• #1

Zusammenziehen und Aufgabenteilung im Alltag

Liebe Community, angeregt von der regen Diskussion in einem anderen Thread möchte ich gerne nach Euerer Meinung fragen…

Ich bin eine von diesen Frauen ü45, mit (fast) erwachsenen Kindern, autark und zufrieden, mit einem gutem Job und einem schönem Zuhause. Koche auch gerne :)

Seit knapp drei Jahren bin ich mit meinem Partner zusammen. Wir passen sehr gut zusammen, haben wundervolle gemeinsame Zeit, den gleichen Humor und bereichern unser Leben gegenseitig sehr.

Wir beide wünschen uns Verbindlichkeit, einen Antrag hat er mir auch schon gemacht… das Zusammenziehen bei mir zuhause ist eigentlich nun irgendwann die logische Konsequenz. Aber ich merke dass es mir zunehmend Gedanken macht.

Idealerweise würde man beide aktuellen Wohnsitze aufgeben und sich etwas gemeinsames suchen. Mein Partner hat eine kleine Wohnung zur Miete, die seitdem wir zusammen sind, fast nur noch leer steht. Unsere gemeinsame Zeit findet fast ausschließlich bei mir zuhause statt. Bis mein jüngstes Kind auszieht, möchte ich mein Haus nicht aufgeben, also noch ca 2 -3 Jahre.

Ich habe lange alleine mit meinen Kindern gelebt und irgendwann war mein Freund „zu Besuch“ hier, und später dann immer mehr - so dass es seit einiger Zeit praktisch bei mir wohnt und ca 3-4 Mal im Monat nach seiner Wohnung sieht.

Dennoch ist es gefühlt so geblieben dass ich zuhause für alles alleine verantwortlich und zuständig bin. Klar, es ist ja auch mein Haus, und ich war lange Zeit hier der Verdiener, die Hausfrau, Mutter, Vater und Handwerker in einer Person und es hat mich früher auch nicht gestört. Nun aber doch, weil ich das Gefühl habe einen Dauergast zuhause zu haben. Ich möchte es nicht falsch verstanden haben - mein Freund ist überhaupt kein Pascha, und stellt keine Ansprüche. Er ist nur eher der gemütliche Typ und sieht auch nicht von sich aus ob etwas getan werden muss.

Gibt es positive Erfahrungen mit solchen Konstellationen? Wie handhabt ihr es wenn einer zu dem anderen zieht? Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?

Finanziell beteiligt er sich schon an den Nebenkosten, was dann später auch mehr sein wird, wenn er seine Miete nicht mehr hat.
 
  • #2
Aber ich merke dass es mir zunehmend Gedanken macht.
Idealerweise würde man beide aktuellen Wohnsitze aufgeben und sich etwas gemeinsames suchen.
Vorausgesetzt, beide möchten zusammen wohnen, gibt es für mich nur einen einzigen Schlüssel, etwas Gemeinsames entstehen zu lassen, sprich beide Wohnungen aufgeben und etwas Neues gemeinsam installieren!
Nun aber doch, weil ich das Gefühl habe einen Dauergast zuhause zu haben. Ich möchte es nicht falsch verstanden haben - mein Freund ist überhaupt kein Pascha, und stellt keine Ansprüche. Er ist nur eher der gemütliche Typ und sieht auch nicht von sich aus ob etwas getan werden muss.
Wenn nichts Gemeinsames geschaffen wird, wirst du immer das Gefühl haben, dass dein Freund dein Dauergast ist!
Gibt es positive Erfahrungen mit solchen Konstellationen? Wie handhabt ihr es wenn einer zu dem anderen zieht? Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Mehr Verantwortung entsteht gemeinsam nur dann, wenn ein gemeinsames zu Hause geschaffen wird, sonst nicht!
Finanziell beteiligt er sich schon an den Nebenkosten, was dann später auch mehr sein wird, wenn er seine Miete nicht mehr hat
Die finanzielle Beteiligung beim Zusammenziehen, ist noch lange nicht der Schlüssel für Erfolg!
 
