

Ihr, Du und Dein Partner, seid einfach, was diese Dinge betrifft, verschieden. Vielleicht zu verschieden.
Deswegen ist an Dir nichts falsch.
 
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  • #6
FS, denkst Du wirklich, dass Du mit dem was Du magst, eine Zumutung für andere bzw. zu sensibel bist?

Ich (m/36) finde nein, weil das was Du magst Charme hat und wie ich finde, eigentlich Basis für eine gute langfristige Beziehung sein sollte.
 
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  • #7
Menschen die sehr sensibel sind trifft ein Konflikt doppelt oder dreinmal so hart..

Konflikte gehören nämlich nicht in sensibelches Traumwelt..Denn dort sieht tief in dir drin alles harmonisch und friedlich aus.. Streit passt da irgendwie nicht rein und wenn er kommt am liebsten davonlaufen--

Sensibelchen ertragen die Spannungszustände sehr sehr schlecht..

Also ich glaube

a:) Wäre dein Partner auch so sensibel wie Du wäre er zwar harmonisch für dich aber langweilig.

und b.. ) Nur durch einen Partner oder auch Menschen die "nicht "so sind wie Du wächst Du , bekommst Stärke und neue Erkenntnise über dich selbst..

Menschen die uns sehr ähnlich sind , sind zwar wesentlich angenehmer aber, wachsen und reifen tun wir an denen die nicht so sind wie wir....Und das kann manchmal weh tun..

m47
 
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  • #8
Kommt drauf an, wie man streitet. Wenn man sich nur Sachen / Beleidigungen an den Kopf wirft, ist es nicht gerade gut. Wenn man streitet, um unterschiedliche Sichtweisen zu vertreten / zu klären, kann das sinnvoll sein. Wichtig ist, dass ein Kompromiß gefunden wird. Ganz ohne Auseinandersetzungen leben zu wollen, ist nicht realistisch. Dann schluckt irgendwer zu viel runter und es kommt zu dem "großen Knall", der vermeidbar wäre.

Na ja, wenn das Betriebsklima im Job zu dir nicht paßt, dann mußt du wohl Alternativen finden oder das Klima entsprechend positiv beeinflussen.
 
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  • #9
FS, auch warmherzige (ich glaube, die Bezeichnung passt hier) Menschen, können selbstbewußt und stark sein. Das schließt sich nicht aus. Ob Du sensibel bist, geht aus Deinen Zeilen nicht wirklich hervor. Ich sehe, dass Du den Menschen und ihren Empfindungen zugewandt bist und nenne es empathisch (anstelle von sensibel). Ich denke mir, für Dich wäre es schön, wenn Deine Mitmenschen mit Dir so umgehen, wie Du es mit ihnen tust, also zugewandt, einfühlsam etc.

Ich nehme jetzt auch an, Dein Partner ist es nicht, aber darüber schreibst Du nichts. Wen dem aber so sein sollte, dass er eher "kalt" ist, dann wirst Du neben ihm womöglich schon "erfrieren". In diesem Sinne seid ihr wohl zu verschieden um auf Dauer miteinander glücklich zu werden, leider. m44.
 
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  • #10
Ok, und wo genau ist jetzt Dein Problem? Das alles sind doch Selbstverständlichkeiten, zumindest für diejenigen von uns, die mit einem gewissen Selbstanspruch durchs Leben gehen. Daß der nicht allen Menschen gemein ist, beeinträchtigt mich in keinster Weise, ich bin wie ich bin, und eigentlich kann ich sehr gut damit leben, daß andere Menschen eben häufig anders gestrickt sind.

Vielleicht bist Du für jemanden, der Härte austeilt und Härte verträgt, tatsächlich eine Zumutung. Für einen Mann wie mich hingegen wärst Du eine Traumpartnerin, gerade weil Du eben auf Dinge Wert legst, die in unserer heutigen Zeit mehr und mehr verschütt gehen.
 
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  • #11
Die Menschen sind verschieden. Es gibt solche, die schnelle Urteile zur sicheren Orientierung brauchen, und diese Statements werden ungefragt übernommen.
Andere Menschen denken gerne erst nach, bevor sie sich ein abschließendes Urteil erlauben.

