• #1

Zum Thema Kontaktsperre mit Exen: Treiben wir es auf die Spitze?

Was würdet Ihr sagen, wenn Euch Euer (neuer) Freund oder Euere (neue) Freundin rein gar nichts, also wirklich nichts über sein Vorleben offenbaren würde - wie es ja die These hier im Forum mit dem völligen Kontaktabbruch und dem Verdrängen/Schweigen über Vergangenes nahelegt und empfiehlt?
Mich persönlich würde es wahnsinnig machen, wenn der Partner komplett über alles aus den letzen 30 Jahren schwiege.
Andere hier würde es wohl extrem irritieren, wenn er/sie was erzählte.
Was ist Euch lieber?
 
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  • #2
Die Frage ist doch utopisch - derjenige, der NICHTS über seine Vergangenheit erzählt, käme mir schon ziemlich paranoid vor. Wenn sich jemand über sein Leben ausschweigt, hätte ich das hoffentlich rechtzeitig gemerkt und vor dem Verlieben die Notbremse gezogen. Sowas merkt man ja nicht plötzlich erst dann, wenn man zusammen ist. Nein, könnte ich definitiv nicht akeptieren. Aber: Ich für meinen Teil will nicht dauernd ungefragt irgendwelche Geschichten von Exen hören müssen, umgekehrt verschone ich damit auch meinen zukünftigen Freund, wenn er nicht explizit fragt. Doch WENN gefragt wird, antworte ich natürlich. Es kommt doch immer drauf an, in welchem Zusammenhang, mit welcher Pathetik und welcher Ausführlichkeit und zu welchem Thema berichtet wird. Solche Fälle wie du es beschreibst gibt es hoffentlich nur im absoluten Ausnahmefall.

w, 40
 
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  • #3
Da ich von Natur aus sehr neugierig bin und alles wissen muss, frage ich schon nach, wenn ich unbedingt was wissen möchte. Natürlich sind sehr intime Themen, z. B. wie der Sex war, tabu. Ich finde daher das Schweigen über frühere Beziehungen blöd.
Ich weiß halt nur nicht wie ich die Kontaktsperre zum/zur Ex in die eigentliche Fragestellung einordnen soll. Aber ich halte eine Kontaktsperre eh nicht immer bzw. dauerhaft angebracht. Ich kenne einige Menschen, die mit dem/der Ex noch Kontakt haben und beide Seiten damit umgehen können. Einige haben ja schließlich den gleichen Freundeskreis. Und da frag ich mich, wen man dann ausstoßen soll? Oder ob man es immer hinbekommt, dass die Leute, die mal eine Beziehung miteinander hatten, nicht an allen Unternehmungen teilnehmen... Ach ist doch zu kompliziert. Das kann man ja nicht mal in Worte fassen. Wir sind ja alles erwachsene Menschen und sollten zur Vergangenheit stehen und damit umgehen können.
 
  • #4
Ich finde es ganz gut, sich in der Kennenlernphase nicht groß über Ex-Beziehungen auszutauschen. Das irritiert nur und spielt keine Rolle, da man den Menschen ja erst mal unbefangen und vorurteilsfrei kennen lernen und selbst einschätzen möchte. Ich finde, dass die eigene Beziehungsvergangenheit (die meisten von uns haben ja selbst auch Fehler gemacht bzw. Erfahrungen gesammelt) etwas sehr Privates ist, das man erst erzählen sollte, wenn man sich gut kennt, vertraut und sehr ineinander verliebt ist. Dann allerdings sollte man schon gegenseitig darüber reden. Dabei muss nicht jedes Detail sein, aber zumindest die Eckdaten.
 
  • #5
Natürlich interessiert es mich. Ich will doch meinen Partner kennen lernen, will wissen, wo seine empfindlichen Stellen sind, damit ich sie vermeide. So ein Verhalten ist doch außerdem eine Einladung, für notorische Fremdgänger oder Schönfärber ihr Verhalten zu vertuschen. Ich verstehe zu gut, dass es dich verrückt machen würde.
 
  • #6
Niemand hat hier empfohlen keine Informationen über sein Vorleben zu geben. Kontaktabbruch zum ex hat doch nichts damit zu tun, das man seinen neuen Freunden davon erzählt. Ich würde keine Beziehung beginnen mit jemandem der seine Vergangenheit verleugnet und davon nichts erzählt. Da hat dann scheinbar jemand was zu verbergen und steht nicht zu dem was er getan hat und das ist nichts für mich
 
  • #7
Ich glaube nicht, dass man in einer Beziehung ohne Unterhaltungen über das "Vorleben" auskommt, und bei den meisten Menschen werden die früheren Beziehungen im Vorleben eine so grosse Rolle gespielt haben, dass es künstlich wäre, diese nicht zu erwähnen. Wenn man selbst genug Selbstvertrauen hat, spricht zunächst nichts dafür, dass sich der Partner so verstellt, und diesem Thema (das natürlich immer einen Vergleich impliziert) aus dem Weg geht.