  • #3

Nun aber doch, weil ich das Gefühl habe einen Dauergast zuhause zu haben. Ich möchte es nicht falsch verstanden haben - mein Freund ist überhaupt kein Pascha, und stellt keine Ansprüche. Er ist nur eher der gemütliche Typ und sieht auch nicht von sich aus ob etwas getan werden muss.
Der letzte Satz trifft des Pudels Kern. Es gibt so Menschen, die sich einfach nicht einbringen, weil sie es nicht "sehen". Vor allem nicht im Umgang mit Menschen die aus sich heraus eine Menge schultern. Wenn du mich fragst, ist und bleibt das eure Dynamik. Außer du gibst ihm zukünftig feste Aufgaben. Die er und nur er zu seinen Bedingungen erledigt. Dann gibt es aber kein, Gezeter, wenn es länger liegen bleibt und du solltest aushalten nicht nachzubessern oder es einfach zu machen, weil es dich nervt. Sonst wird er das wieder einstellen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung mit so einem Partner.
Gibt es positive Erfahrungen mit solchen Konstellationen? Wie handhabt ihr es wenn einer zu dem anderen zieht? Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Ich kenne nur ein Paar bei dem es meistens funktioniert. Aber nur, weil die Frau wirklich alles macht und auch nicht mehr erwartet, das er sich einbringt. Sie ist aber von Haus aus als Hausfrau getrimmt.
Alle Jubeljahre macht sie sich mal richtig Luft und stellt alles in Frage. Er sitzt dieses Sturm stoisch aus und dann kehren beide wieder zu ihrem alten Trott zurück ohne etwas zu ändern.
Finanziell beteiligt er sich schon an den Nebenkosten, was dann später auch mehr sein wird, wenn er seine Miete nicht mehr hat.
Wäre für mich das absolute Minimum. ICH würde über eine Putzfee nachdenken, die dich vielleicht entlastet. Die er aber anteilig auch mehr bezahlt, weil er eben eher der bequeme Typ ist. So wie du dich liest, wirst du trotzdem den Löwenanteil des Haushaltes machen.
Wichtig finde ich, dass du es mal sehr klar und deutlich ansprichst. Möglichst ohne Schuldzuweisungen. Eher so, wie stellst du dir denn dann die Aufgabenteilung vor?! Dann guck sehr genau wie er reagiert und was er für Vorschläge macht.
 
  • #4
Er ist nur eher der gemütliche Typ und sieht auch nicht von sich aus ob etwas getan werden muss.
Das heißt ihm ist in 3 Jahren nicht aufgefallen dass man bei jemandem wenn man auf regelmäßiger Basis zu Gast ist auch mithilft? Habe ich das richtig verstanden.?
was für ein Goldstück.
Ich meine wenn man LAT so praktiziert dass man abwechselnd beieinander Zeit verbringt ist dass ja wieder was anderes, aber er ist NUR bei dir und nimmt nicht mal von selber den Staubsauger in die Hand?
Mein Freund saugt zB meine Wohnung wenn ich länger weg bin ohne dass ich in darum bitten muss, einfach weil er meint es ist schöner in eine saubere Wohnung zurückzukommen. Das macht er von selbst.
 
  • #5
Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Du hast jetzt halt schon einen Status Quo geschaffen.
Und nach allem was ich über Menschen weiß, halte ich es für extrem unwahrscheinlich dass er sich ändern wird. Im Gegenteil, er wird tendenziell noch bequemer werden wenn er dich erstmal "sicher" hat.

Ich hatte mal eine Affäre mit einem Handwerker, der wollte mir schon beim ersten Date zu Hause was reparieren. (habe ich aber nicht angenommen)

Das ist dann wieder das andere Extrem.
 
  • #6
Ich hab zu Hause eine Haushälterin, die 3 mal die Woche kommt. das bedeutet, ich mach zu Hause: nix!
Wenn ich aber bei meiner Partnerin bin (wir wollen bald zusammen ziehen) helf ich selbstverständlich die Küche aufzuräumen, den Keller auszumisten, Altpapier wegzufahren etc.
Das ist ja auch irgendwie ein Symbol der Wertschätzung und Liebe. Wenn Sie dann irgendwann bei mir wohnt, bleibt meine Haushälterin und mein Schatz ist entlastet.
 
  • #7
Mein Partner und ich leben auch noch nicht zusammen in einer gemeinsamen Wohnung. Wir leben aber im Wechsel in der jeweils anderen Wohnung mit.

Bei uns hat es sich ohne ansprechen automatisch ergeben, dass jeder macht was grad ansteht. Sprich, sehe ich, der Müll ist voll, bringe ich ihn raus, er saugt in meiner Wohnung ebenso wie ich in seiner usw. - wir machen da keinen Unterschied, ob wir gerade die Wochen bei ihm leben oder bei mir.