Beide Denkweisen haben Vor- und Nachteile in unterschiedlichen Lebenslagen. Man kann nicht die eine oder andere Art als richtig oder falsch sehen. Manchmal muss man schnell entscheiden, manchmal entstehen so Fehler, die bei längerem Nachdenken nicht entstanden wären. Starke Grübler hingegen kommen nur schwer überhaupt zu Entscheidungen.
Es ist eine angeborene Tendenz, die man geringfügig modifizieren kann.

Menschen mit diesen unterschiedlichen Denkstilen können nur schwer miteinander und gehen sich garantiert früher oder später auf den Geist. Während der eine überlegt, wird der eine ungeduldig über die Sprechpause und wechselt das Thema, der andere ist genervt, dass er seine Gedankengänge nicht zu Ende denken und ausführen kann. Die Folge ist der garantierte emotionale Crash.

Ich würde mir einen Mann suchen, der ähnlich tickt. Kann auch verstehen, dass man den anderen Typ trotzdem mögen, lieben, bewundern kann - aber im Alltag geht es nicht miteinander...

Hoffe, Dir ein wenig weiter geholfen zu haben?!

w (37)
 
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  • #12
Hier die FS mit einem DANKE für Eure Meinungen, Sichtweise, Antworten!

- ja, offensichtlich vertrage ich keine Härte. Das bedeutet aber nicht, dass ich nur Harmonie möchte, nein! Für meinen Partner bin ich wie ein Exot von einem anderen Planeten. Ich würde gerne so funktionieren, dass mein Partner nichts mehr an mir zu kritisieren hat, aber ich bekomme es einfach nicht hin! Trennung ist für mich nicht die Lösung, da ich vor vielen Jahren eine sehr lange Beziehung beendet habe und heute würde ich das nicht mehr tun. Also ich will durchhalten.

- Ja, Empathie trifft es sehr gut. Ich mag auch eine bestimmte Form der Andersartigkeit in Beziehungen, ich finde das für mich besser als vollkommene "Gleichheit"

- Danke für die bunten Krähen :) Was bei uns immer der Streitgrund ist?
Beispiele:
Ich komme zB aus einem Bürotag nach Hause - wie fast jeden Tag ziemlich am Boden…- weil eben dort so eine kalte Stimmung herrscht und mein Partner meint, dass sollte mir doch egal sein. Nicht selten schreit er mich dann nieder, dass ich nicht so sensibel sein solle und es eben Menschen gibt, die nicht so angenehm sind. "Es ist ja nur ein Job". Nein. für mich nicht, denn im Job verbringt man viel Zeit und dazu ist mir das Leben zu wertvoll.
Oder aber im Bekanntenkreis ein paar für mich schwierige Personen, auch hier würde ich gerne meinen Partner in meine Empfindungen einbeziehen, was aber immer in einen Streit ausartet, da ich "nicht so viel spüren sollte".

Kurz und gut, es kommt mir so vor, als würde mein Partner nicht mich als Mensch, so wie ich bin, lieben!
Und das stört mich gewaltig, denn er sagt sehr oft, dass er mich liebt, mehr als alles in der Welt. Aber wenn ein Mensch sowas sagt, und dann eigentlich die eigene Persönlichkeit ständig kritisiert-ist da nicht was verkehrt?
Mein Partner hat genauso seine Macken wie jeder von uns und niemals würde ich auf die Idee kommen, in dafür anzuschreien…Hmmm...
Die Spirale in meinem Kopf dreht sich im Kreis…..

Danke nochmals
die FS
 
  • #13
Also ganz ehrlich, Ich denke nicht dass es wirklich sowas wie ein zu sensibel gibt. Es ist immer in meiner verantwortung, wie das was ich sage beim Gegenüber ankommt und je besser ich mein Gegenüber kenne, um so größer ist die Verantwortung. Wenn ich dich nicht kenne, und ich mache mal nen flapsigen Spruch, der dich trifft, dann bitte ich um Entschuldigung und damit sollte es gut sein. Wenn ich dich gut kenne, sei es Freundin, oder Partnerin, sollte ich mir schon etwas Gedanken vorher machen, bevor ich was sage.
ABER: (oder vielmehr besonders) Wenn dich jemand niederschreit, dann ist er ein A*** egal ob er dich kennt oder nicht, wenn es dein Partner ist, dann ist er es besonders. Kein Mensch hat es verdient, dass man so verachtend mit ihm umspringt. Da gibts auch kein Grund für Spiralen, das was dein partner macht ist entwertend und du möchtest nicht durch deinen Partner entwertet werden. Du hast einen anderen Anspruch an dich im Umgang mit menschen (ebenso wie ich es von mir kenne). Ich habe mich wegen dieser Diskrepanz von meiner Frau getrennt und zwar eigentlich viel zu spät. Ich werde den Teufel tun und dir etwas vergleichbares vorschlagen. Aber mir war es irgendwann zu viel und Menschen die auch in schwierigen Situationen immer auch darauf achten ihr Gegenüber nicht zu verletzen haben meine größte Achtung.
 