Selbstverständlich folgt aus der Tatsache, dass die frühere Beziehung zerbrochen ist, dass ein gewisser Zeitraum in dieser Beziehung vom Partner als schlecht bis peinlich schlecht bewertet wird. Bei manchen Menschen ist der Anteil dieser schlechten Zeit an der Gesamtdauer der Beziehung erstaunlich hoch. Man kann nicht a priori von jedem Menschen verlangen, so etwas vollständig zu verarbeiten. Ich denke also, die einzigen Gründe für das Ausschweigen über vergangene Beziehungen sind: eigene unvollständige Verarbeitung oder mangelndes Vertrauen in das Selbstbewusstsein des Partners.


Der Kontaktabbruch wurde ja aus zwei Gründen empfohlen: Erstens, weil man in schwierigen Fällen (in einfachen stellt sich das Problem nicht so richtig) die alte Beziehung oft schneller vergisst/verdrängt als verarbeitet, und zweitens, weil man dem neuen Partner Eifersucht erspart.

Gegen den ersten Grund habe ich eigentlich nichts einzuwenden, weil er seine Wahrheit hat. Ich denke aber (trotz meines jungen Alters zum Teil aus persönlicher Erfahrung), dass man am aktiven, den Ex einbindenden Verarbeiten einer Beziehung persönlich wachsen kann. Problematisch ist nur, dass man nicht im Voraus einschätzen kann, wieviel Kraft das kostet.

Den zweiten Grund finde ich weniger überzeugend. Er zeugt für mich von mangelndem Vertrauen in den Partner. Hier wird ja oft geschrieben, richtige Liebe könnte man nur für eine Person empfinden. Diese Aussage ist auch Grundlage des Eifersuchtsgefühls. Ich finde es aber interessant, dass gerade Psychologen das für eine völlig falsche Vorstellung halten. So sagt zum Beispiel Erich Fromm (einer der berühmtesten Tiefenpsychologen und Philosophen des letzten Jahrhunderts), man könne selbstverständlich mehr als eine Person lieben, aber schon rein aus zeitlichen Gründen kann man nur zu einer Person diese Liebe auch leben (wem das zu thetisch klingt, der lese bitte sein "The Art of Loving"). Wenn man einen Partner mit stabilen Selbstwert hat, sollte man ihm genug Vertrauen schenken, sein anfängliches Gefühl der Eifersucht durch eine solche Einsicht relativieren zu können.
 
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  • #8
"Totaler Kontaktabbruch nach einem Beziehungsende" und "in einer neuen Beziehung aus der alten erzählen", sind doch zwei ganz verschiedene Dinge. Man kann jeweils den Kontakt total abbrechen und trotzdem jeweils seinem neuen Partner etwas über die Ex-Beziehungen berichten, oder auch umgekehrt ...

Für mich persönlich ist totaler Kontaktabbruch kein unbedingtes Muss. Nach manchen Trennungen hatte ich das Bedürfnis nach totalem Kontaktabbruch, nach anderen hingegen gar nicht.
Das Bedürfnis, aus meinen vergangenen Beziehungen zu berichten und auch viel aus der Vergangenheit meines neuen Partners zu erfahren, habe ich definitiv!

w45
 
  • #9
Ich denke, ich hatte kein Fragezeichen gesetzt in der Überschrift...

Was ich meinte, ist, wenn man es auf die Spitze triebe, dann ist erstreckte sich der Kontaktabbruch nicht nur auf persönlichen Kontakt, sondern auch auf die vollständige Tilgung von Fotos, irgendwelcher Spuren durch Gegenstände und Geschenke und natürlich auch auf sämtliche Informationen zur Ex-Beziehung, die einem neuen Partner/in zugänglich gemacht werden könnten.

Danke für die bisherigen Antworten.

Und ich meine tatsächlich - was würdet Ihr denken, wenn Ihr strikt keinerlei Auskünfte zum Vorleben eines neuen Partners bekämt, weil das alles Vergangenheit ist, abgeschlossen ist und nicht mehr drin rumgerührt werden soll bzw. nur Gegenwart und Zukunft im Blickwinkel stehen sollen.
 
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  • #10
Äh, ich finde es eigentlich eher sinnvoll, in der Kennenlern-Phase über die vergangenen Beziehungen zu reden. Man will doch vor allem gern wissen, wie ein potentieller Partner sich "in einer Beziehung" verhält bzw. verhalten hat. Und ob er aus vergangenen Fehlern gelernt hat.
 
  • #11
Liebe frizzante,

eine solch extreme Desinformations-"Politik" hätte wohl fatale Folgen für jede Beziehung- lies mal Lohengrin...
 
  • #12
Und ich meine tatsächlich - was würdet Ihr denken, wenn Ihr strikt keinerlei Auskünfte zum Vorleben eines neuen Partners bekämt, weil das alles Vergangenheit ist, abgeschlossen ist und nicht mehr drin rumgerührt werden soll bzw. nur Gegenwart und Zukunft im Blickwinkel stehen sollen.

Liebe frizzante,

mich würde das reichlich irritieren. Natürlich finde ich, das jeder Mensch ein Anrecht auf seine kleinen Geheimnisse hat (ob diese nun trauriger oder besonders schöner Natur waren) und jeder Mensch das Recht haben sollte den für sich richtigen Zeitpunkt zu wählen wann es kommuniziert wird und ob.