Das ist für uns "normal". Wir leben in dem Sinne ja auch zusammen.

Wenn ich ihn extra darauf ansprechen müsste, fände ich das schon arg seltsam, immerhin hat er ja auch einen Haushalt und weiß, welche Dinge anfallen. Zudem möchte auch er in einer ordentlichen und sauberen Wohnung sein.

Vllt musst du da mit einem Augenzwinkern einen Haushaltsplan aufstellen und ihn einteilen, dass er bspw diese Woche für saugen und Bäder putzen und den Müll zuständig ist. Aber eigentlich ist es schon traurig, wenn man sowas einem erwachsenen Menschen mitteilen muss.
 
  • #8
Ich hab zu Hause eine Haushälterin, die 3 mal die Woche kommt. das bedeutet, ich mach zu Hause: nix!....
Eine Putzfee die ein mal die Woche kommt, habe ich auch. Leider fällt sie gesundheitsbedingt öfter aus - aber zumindest ist dann etwas Grundordnung da.

Es bleibt aber genügend drum herum... Einkauf, tägliches Kochen, Küche, Wäsche, Garten etc.

Eskaliert ist es letztens als ich zum wiederholten Mal nach Feierabend sein Geschirr weggeräumt habe, welches er am Homeoffice Tag hat rumstehen lassen.
 
  • #9
Der letzte Satz trifft des Pudels Kern. Es gibt so Menschen, die sich einfach nicht einbringen, weil sie es nicht "sehen". Vor allem nicht im Umgang mit Menschen die aus sich heraus eine Menge schultern. Wenn du mich fragst, ist und bleibt das eure Dynamik.
Und/oder weil sie es auch nicht sehen wollen, das sehe ich auch so, da wird sich auch nichts ändern, das wird so bleiben!
Eher so, wie stellst du dir denn dann die Aufgabenteilung vor?! Dann guck sehr genau wie er reagiert und was er für Vorschläge macht.
Genau, nur wer fragt erfährt was!
Das heißt ihm ist in 3 Jahren nicht aufgefallen dass man bei jemandem wenn man auf regelmäßiger Basis zu Gast ist auch mithilft? Habe ich das richtig verstanden.?
was für ein Goldstück.
Ja, echt ein Goldstück, natürlich ironisch gemeint!
Du hast jetzt halt schon einen Status Quo geschaffen.
Und nach allem was ich über Menschen weiß, halte ich es für extrem unwahrscheinlich dass er sich ändern wird. Im Gegenteil, er wird tendenziell noch bequemer werden wenn er dich erstmal "sicher" hat.
Es wird bestimmt schlimmer werden, dann gibt es eben wieder ein neuer Thread und wir können unsere Meinung erneut teilen!
 
  • #10
Eskaliert ist es letztens als ich zum wiederholten Mal nach Feierabend sein Geschirr weggeräumt habe, welches er am Homeoffice Tag hat rumstehen lassen.
Das ist wirklich unverschämt und faul.
Er sieht die Arbeit nicht, ich kenn so etwas. Ich hatte mal einen Mitarbeiter, dem musste man alles sagen. Von selbst hat der Kollege keine Arbeit gesehen. Ich finde, das ist eine ganz üble Eigenschaft, die sicher auch nicht "abtrainiert" werden kann. Muss grad überlegen ob das vielleicht sogar ein Trennungsgrund wäre?
 
  • #11
Eskaliert ist es letztens als ich zum wiederholten Mal nach Feierabend sein Geschirr weggeräumt habe, welches er am Homeoffice Tag hat rumstehen lassen.

Ja also was soll man da noch sagen.
Das ist jedenfalls nicht das Verhalten dass ich von einem erwachsenen Menschen auf Augenhöhe erwarten würde.

Selbst meine Teenager lassen ihr Geschirr nicht rumstehen auch wann man sie manchmal noch daran erinnern muss. Aber sie sind ja auch nicht erwachsen und meine Kinder. Und damit die einzigen Menschen auf der Welt die von mir bemuttert werden. So dass mir da auch wiederholte Hinweise nicht so viel ausmachen.
Ansonsten leben ich meinen Mutterinstikt höchstens an Kindern im Bekannten- und Familienkreis aus, aber niemals an Männern.

Das ist jetzt also das Paradebeispiel für:
Mann wird zur Made im Speck. Haus zum Einziehen und Bemutterung inklusive.
 