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  • #14
Ich habe lieber gar keine Kontakte als schlechte. An deiner Stelle würde ich mich von dem Mann trennen und versuchen, ein neues Arbeitsumfeld zu bekommen. Soviel Negativität würde mich auch runterziehen.
 
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  • #15
Nicht selten schreit er mich dann nieder, dass ich nicht so sensibel sein solle und es eben Menschen gibt, die nicht so angenehm sind. "Es ist ja nur ein Job". Nein.

Auch Dein Partner hat einen anstrengenden Tag hinter sich, mit möglicherweise ähnlichem Ärger im Büro. Da ist es durchaus verständlich, daß er von Deinem Gejammer angenervt ist und will, daß Du das alles bitteschön da läßt, wo es hingehört. Natürlich gibt es am Arbeitsplatz auch unangenehme Menschen, aber die läßt man doch nicht auch noch den eigenen Feierabend - und vor allem auch den des Partners - vereinnahmen. (m)
 
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  • #16
FS, Du kannst den Kreis ruhig durchbrechen und Dich trennen. Du wirst mit diesem Mann nur leiden! Ihr passt nicht zusammen. Und sich in einer Beziehung anschreien zu lassen geht gar nicht (ok, in einem Streit kanns schon mal lauter werden, aber das beruht dann auf Gegenseitigkeit, nicht so wie bei Dir, ihr streitet ja nicht, er macht Dich einfach nur fertig). Und von Liebe schwafelt er nur, er ist ein Dampfplauderer, zeigen tut er ein ganz anderes, feindseliges Gesicht. Du siehst das komplett richtig, sein Verhalten ist nicht stimmig. FS, Du hast wirklich was besseres verdient. Du kommst extrem warmherzig und sympathisch rüber.
Ich frage mich jetzt aber, warum Du unbedingt bei ihm bleiben möchtest? Was gibt er Dir? Reichen Dir seine warmen Worte? In Kombination mit seinen Taten würde mir davon schlecht werden. Sorry für die Offenheit! Eine gute Entscheidung wünsche ich Dir! m44.
 
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  • #17
So wie du schreibst, wirkst du auf mich nicht übersensibel, sondern einfach wie ein Mensch mit Tiefgang.

Dass dein Partner dich anschreit, geht überhaupt nicht. Sowieso nicht in einer Situation, in der du Zuspruch und Hilfe brauchen würdest.

Aber: Sollte es so sein, dass du jeden Abend mit ihm über die immer gleichen Probleme diskutierst, die du im Job hast, könnte ich verstehen, dass ihn das nervt. Ständig dasselbe Thema, ständig ist am Feierabend die Stimmung mies...

Ich handle nach dem Motto: love it, change it or leave it. Und das erwarte ich dann irgendwann auch von anderen. Denk mal drüber nach.

Dasselbe Motto gilt bei mir übrigens auch für Beziehungen....
 
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  • #18
Ich lebe im Zweifelsfall nach dem Motto: ich bin richtig, andere sind falsch.

Mit anderen Worten, lass dir doch nicht von irgendwem da draußen diktieren, dass du ein "Sensibelchen" wärst und wie du zu leben hast. Dein Partner versucht dich für dumm zu verkaufen und versucht, dir die Welt zu erklären, dass du blöd wärst, unfähig, er versteht dich nicht, ich vielleicht sogar genervt von dir und will dir weis machen, dass andere dich auch nicht verstehen und er bezeugt das auch, indem er sagst, "siehst du, deine Kollegen halten dich auch für blöde". Sowas ist kein Partner, das ist dein Feind....!!!! Du hast es nur noch nicht erkannt!