Aber: Gar nichts? Das ist für mich nicht vorstellbar. Ohne Vergangenheit ist für mich weder Gegenwart, noch Zukunft mit einem anderen Menschen (er_)lebbar. Sie gehört ja zur Geschichte und zum momentanen Ergebnis dessen was einen Mensch ausmacht.

Ich würde mich auf so einen Menschen nicht einlassen wollen.

(43)
 
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  • #13
Liebe FS

Da giebt es zwei Hauptmöglichkeiten.

A: Deine Art der Fragerei, blockiert ihn. Er möchte Dir nicht das Gefühl geben zu vergleichen.
B: Die vergangene Beziehung und Trennung belasten ihn und er möchte Dich nicht mit seinem Kummer belasten.

Lass es ihm. wenn er nicht möchte, hat er einen Anspruch darauf. Wenn Du alles erzählen möchtest ist das in Ordnung. Aber erwarte nicht, dass er nun das gleiche machen muss.
 
  • #14
Ich bin niemandem verpflichtet, Auskünfte über mein Privatleben aus der Vergangenheit zu erteilen. Ebenso interessieren mich solche auch nicht bei anderen Personen. Man sollte die Privatphäre akzeptieren.

So unterschiedich die Umstände und Partner waren, so verbietet sich auch ein Vergleich mit der Gegenwart. Früher war ich viel unterwegs und entsprechend schwierig gestaltete sich dann auch ein Privat- oder Beziehungsleben. Heute bin ich "seßhaft" geworden und kann mich somit mehr in eine Partnerschaft einbringen. Mich interessiert nicht, was gestern war, sondern was heute ist. Ich setze voraus, daß jeder seine eigenen Schlüsse aus seiner Vergangenheit zieht und das eine oder andere, was damals zu Fehlentwicklungen führte, vermeiden möchte. Manchmal stimmten einfach irgendwann nicht mehr die Rahmenbedingungen, die einem zur Trennung oder längeren Pause veranlaßten.

Eine außenstehende Person dürfte kaum in der Lage sein, darüber angemessen zu urteilen.
 
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  • #15
Ich bin niemandem verpflichtet, Auskünfte über mein Privatleben aus der Vergangenheit zu erteilen. Ebenso interessieren mich solche auch nicht bei anderen Personen. Man sollte die Privatphäre akzeptieren.

Privatsphäre? Das mag für die ersten paar Dates zutreffen, aber sobald es zu einer Beziehung kommt, gibt es für mich keine Privatsphäre mehr, da sollte man keine Geheimnisse mehr voreinander haben.
Die Vergangenheit gehört zu einem Menschen und hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Daher möchte ich auch so nach und nach die Vergangenheit meines Partners kennenlernen.
Wenn ein Mann da auf Privatsphäre besteht, dann kann er gleich gehen, denn dann fehlt das gegenseitige Vertrauen.
 
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  • #16
Privatsphäre? Das mag für die ersten paar Dates zutreffen, aber sobald es zu einer Beziehung kommt, gibt es für mich keine Privatsphäre mehr, da sollte man keine Geheimnisse mehr voreinander haben.
Die Vergangenheit gehört zu einem Menschen und hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Daher möchte ich auch so nach und nach die Vergangenheit meines Partners kennenlernen.
Wenn ein Mann da auf Privatsphäre besteht, dann kann er gleich gehen, denn dann fehlt das gegenseitige Vertrauen.

Ein absoluter Albtraum für mich, keine Geheimnisse mehr in meiner Beziehung haben zu dürfen. Gott sei Dank gesteht mir mein Partner diese zu un umgekehrt - so hat er seine privaten Themen mit dem besten Kumpel und ich mit meiner besten Freundin.
 
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  • #17
ich würde denken, er hätte viel zu verbergen und es würde etwas nicht stimmen. warscheinlich hat er seine exfreundinnen alle bis zur heutigen zeit unter seinen bekannten gebunkert und jubelt sie mir als freunde unter... oder wer weiß..vielleicht potentieller serienmörder?? nun ja, es bietet viel spielraum für verdächtigungen ;-) so etwas macht mich hellhörig. ohne transparenz keine partnerschaft, sorry.
 
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  • #18
Ein absoluter Albtraum für mich, keine Geheimnisse mehr in meiner Beziehung haben zu dürfen. Gott sei Dank gesteht mir mein Partner diese zu un umgekehrt - so hat er seine privaten Themen mit dem besten Kumpel und ich mit meiner besten Freundin.

Es geht hier doch nicht um kleinere Geheimnisse sondern um wichtige Dinge aus der Vergangenheit. Man muss ja nicht in die Details gehen, aber ich würde schon gerne wissen, wer der Mann war, bevor ich ihn getroffen habe.
Wenn es für dich ein Albtraum ist, deine Vergangenheit mit deinem Partner zu teilen, dann ist es wohl besser, Single zu bleiben und die Geheimnisse mit den Freundinnen zu teilen.
 
  • #19
Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwer in diesem Forum jemals geäußert hätte, dass man nichts über sein Vorleben oder seine Vorbeziehungen erzählen soll.