  • #12
Vorausgesetzt, beide möchten zusammen wohnen, gibt es für mich nur einen einzigen Schlüssel, etwas Gemeinsames entstehen zu lassen, sprich beide Wohnungen aufgeben und etwas Neues gemeinsam installieren!
Sorry aber wenn schon ein Haus da ist das beiden gefällt muss man ja nicht unbedingt das Haus aufgeben. Ich denke mir die FS hat ein Haus und nicht nur eine Wohnung. Ich habe es hier im Forum schon öfters erwähnt. Ein Haus aufzugeben das evtl noch nicht mal abbezahlt ist stelle ich mir extrem schwierig vor. Man hat ja auch schon einiges rein gesteckt.

Mich würde jetzt mal interessieren ob sich dein Partner Ich finanziell beteiligt. Bezahlt er Nebenkosten oder Einkäufe usw?
 
  • #13
Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Bei meinem Freund war es wie bei Dir. Er war immer häufiger bei mir und sah nur sporadisch nach seiner kleineren Wohnung . Nun zog er bei mir ein . Schon vor seinem Einzug hat er überall angepackt und mitgeholfen, er putzt eigenständig meine Küche , er repariert im Haus, er kocht, er kauft ein. Er half mir, meine alten Möbel wegzufahren und baute seine neuen Möbel ein. Nun kaufen wir gemeinsam ein, haben ein gemeinsames Konto zusätzlich zu unseren bisherigen Konten. Ich bin glücklich, dass er so aktiv im Haushalt ist. Er ist aber schon vorher so gewesen, dh ich habe ihn so aktiv kennengelernt.
Dein gemütlicher Pascha scheint es wohl eher passiv zu handhaben. Da wäre ich auch vorsichtig: bevor er einzieht, würde ich ihn mitarbeiten lassen, sonst gibt es keinen Einzug .
 
  • #14
Der letzte Satz trifft des Pudels Kern. Es gibt so Menschen, die sich einfach nicht einbringen, weil sie es nicht "sehen". Vor allem nicht im Umgang mit Menschen die aus sich heraus eine Menge schultern. Wenn du mich fragst, ist und bleibt das eure Dynamik. Außer du gibst ihm zukünftig feste Aufgaben. Die er und nur er zu seinen Bedingungen erledigt
Treffend beschrieben.
Das ist das Problem, wenn sich etwas entwickelt. Er war Gast, als Gastgeber verlangt man nichts.
Inzwischen ist er kein Gast mehr, und manche sehen es nicht, vor allem wenn man, bzw. Du nichts sagst.
Ihr habt über Finanzen geredet, dann wird es Zeit über Arbeitsteilung zu reden. Am besten hat jeder seine fixen Sachen, manches macht man zusammen, wie es bei Euch sinnvoll ist. Bedingung, und das ist ein Problem, wenn man delegiert, muss der Weg des Anderen ok sein, das Ergebnis muss am Ende stimmen, es muss nicht perfekt sein.
Das kann sich gut einfinden, wenn Du es ansprichst und ihr zusammen die Regelungen trefft.
Nichts sagen und sich wünschen geht schief.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #15
Ich bin eine von diesen Frauen ü45, mit (fast) erwachsenen Kindern, autark und zufrieden, mit einem gutem Job und einem schönem Zuhause. Koche auch gerne :)
Schön, Glückwunsch auch zu den Garagen :) . Ich stolpere über...
Seit knapp drei Jahren bin ich mit meinem Partner zusammen. Wir passen sehr gut zusammen, haben wundervolle gemeinsame Zeit, den gleichen Humor und bereichern unser Leben gegenseitig sehr.
und dann über die anstehende Heirat.

Ich verstehe nicht, warum man jahrelang zusammenlebt und nicht anspricht, wenn man feststellt, dass es im Zusammenleben Defizite gibt. Was sagt er dazu?
Dennoch ist es gefühlt so geblieben dass ich zuhause für alles alleine verantwortlich und zuständig bin. Klar, es ist ja auch mein Haus,...
Kann es sein, dass er das Gefühl hat, in "Deinem" Haus nur Gast zu sein?
Wie handhabt ihr es wenn einer zu dem anderen zieht? Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Ich denke, man muss sich dazu besprechen und das klären. Gerade, wenn man längerfristig plant. Aber natürlich bleiben manche Aufgaben auch Deine Aufgaben als Hausbesitzerin.
Finanziell beteiligt er sich schon an den Nebenkosten, was dann später auch mehr sein wird, wenn er seine Miete nicht mehr hat.
Seid ihr euch da wenigstens (besprochen) einig?
 