Sorry, was du machst, sind ganz normale Dinge. Ich lese auch Liebesromane, koche gerne, habe kein Facebook, kein Smartpone, und schaue lieber hinter die Fassade eines Menschen. Mir sind Kollegen und Freunde wichtiger als Facebook und ich versuche immer nett zu bleiben. Mir sind diese sozialen Dinge sehr wichtig, wichtiger als daheim vor dem Fernseher zu sitzen, ins Kino zu gehen oder bei Facebook "abzuhängen", nur weil das jeder so tun heute. Ich bin nicht andere, also tue ich auch nicht Dinge, die andere tun. Wer damit ein Problem hat, der hat ein Problem und der soll gehen. Meinen Partner halt ich nicht fest und über Verlust kommt man hinweg.

Du bist nicht sensibel, sondern hast einfach zu wenig selbstbewußt und zweifelst in erster Linie an dir und das ist falsch!

Seit wann darf ein Partner einen überhaupt zu Recht nieder machen? Ich kenne nur zwei Gründe, wenn er das darf, 1. du hast ein illegales Verbrechen begangen oder 2. deinen Partner betrogen.

Wenn ein Partner dich nicht aufzieht, sondern mehr runterzieht, wird es aller höchste Zeit, seine Einstellung zur Beziehung zu überdenken!
 
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  • #19
Liebe FS!
Du bist richtig wie du bist. Deine warmherzige, offene und empathische Art ist sehr schön! Bewahre sie dir! Ich empfinde mich auch sehr oft als ein Exot.., in der Arbeit, auch bei meinem Partner.., der ein Kopfmensch ist und viele meiner Vorgehensweisen, Empfindungen, Emotionen nicht nachvollziehen kann. Komisch ist, dass ich von meinen Mitmenschen als dieser Mensch geschätzt und sehr gemocht werde, wofür mein Partner mich einerseits bewundert, andererseits kritisiert,,,
Ich hab gelernt mir ein dickeres Fell anzulegen. Auf die Dauer leide ich aber dadrunter, dass dieser seelisch-geistige Austausch nicht stattfinden kann, weil er nicht "mitkommt"...
Es gibt so viele Situationen, die ich ihm erklären muss, meine Gefühlswelt ist für ihn wie ein fremder Planet: faszinierend und unerreichbar...
Ich weiß nicht, ob du so weiter unerfüllt, unerfühlt und mißverstanden leben kannst. Grade mit einem Menschen, der dich angeblich liebt. Das tut er auch wahrscheinlich, nur er wird dich und deine Gefühlswelt niemals verstehen können...Er kann es nicht verstehen, Du musst dir eine Mauer vorstellen, oder eine Fremdsprache in der du redest, die er nicht verstehen kann.
Du musst für dich entscheiden, wodurch du mehr leidest: dieses Unverständnis und Kritik, das manchmal einfach gemeine und lieblose Verhalten, oder dadurch, dass du dich trennst. Ich vermute , du bist wie ich: da so liebevoll und empathisch, können wir uns nicht trennen, einen anderen "fallen lassen", auch wenn er uns Tritte ins Herz verpasst. Ich hoffe sehr für dich, dass du von dem Menschen, der deiner Seele, Herzen und Geist nicht gut tut ( er akzeptiert nicht mal deine Andersartigkeit) frei sein wirst. Dass dein Leben wunderschön und gut sein wird, weil du es verdient hast und kein Mensch der Welt hat das Recht dein Wesen in Frage zu stellen.
Heb den Kopf und sei dankbar für deine Art die Welt und die Menschen zu sehen....:)) Alles Liebe!
 
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  • #20
kennst du den Begriff "Hochsensibilität"?

Google ihn mal, vielleicht findest Du Dich da wieder...
Es gibt aufschlußreiche Tests und auch Foren darüber...

Hochsensible haben eine andere Art des Umgangs mit Menschen.... mit Konflikten... mit Beziehungen....
 
  • #21
Ich glaube, dir geht es viel besser, als vielen anderen Menschen, die mindestens genau so sensibel sind, wie du.
Du kannst kommunizieren, dass dir die Stimmung im Büro nicht gefällt, dass die Welt um dich herum dir zu kalt ist.
Nimm es mir bitte nicht übel, aber man scheitert an solchen Kleinigkeiten nur dann, wenn man sich und seine seelischen Befindlichkeiten gar zu eng sieht.
Ich denke, viele der sogenannten starken Personen sind irgendwo sensibel und verletzlich. Sie besitzen jedoch leider nicht dein gesundes Maß an Egoismus, zunächst ihr seelisches Weh zu kommunizieren, bevor sie selbst über die Schlechtigkeit der Welt greinen.
Da wird gehandelt für das eigene und fremde Wohlbefinden und man kann abends irgendwie ganz beruhigt auf einen erfüllten Tag anstatt auf einen verhuschten zurück schauen.
 