Ich selbst zum Beispiel plädiere in unzähligen Threads dafür, dass man selbstverständlich von seinem bisherigen Leben viel erzählen sollte -- nicht fokussiert auf Expartner, sondern aus der eigenen Perspektive und ohne verletzende, belastende oder gar intime Details aus Vorbeziehungen, aber durchaus mit Offenheit und Details zum bisherigen Lebenslauf. Falls mir Expartnerinnen meines neuen Freundes begegnen könnten, möchte ich das auch vorher wissen.

Selbstverständlich gehe ich auch gar nicht erst eine Beziehung ein, wenn ich nicht weiß, seit wann er schon Single ist, wielange die vorige Beziehung gedauert hat oder wenn ich den Eindruck gewinnen würde, er hat die Vorbeziehung noch nicht verarbeitet.

Der Mensch ist doch quasi seine eigene Vergangenheit. Die bisherigen Taten zählen, nicht die guten Vorsätze. Natürlich möchte ich von einem Mann, den ich liebe, möglichst viel wissen -- von kindheit, Jugend, Studium, Geschwistern, vorigen Wohnorten, Eltern, Auslandsaufenthalten und natürlich gehören dazu auch Beziehungen.

Einen Mann, der sich kategorisch weigert, irgendwelche Auskünfte über sein Vorleben zu geben, würde ich nicht einmal über ein erstes Date hinaus in betracht ziehen. Wer etwas zu verbergen hat, kommt nicht in Frage.

Was dieses Thema mit Kontaktsperre zu tun hat, leuchtet mir nicht ein. Ich sehe da Null Zusammenhang. Natürlich sollte mit man Expartnern keinen Umgang mehr pflegen. Das bedeutet doch nicht, dass man über das frühere Leben nicht sprechen soll.
 
  • #20
Was dieses Thema mit Kontaktsperre zu tun hat, leuchtet mir nicht ein.

Sorry, das ist dem begrenzten Raum der Überschriften geschuldet. Ich wollte einfach nur das mir hier im letzten halben Jahr Angelesene aus hunderten von Threads subsummieren und überspitzt interpretieren.

Und wenn ich das tue, dann komme ich auf:

- Kontaktsperre sowieso
- sämtliche Bilder weg
- sämtliche Geschenke weg
- sämtliche ehemals gemeinsamen Möbel weg
- ehemals gemeinsame Wohnung weg
- nichts davon erzählen, dass man eigentlich doch ganz gern mit seiner Vergangenheit noch freundschaftlichen Kontakt hätte, weil völlig tabu
- keine Mails, SMS, Anrufe, Briefe von Expartnern, da alles verdächtig
- keinerlei erlaubte freundschaftliche Zugeneigtheit gegenüber Ex-Partnern, auch bei völlig friedlicher Trennung oder nach angemessener Abstandszeit
- keinerlei Thematisierung von Intimitäten, auch wenn es der aktuellen Beziehung vielleicht auf die Sprünge hülfe, wo da in der Vergangenheit der Knackpunkt oder das Defizit lag
- keine Auskunft über die Zahl der vergangenen Sexualpartner, weil alles über fünf ist verboten

Und ganz vieles mehr.

Wenn ich das nun in Gedanken bündele, dann sagt mir die mir innewohnende schräge weibliche Logik als Resultat:
Dieses Forum möchte, dass die Vergangenheit rückstandslos begraben wird und kein weiterer Kommentar zum Vorleben gegenüber einem neuen Partner geäußert wird.
In Kurzfassung: KEIN WORT!

Daher die sich daraus in Konsequenz ergebende Frage:

Lieber völliges Schweigen und damit keine schlafenden Hunde wecken, die hier im Forum seitenlange Threads zur Folge haben? Oder aber Transparenz schaffen über die eigenen Befindlichkeiten zur Vergangenheit - respektive bezüglich der Gesamtheit dieser Vergangenheit und ihres Einflusses auf die Gegenwart - aber mit Inkaufnahme genannter seitenlanger allerhöchst zweifelnder Threads.

Ich meine die Frage nachwievor ernst: Lieber nichts erzählt bekommen/mitbekommen/informiert sein über die Vergangenheit oder lieber unter Inkaufnahme möglicher Schmerzlichkeiten sich mit dieser auseinandersetzen, in welcher (evtl. auch desillusionierenden, aber ehrlichen) Weise auch immer.

Mir kommt es hier, seit ich dabei bin, eher so vor, als sollte die Vergangenheit weggeknipst werden, deswegen phantasierte ich das mit dem Kontaktabbruch konsequent durch und das Resultat war:
Eigentlich wäre es den meisten Teilnehmenden am genehmsten, wenn der neue Partner sowohl in seiner faktischen Vergangenheit als auch in seiner Kommunikation ebenjener nahezu tabula rasa wäre...

Was läge also näher, als keinerlei Information preiszugeben?