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  • #22
Ich liebe gute Bücher, gute Gespräche mit Freunden, mag Menschen, die zuhören und denen ich zuhören kann, ich stehe auf Emails oder SMSse mit persönlicher Anrede (statt befehlsartigem Kommandoton), habe keinen Facebook-Account, liebe es, zu kochen und gemütliche Abende zu zweit oder mehrt zu geniessen. Ich mag kleine Aufmerksamkeiten geben, vor allem in der Partnerschaft. Gemeinsam lachen, Dinge zu unternehmen, in denen man sich weiterentwickeln kann und voneinander lernen kann. Ich mag es, hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, anstelle von vorschnellen Urteilen.

Wie seht ihr das? .... Und mich interessiert auch die Sichtweise von Frauen, die selbstbewusst und stark durchs Leben gehen, wie Ihr solche Menschen wie mich seht?

Liebe FS,
ich bin so eine selbstbewusst-starke Frau und der ganze erste Absatz, den Du geschrieben hast, trifft auf mich genauso zu. Das hat also erst mal nichts mit sensibel zu tun, sondern ist eine Typ- und Interessenfrage.
Ich arbeite als IT-Beraterin in leitender Funktion, d.h. ich werde öfter mal hart angegangen und gebe das adäquat zurück. Vom Typ her bin ich zwar friedfertig, aber ich kann auch anders.

Jemand der bei Konflikten weinerlich, zickig, beleidigt oder mit Rückzug reagiert, ist für mich nicht wirklich erwachsen. Da fehlt ganz erheblich Respekt, denn ich will ja nicht Hätschel-Mama sein, sondern dem anderen auf Augenhöhe begegnen.

Kannst Du etwas konkreter mitteilen, worin in der Partnerschaft sich Deine Sensibilität zeigt? Aus dem Eingangspost lese ich das nicht raus.
w, 52
 
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  • #23
An FS:

Könnte es sein, dass Dein Partner vielleicht auch einen anstrengenden Tag im Büro hatte ? Könnte es sein, dass er einfach das Schlechte nicht so viel ranlässt und sich eher am Positiven orientiert ??

Das soll heissen, wenn Du 10 Rindviecher im Büro hast und 3 Leute sind super nett und gut zum Plauschen, dann solltest Du keine Energie an die 10 verschwenden sondern Dich eher auf die 3 konzentrieren und wie schön es ist, oder noch mehr den Zusammehalt suchen.

Es hört sich für mich so an, als ob Du VIEL JAMMERST wie schlecht, und böse die Welt ist, und Du bist die zarte Elfe, die darin fast zerbricht.

Mal ehrlich: Ich würde als Partner wohl ausrasten und Dir an den Kopf werfen, NU stell Dich doch nicht so an !!!!

Das Leben ist nun mal nicht nur Sommer, Sonnenschein sondern da gibt es eben auch noch Regen, Gewitter, Sturm und auch Eis, wo man mal durch muss. Und zwar ohne den Jammerlappen zu mimen.

Also, komm mal heraus aus Deiner plüschbestickten Höhle und tausche die Opferrolle ein, gegen etwas mehr Biss, und lerne, Dich am Positiven zu orientieren, und nicht am Negativen.

Ich weiss, wovon ich spreche, denn ich habe einmal einen fürchterlichen Zickenkrieg in einem Büro erlebt. Das Zusammenhalten mit drei anderen guten Kollegen hat gut getan, hat mich froh gestimmt und - ich konnte zu den anderen Dingen einen Abstand gewinnen.

w,40
 
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  • #24
Hallo FS,
mir blutet das herz, wenn ich deine Beiträge lese.
Für dich scheint das Leben aus "alles erdulden" und "alles ertragen" zu bestehen.
Was offenabr in deinem Selbstbild überhaupt nicht vorkommt, ist, dass DU selbst das Leben aktiv gestalten kannst. Du kannst Einfluss auf Dinge nehmen! Natürlich ist das Leben kein Wunschkonzert, darum geht es nicht. Aber darum, dass "erdulden" und "hinnehmen" nicht die Lösung sein kann.
Es ist eine irgendwie mittelalterliche Lebenseinstellung, als die allermeisten Menschen das irdische Leben als hart, qualvoll und zu erdulden ansahen. Aber die hatten wenigstens den tröstlichen Glauben an paradiesische Erlösung nach dem Tod. Etwas , was in der Form ja heute nicht mehr geglaubt wird, sicher auch nicht von dir.

Also ich glaube nicht, dass du ein Sensibelchen bist und auch nicht irgendwa svon Hochbegabung. ich glaube schlicht, dass Du von Kindheit an ein Lebensgefühl des dem-Leben-ausgesetzt-Sein entwickelt hast und dass du dir (unbewusst) immer Lebenssitutationen suchst, die genauso sind. Denn das sind die, die du kennenglernt hast, in denen du dich auskennst. Sie tun dir aber nicht gut.

Was Du brauchst ist: Ergotherapie oder Verhaltenstherapie.
Bitte nicht falsch verstehen. Du bist nicht "krank" oder so. Aber ich denke, dir fehlt die Art von, Selbstbewusstsein, die dich "gestalterisch" ins Leben führt.

Wenn dein Freund dich wirklich "niederschreit" (so hast Du's genannt, glaube ich), und für dich kommt eine Trennung nicht in Frage, dann läuft was falsch.
Eine gute Kontrollfrage wäre immer: Wenn der Partner das, was er mit mir macht, mit einem gemeinsamen Kind machen würde, könnte ich das tolerieren? Niederschreien ist eine Art von Gewalt und in meinen Augen nicht tolerierbar. Hier musst Du lernen eine ganz klare Grenze zu setzen, und wenn dein Partner sie immernoch überschreitet, dann musst Du lernen, die Konsequenz zu ziehen und zwar mit erhobenem Haupt!

Viele Glück in deinem weiteren Leben!
 
  • #25
Ich (w/42) bin seit einigen Jahren in einer Partnerschaft mit einem gleichaltrigen Mann. Wir wohnen zusammen, beide keine Kinder, keine Altlasten und auch so passt alles sehr gut.

Leider habe ich jedoch einen Fehler an mir, fast sehe ich es als "Behinderung", mit der ich unsere Partnerschaft beeinträchtige: Ich bin nämlich seeeehr sensibel....

Es kommt dadurch regelmässig zum handfesten Streit und schön langsam stehen wir vor der Entscheidung, ob es Sinn macht, beisammen zu bleiben.

Ich habe versucht, mir eine dickere Haut anzulegen, aber es gelingt mir einfach nicht.
Ich lasse vieles zu nahe an mich ran und langsam bin ich schon selbst der Überzeugung, dass ich eine Zumutung für einen Mann/einen Menschen bin. So kommt es mir nämlich vor.

Ich liebe gute Bücher, gute Gespräche mit Freunden, mag Menschen, die zuhören und denen ich zuhören kann, ich stehe auf Emails oder SMSse mit persönlicher Anrede (statt befehlsartigem Kommandoton), habe keinen Facebook-Account, liebe es, zu kochen und gemütliche Abende zu zweit oder mehrt zu geniessen. Ich mag kleine Aufmerksamkeiten geben, vor allem in der Partnerschaft. Gemeinsam lachen, Dinge zu unternehmen, in denen man sich weiterentwickeln kann und voneinander lernen kann. Ich mag es, hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, anstelle von vorschnellen Urteilen.

Natürlich geht es in der heutigen Zeit schwer-vor allem im Beruf-ständig auf Wertschätzung und Höflichkeit untereinander zu bestehen. Dort, wo ich arbeite, herrscht (leider) auch ein Betriebsklima, in dem niemand mehr Zeit für „wie geht es Dir“ oder Interesse am anderen hat. Mit gesenktem Kopf wird gearbeitet, keine Zeit, keine Zeit....
Ich komme mir ziemlich antiquiert vor...

Wie seht ihr das? Vielleicht die Sichtweise von Männern, die (auch) eher auf selbstbewusste, starke Frauen stehen und solche Frauen wie mich sehen?
Und mich interessiert auch die Sichtweise von Frauen, die selbstbewusst und stark durchs Leben gehen, wie Ihr solche Menschen wie mich seht?
Sind das für Euch „Sensibelchen“, die nicht ganz dicht sind?
Habt ihr vielleicht sowas wie mich auch im Kollegenkreis und meidet diese Person, weil sie anstrengend ist?