Und @ Gast:
Lass es ihm. wenn er nicht möchte, hat er einen Anspruch darauf.
Es geht hier um rein theoretische Gedankenspiele, ich selbst habe nachwievor meinen 'alten' Partner, da weiß man durchaus einiges voneinander... ;-)
 
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  • #21
Ich finde es ist schwierig. Natürich wissen wir, dass es eine Vergangenheit gibt. Klar impliziert das auch Vergleiche teilweise. Ich wüsste nicht, wie es heute wäre. Aber als ich damals meine Beziehung mit meinem Freund einging hatte er wesentlich mehr Vergangenheit da älter. Und er sagt mir immer, wieviele Frauen er schon gehabt hätte, was er alles schon erlebt, gemacht, etc hatte und wo er schon mit wem genau gemacht hätte. Eigentich wollt ich es nie soooo genau wissen. Sicher, neutrale Eckdaten ja. Aber WAS genau die Ex-Frau zu ihm in diesem und jenen Zusammenhang gesagt hatte, und seine Idee, ICH könnt das auch mal sagen, ließ ja eindeutig den Schluss auf nicht Verbeitetes zu.
Sagte ich dann, ich wolle nicht so genaue Information zumindest nicht immer wieder, denn viele Geschichten jeglicher Natur hatte ich schon 5x gehört, wurde er böse und sagte, ich könnte die Vergangenheit nicht negieren.
Die Vergangenheit drängte sich aber so auf, dass man sie niemals negieren konnte, er sprach ja bei jeder Gelegenheit davon.
Denn aufgrund genau dieser Vergangenheit, bleiben für mich viele Träume unerfüllt. ER hatte es ja schon einmal.
Natürlich sollte niemand verleugnen, dass es die Vergangenheit gibt, dass es Themen daraus gibt. Doch war es für mich, in meinen Zwanzigern damals, mehr als schmerzhaft dauernd damit konfroniert zu werden - denn da war keine Option auf Zukunft, sondern mehr Relikte der Vergangenheit. ICH bin diesem Thema gegenüber sensibel geworden - das gebe ich zu.
<Mod. Signatur nicht gestattet. Registrieren Sie sich, wenn Sie wiedererkannt werden möchten.>
 
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  • #22
@frizzante

Ich denke, da muss man schon etwas differenzieren.

Lockeren Kontakt mit Expartnern, die man einmal geliebt hat - warum nicht.
Offenheit und Verarbeitethaben - das sind die beiden Schlüsselprinzipien.
Eine "Freundschaft" mit Expartnern kann ich mir dagegen nicht vorstellen.

Anders ist das mit Affären und eventuellen ONS-Partnern, wenn jemand auf eine etwas "turbulentere" Vorgeschichte zurückblickt. Da wäre MIR jedenfalls ganz, ganz wichtig, dass dergleichen nachvollziehbar abgeschlossen ist. Ein Begegenungsrisiko mit Ex-ONS- oder Affären-Partnern hielte ich - für MICH - für völlig unzumutbar.

Da differieren ggf. die Wertvorstellungen bezogen auf Sexualität (und vermutlich etliches mehr) zu stark, als dass eine Partnerschaft überhauptnoch Sinn machen würde.

Antwort daher:
"Es kommt drauf an" - auf was? Siehe oben.

m,52
 
  • #23
@frizzante gutes Thema und eine längst fällige Provokation
Ich glaube, die Meinung des Forums resultiert aus dem frommen Wunsch, der Partner möge möglichst noch "ungebraucht" sein. Dann kommen die Männer recht schnell mit dem Gedanken, daß die Jungfrau doch recht schick wäre (auch wenn sie mit Mitte 30 wahrscheinlich so viel Interesse an Sex hat wie dereinst Mutter Theresa) und die Frauen wollen den absolut TÜV-geprüften altlastenfreien Mann - keine Kinder,keine Kredite, keine Ehe oder Langzeitbeziehung und wundern sich, daß ihre Dates entweder häßlich, arbeitssüchtig, beziehungsunfähig sind oder sonst irgendeine Macke haben und sie sich nicht verlieben können/wollen.
Wer mit Mitte/Ende 30 oder darüber glaubt, man selbst und das Gegenüber hätte keine Gebrauchsspuren, ist recht naiv. Und noch naiver ist es, die Augen, die Ohren und den Mund zuzuhalten, nach dem Motto: Was ich nicht sehe und worüber ich nicht rede, ist nicht da. Denn Konfrontation ist die beste Therapie und Wissen gibt Souveränität.
Dabei wäre es doch so einfach. Was andere vor mir gut gefunden haben, kann so schlecht nicht sein. Und wenn der/die sogar dazu gelernt hat, ist es noch besser.
Ein Mensch, der sich über sein bereits zu 40-50% gelebtes Leben in maßgeblichen Partien ausschweigt oder Begegnungen verhindert, wäre mir hochgradig suspekt. Ich respektiere es, wenn eine Ex mir nicht über den Weg laufen will, weil sie die Trennung noch nicht verwunden hat. (Das war in meiner letzten Beziehung der Fall, obwohl die beiden seit 8 Jahren geschieden waren, war die Ex der Meinung, mental gehöre Männe immer noch ihr, sie benahm sich wie eine Witwe.) Auch die Frau vom Ex-Ex stellt sich immer fürchterlich an, weil sie sich ständig vergleicht. Ein kompletter Kontaktabbruch zu Ex-Beziehungen würde mich eher auf die Idee bringen, daß da etwas sehr im Argen liegt.
Aber ich bin nicht bereit, Jahre eines Lebens aus meiner Biografie auszuschließen und so zu tun, als hätte ich nach partieller Amnesie ein Reset gefahren und wäre wie neu. Außerdem möchte ich auf bestimmte Menschen in meinem Leben nicht verzichten. Nicht mehr in der Enge, Nähe und Intimität wie früher, aber ich möchte keine Diskussion darüber haben, daß der Mann, der meine Tochter erzogen hat, womöglich nicht zu ihrem Abiball oder zur Beerdigung von Oma (die ihn sehr mochte) kommen darf. Das ist eine Frage von Anstand und Respekt.
 
  • #24
Ich wollte einfach nur das mir hier im letzten halben Jahr Angelesene aus hunderten von Threads subsummieren und überspitzt interpretieren.
Ja, aber mehr als eine Persiflage ist das dann aber auch nicht. Das ist so wie mit den Ausschlusskriterien: Der eine will keine magere, der andere keine fette Frau, der nächste keine Reiterin, die nächste nur tierliebe Männer, der eine keine Polizistinnen, keine Wochenendarbeit, der eine hat Angst vor Nähe, der andere vor Distanz.

Man darf einfach nicht alle Ausschlusskriterien einfach addieren und so tun, als ob eine Person alle diese Kriterien auf sich vereinte. Das ist einfach sachlich falsch. Die Vorlieben sind verschieden und damit auch die Ausschlusskriterien. Keiner hat alle, die allermeisten nicht einmal beliebig viele, aber jeder hat eben einige No-gos und das auch zu recht. Man weiß eben, was passen könnte und was nicht.

Du hast mir leider auch nicht schlüssig den Zusammenhang aus Kontaktsperre und Erzählen aus dem Vorleben erklären können. Das eine hat doch mit dem anderen rein gar nichts zu tun!

- Kontaktsperre sowieso
- sämtliche Bilder weg
- sämtliche Geschenke weg
- sämtliche ehemals gemeinsamen Möbel weg
- ehemals gemeinsame Wohnung weg
Kontaktabbruch ist einfach sinnvoll, weil er für einen selbst die Wunden leichter heilen lässt und für zukünftige Partner die Exen nur Belastungen darstellen.

Dass man keine Bilder vom Ex mehr offen stehen hat ist doch wohl selbstverständlich. Siehst Du das wirklich anders? Welcher neue Partner möchte Urlaubs. oder Liebesbilder mit der Ex sehen? Solche Bilder packt man in einen Karton in den Keller und fertig.

Bezüglich Geschenken und Möbeln gilt die bewährte Regel: Alles, was einen wirklich regelmäßig an den Ex erinnert und Gefühle hochkommen lässt, muss weg, also entsorgt oder weggepackt werden. Verursachen die Gegenstände keine Emotionen und sind einfach zu Alltagsgegenständen geworden, dann sind sie im allgemeinen problemlos weiterverwendbar. Wenn ein neuer Partner mit einem bestimmten Teil Probleme hätte, kann man das immer noch angehen.
 
  • #25
- nichts davon erzählen, dass man eigentlich doch ganz gern mit seiner Vergangenheit noch freundschaftlichen Kontakt hätte, weil völlig tabu
Freundschaft mit einem Ex ist Blödsinn. Die intime Nähe geht nie wieder verloren, die Beziehung bleibt für immer anders. Das ist eigentlich niemandem zumutbar und auch für einen selbst nicht konstrukitv.

- keine Mails, SMS, Anrufe, Briefe von Expartnern, da alles verdächtig
Nein, nicht weil sie verdächtig sind. Niemand unterstellt bei Exkontakte Eifersucht, Fremdgehen, Rückfallgefahr oder dergleichen. Es geht einfach um das besondere, intime Verhältnis, um das Wissen voneinander, um die frühere Nähe. All das ist für einen neuen Partner einfach belastend, verletzend und weckt unschöne Gefühle.

- keinerlei erlaubte freundschaftliche Zugeneigtheit gegenüber Ex-Partnern, auch bei völlig friedlicher Trennung oder nach angemessener Abstandszeit
Richtig. "Zugeneigtheit" (?) oder gar Zuneigung zu Exen sind einer der besten Gründe, warum man eben keinen Kontakt mit Exen pflegen sollte. Wie belastend ist das für einen neuen Partnern, wenn der Partner noch für den Ex Zuneigung empfindet und auslebt? Das geht gar nicht.

- keinerlei Thematisierung von Intimitäten, auch wenn es der aktuellen Beziehung vielleicht auf die Sprünge hülfe, wo da in der Vergangenheit der Knackpunkt oder das Defizit lag
Das hat niemand so schwarzweiß verboten. Hier gelten vorallem zwei Punkte, die man beachten sollte: Einerseits dauert das Vertrauens- und Loyalitätsverhältnis gegenüber dem Expartner fort und man sollte nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Wer welche sexuellen Präferenzen hatte, welche Schwächen, welche Neigungen, welche körperlichen Eigenschaften geht einfach niemand anderen etwas an. All das weiß man nur, weil man in eine Intimssphäre vorgelassen wurde, die nur zwei Personen betraf.