Danke an Euch!


Ich bin selbstbewusst und dennoch hypersensibel...du kannst dir ein dickes Fell zulegen, das ist nicht das Problem...mir sind feinfühlige Menschen auch tausendmal lieber ...laut und grob sein, hat auch nichts mit Selbstbewusstsein zu tun...
 
  • #26
Ich finde, dass sensibel und dicke Haut keine zwangsläufigen Widersprüche sind. Man kann bei manchen Dingen eine dicke Haut haben und bei anderen sensibel sein, dass ist mMn sogar der Regelfall.

Nur dicke Haut und besonders nur sensibel ist aber wirklich anstrengend, man muss sich auch ein bisschen zusammen reißen können (bzw. auch ein bisschen aufmachen können), nicht immer und bei allem aber halt auch nicht nie.

Ich würde dir persönlich raten einen Partner zu suchen der damit überdurchschnittlich gut umgehen kann und dabei lieber Abstriche bei anderen Sachen zu machen.
 
  • #27
..laut und grob sein, hat auch nichts mit Selbstbewusstsein zu tun...
...sondern mit Langsamkeit.

Ich könnte Prozesse nicht zügig zuende bringen und steuern.
Wenn ich hypersensibel wäre, könnte ich keine Mitarbeiter kündigen (oh Gott, nicht dass es im denn schlecht geht).

Auch für Beziehungen ist das Gift.

Wenn ich immer mitdenken müsste, was dieses oder jenes für das Seelenleben meiner Familie oder meiner Partenrin bedeutete, bräuchte ich in einem Haushalt wie dem unseren gar nicht erst aufzustehen. Die Abstimmungsprozesse der jeden Tag erforderlichen Entscheidungen wären alle viel zu lang.

Sowas kann man alles machen, wenn man zu zweit in irgendeiner Stadtwohnung sitzt und keine größeren Themen als die Pflege des Balkons oder den nächsten Einkauf oder sowas hat.

Ich glaube auch nicht dass zwei Sensibelchen besonders gut zusammenpassen.

Ich kann überhaupt nichts mit Sensibelchen anfangen.
 
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geloeschter Nutzer

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  • #28
Ich bin selbstbewusst und dennoch hypersensibel...

"Hypersensibel" ist oft eine schmeichelhafte Umschreibung für die "Dramaqueen". Das Gegenstück mag "grob und laut" sein, aber das ist das andere Extrem und beides ist in einer Beziehung sehr schwierig. Wenn Du selbstbewusst bist, merkst Du das ja zum Glück und wirst entsprechend gegensteuern.

Ich denke, mit eigenen Befindlichkeiten sollte man zunächst mal selbst "gut umgehen" können, damit der Partner die nicht in voller Breit abbekommt.
 
  • #29
...sondern mit Langsamkeit.

Ich könnte Prozesse nicht zügig zuende bringen und steuern.
Wenn ich hypersensibel wäre, könnte ich keine Mitarbeiter kündigen (oh Gott, nicht dass es im denn schlecht geht).

Auch für Beziehungen ist das Gift.

Wenn ich immer mitdenken müsste, was dieses oder jenes für das Seelenleben meiner Familie oder meiner Partenrin bedeutete, bräuchte ich in einem Haushalt wie dem unseren gar nicht erst aufzustehen. Die Abstimmungsprozesse der jeden Tag erforderlichen Entscheidungen wären alle viel zu lang.

Sowas kann man alles machen, wenn man zu zweit in irgendeiner Stadtwohnung sitzt und keine größeren Themen als die Pflege des Balkons oder den nächsten Einkauf oder sowas hat.

Ich glaube auch nicht dass zwei Sensibelchen besonders gut zusammenpassen.

Ich kann überhaupt nichts mit Sensibelchen anfangen.

Ich glaube, du verwechselst aber auch Sensibilität mit Empathie.

Wenn du nur jemanden kündigen kannst, sofern du nichts an dich heranlässt, dann ist das im Grunde schwach.

Mir fällt es immer noch schwer, Mitarbeiter zu kündigen. Aber dennoch lässt sich das manchmal nicht umgehen. Mitfühlen heißt nicht mitleiden....da existiert ein großer Unterschied....
 
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