Andererseits kann man natürlich über seine eigene Sexualität sprechen, auch die, die in vergangenen Beziehungen gelebt wurde. Aber aus der Ich-Perspektive, ohne Namensnennung, wenn möglich ohne konkrete Zuordbarkeit zu anderen Partnern. Man kann zum Beispiel fragen, "Hattest Du schon mal Analverkehr?" und man kann einfach antworten, "Ja, habe ich mal ausprobiert, aber gibt mir nicht viel. Möchtest Du mal...?". Man sollte aber eben nicht sagen: "Ja, vor fünf Jahren habe ich das mit Markus ausprobiert. Er hatte so einen dünnen Penis, dass das ganz gut ging." oder dergleichen. Weder Namen noch körperliche Eigenschaften haben dabei etwas verloren.
 
  • #26
Ikeine Auskunft über die Zahl der vergangenen Sexualpartner, weil alles über fünf ist verboten
Quatsch, gar nichts ist verboten und über fünf liegen ohnehin sehr viele. Was soll so etwas? Du veralberst Dinge, die sehr vielen Teilnehmern sehr wichtig sind.

Auch hier gilt: Ehrlichkeit ist absolute Voraussetzung. Es muss einfach passen. Wenn einer keinen Partner mit viel Vorerfahrung möchte, dann ist das sein gutes Recht. Wenn einem anderen die Vorerfahrungen völlig egal sind, ist das auch sein Recht. Wenn jemand gerne einen erfahrenen Partner hätte, ist das ebenso sein Recht. Was nicht geht, ist zu lügen oder zus chummeln in so immens wichtigen Dingen des Lebens.

Und ganz vieles mehr.
Wenn ich das nun in Gedanken bündele, dann sagt mir die mir innewohnende schräge weibliche Logik als Resultat: Dieses Forum möchte, dass die Vergangenheit rückstandslos begraben wird
Völlig falscher Schluss. Wir sind das Produkt unserer Vergangenheit. Das, was wir bisher getan und erlebt haben, sind wir. Nichts ist wichtiger als das. Egal um welchen bereich es geht, von Kindheit über Jugend, Schule über Studium, Wohnorte über Auslandsaufenthalte, Vorbeziehungen und Familie, Jobs und Talente und so weiter.

Lieber völliges Schweigen und damit keine schlafenden Hunde wecken, die hier im Forum seitenlange Threads zur Folge haben? Oder aber Transparenz schaffen über die eigenen Befindlichkeiten zur Vergangenheit - respektive bezüglich der Gesamtheit dieser Vergangenheit und ihres Einflusses auf die Gegenwart - aber mit Inkaufnahme genannter seitenlanger allerhöchst zweifelnder Threads.
Na ja, unsere Threads beleuchten interessante Facetten. In einer tatsächlichen, neuen Partnerschaft wird man sich ja nicht daran orientieren, ob das Threads in einem Single-Forum zur Folge haben kann, sondern einzig daran, ob es gut für die Partnerschaft ist. Manche möchte mehr wissen, andere weniger. Da muss man sich sicherlich an die Wünsche und Neigungen des aktuellen Partners anpassen.
 
  • #27
Ich meine die Frage nachwievor ernst: Lieber nichts erzählt bekommen/mitbekommen/informiert sein über die Vergangenheit oder lieber unter Inkaufnahme möglicher Schmerzlichkeiten sich mit dieser auseinandersetzen, in welcher (evtl. auch desillusionierenden, aber ehrlichen) Weise auch immer.
Ich denke, hier muss man sehr feinfühlig und mit großer Empathie agieren. Infos über vergangene Partnerschaften können in der Tat belasten und verletzen und destruktiv sein. Man sollte sich hier dem Bedürfnis des konkreten Partners anpassen. Wer fragt, bekommt Antworten. Wohldosiert, Nachfragen sind erlaubt. Was nicht gefragt wird, ist auch nicht gewünscht. Schmerzlichkeiten sollten natürlich vermieden werden.

Ich verstehe aber nach wie vor nicht den Zusammenhang zum Kontaktabbruch:

+ Kontaktabbruch zielt ab auf die Zukunft.
+ Schweigen zielt ab auf die Vergangenheit.

Es gibt da keine Schnittmenge. Man kann natürlich sagen, mit wem man vorher zusammen war oder von einem gemeinsamen Urlaub erzählen, ohne dass man deswegen jemals wieder Kontakt miteinander haben müsste. Das eine hat mit dem anderen absolut Null zu tun -- auch nicht in der Theorie.

Du vermengst hier zwei Dinge, nur um zu einer Persiflage zu kommen und versuchst dann auch noch, aus dieser Karikatur sinnvolle Schlüsse zu ziehen. Das ist absurd.
 
  • #28
Und wenn ich das tue, dann komme ich auf:

- Kontaktsperre sowieso
- sämtliche Bilder weg
- sämtliche Geschenke weg
Das stimmt, all das wird hier und die anderen nicht zitierten Punkte werden hier gebetsmühlenartig empfohlen. Sollte ich mich daran halten, dann müsste ich das von einem Ex-Freund für mich gemalte Ölbild an meiner Wand in den Keller verschwinden lassen, damit kein nachfolgender Partner das sehen kann. Wäre das nicht völlig respektlos gegenüber einem Menschen, den ich mal sehr gerne hatte, respektlos auch gegenüber seinem Talent?

Doch das Ölbild hängt noch an meiner Wand und wurde von meinem letzten Freund bewundert. Natürlich erzählte ich ihm, dass es ein bleibendes Geschenk von einem Ex war, bevor er in seine Heimat Spanien zurückgekehrt ist. Seit dem war er zweimal in der Schweiz, um hier seinen Sohn zu besuchen, Freunde und natürlich auch mich!
 
  • #29
@frizzante gutes Thema und eine längst fällige Provokation
Nein, ganz im Gegenteil.

+ Kontaktabbruch hat mit der zukunft zu tun und ist empfehlenswert.
+ Schweigen über das eigene bisherige Leben betrifft die Vergangenheit.

Zwischen beiden Aspekte gibt es keine Schnittmenge. Frizzantes Thema ist nicht gelungen, sondern albern und destruktiv und zieht eine Bündel sinnvoller Threads und konstruktiver Ratschläge nutzlos in den Dreck.

Ein Mensch, der sich über sein bereits zu 40-50% gelebtes Leben in maßgeblichen Partien ausschweigt
Niemand soll darüber schweigen, dass und ob er Bezhiehungen hatte, mit wem und wie die Beziehungen waren, wo er gelebt, in Urlaub gewesen oder sonstwas erlebt hat. Das hat hier im Forum wirklich noch niemand gefordert und das wäre auch dämlich -- wenn es denn so gewesen wäre. Ist es aber eben nicht.

gerade ich plädiere immer wieder und wieder dafür, wie wichtig es ist, viel miteinander zu plaudern, sich viel zu erzählen, viel über einander zu erfahren und zu wissen. Wir sind das Produkt dessen, was wir bisher getan und erlebt haben. Genau deswegen ist es so interessant, was man bisher alles erlebt hat.

Ein kompletter Kontaktabbruch zu Ex-Beziehungen würde mich eher auf die Idee bringen, daß da etwas sehr im Argen liegt.
Das mag Dein persönliches Gefühl sein, ist aber faktisch nicht richtig. Kontaktabbruch lässt nicht im Ansatz darauf schließen, dass etwas im Argen liegen muss. Gewiss mag es so sein, aber weit überwiegend ist der vorige Abschnitt einfach abgeschlossen und liegt hinter einem und gehört zu der Vergangenheit -- er eigenen Vergangenheit, die gewiss nicht ausgeblendet und verleugnet wird, aber die eben Vergangenheit ist.

Ich würde niemals einen Partner akzeptieren, der noch engere Kontakte zu einer Ex unterhlät und ich selbst käme nicht im Traum darauf, Kontakt zu einem Ex aufrechtzuerhalten. Wozu denn auch? Es hat nicht funktioniert, das Kapitel ist geschlossen.

Aber ich bin nicht bereit, Jahre eines Lebens aus meiner Biografie auszuschließen und so zu tun, als hätte ich nach partieller Amnesie ein Reset gefahren und wäre wie neu.
Noch einmal: Das hat auch niemand hier im Forum verlangt. Das ist wirklich argumentieren mit ausgedachten Thesen. Fine ich unfair und dämlich.

Außerdem möchte ich auf bestimmte Menschen in meinem Leben nicht verzichten.
Das trifft es schon eher. Ich möchte auf meinen aktuellen Partner nicht verzichten, auf Exe dagegen schon. Die Wahl fällt mir da leicht. Wer da nicht weiß, welche Prioritäten er setzen soll, der soll es lassen. Aber Exe werde ich in meinem Leben nicht tolerieren, weder meine noch seine.
 
  • #30
Das stimmt, all das wird hier und die anderen nicht zitierten Punkte werden hier gebetsmühlenartig empfohlen.
Ja, weil diese drei Empfehlungen wirklich der Schlüssel zum Heilen der Wunden und Verarbeiten der Trennung sind, und wir mannigfach erleben, dass ohne diese Schritte viele Teilnehmer eben nicht über die Trennung und Vorbeziehung hinwegkommen.

Sollte ich mich daran halten, dann müsste ich das von einem Ex-Freund für mich gemalte Ölbild an meiner Wand in den Keller verschwinden lassen, damit kein nachfolgender Partner das sehen kann. Wäre das nicht völlig respektlos gegenüber einem Menschen, den ich mal sehr gerne hatte, respektlos auch gegenüber seinem Talent?
Es mag etwas respektlos gegenüber dem Talent des Ex sein.

Es ist aber viel respektloser gegenüber dem neuen Partner, dem man damit zeigt: Deine Gefühle sind mir verglichen zum Talent des Ex weniger wert.

Ich finde das unfassbar empathiebefreit, gefühllos und unachtsam gegenüber einem neuen Partner. Wie soll der sich bei Dir wohl fühlen, wenn Du das Bild dex Ex so zelebrierst und hofierst?

Das geht, mit Verlaub gesagt, gar nicht, und ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten. Ganz weit unten. Sorry, muss man so deutlich sagen. Sollte ich so etwas erleben, würdest Du genau eine Chance bekommen, das zu ändern. Auf meinen Gefühlen lasse ich nicht herumtrampeln und Respekt und Achtsamkeit muss in erster Linie auf jedem Fal demjenigen gelten, den man liebt und in seinem Leben haben möchte.
 
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