  • #16
Also selbst wenn ihr euch zusammen was neues suchen würdet, würde er mich mehr im Haushalt tun, glaub ich nicht - jemand sehr gemütliches wird ja plötzlich nicht anders..
Es gibt super penibel ordentliche Menschen, ordentlich Menschen, es gibt chaotische Menschen, es gibt schlampige Menschen, es gibt Messis..
Ich finde man sollte schon ähnlich ordentlich sein oder sich ergänzen. Wenn man zu unterschiedlich ordentlich ist, dann verursacht der eine zusätzlich Chaos, worüber man sich nur mehr aufregt wenn man selber sehr ordentlich ist (dem stört das auch nicht aber dich.
Es reicht ja schon Kinder zu haben denen man hinterher räumen und putzen muss 🤣

Na ja deshalb eine Beziehung aufgeben würde ich nicht, kannst ja mal mit ihm reden, ggf. Putzplan wenn er selber nicht sieht was aufzuräumen ist und damit einverstanden wäre (er sieht es nicht und es stört ihm nicht).

W 27
 
  • #17
Wir beide wünschen uns Verbindlichkeit, einen Antrag hat er mir auch schon gemacht… das Zusammenziehen bei mir zuhause ist eigentlich nun irgendwann die logische Konsequenz.
Vor dem heiraten (Eingehen von dauerhaften Verpflichtungen füreinander) würde ich das zusamenziehen gründlich erproben und mich dabei nicht darauf verlassen, dass wie jetzt, noch eine Wohnung zum ausweichen bei Konflikten als Backup besteht - zumal es bei euch schon jetzt nicht sonderlich gut läuft.

Dennoch ist es gefühlt so geblieben dass ich zuhause für alles alleine verantwortlich und zuständig bin..... es hat mich früher auch nicht gestört. Nun aber doch, weil ich das Gefühl habe einen Dauergast zuhause zu haben.
Es ist kein Wunder, dass es Dich stört. Du hast eine Erwartungshaltung. Du meinst Du hast einen Partner für ein gemeinsames Leben und siehst einen Dauergast in der Dauerbequemlichkeit. Daran wird sich kaum was ändern lassen, weil Du es schon zu lange mitgemacht hast und er der "bequeme Typ ist".

mein Freund ist überhaupt kein Pascha, und stellt keine Ansprüche. Er ist nur eher der gemütliche Typ und sieht auch nicht von sich aus ob etwas getan werden muss.

Gibt es positive Erfahrungen mit solchen Konstellationen?
Nein, denn es geht ums Thema geistige Trägheit, fehlende Weitsicht, mangelnde Eigeninitiative außerhalb vom eigenen Hobby, für Dich unzureichender Gemeinschaftsbegriff - ein Typ, der immer eine Mutti braucht, die ihn anschiebt.
Den Eigenantrieb und den Willen fürs Gemeinsame hat Mann oder hat Mann nicht - ins seinem Alter und in einer bereits etablierten Beziehung kommt da nichts mehr.

Von dieser Art sind viele Männer, weil Mutti ihm so ein Frauenbbild vermittelt hat - sie kümmert sich um alles und oft war aufgrund der hohen Scheidungsrate kein Mann im Haus, an welchem er ein Männerbild entwickeln konnte, was ein Mann denn für Aufgaben im gemeinsamen Leben so übernimmt - gut ausgebildete AE-Mutti macht heutzutage alles selbst und der Mann nichts, was frau ihm nicht (x mal) gesagt hat.

Ist es wahrscheinlich dass der "dazugezogene" Partner im Laufe der Zeit mehr Verantwortung für das gemeinsame Zuhause im Alltag übernimmt?
Zu hoffen, dass sich von allein was ändert ist aussichtslos. Es ändert sich nur was, wenn Du direkt in den Dialog gehst und Deine Unzufriedenheit damit wie es läuft ihm erfahrbar machst.

Ich bin zu meinem Mann gezoge. Wir sind beide das Gegenteil von geistig träge und so war ich nie Gast bei ihm sondern immer Partnerin und somit für alles gleichermaßen zuständig wie er - war schon in der Fernbeziehung so.
Da war aufgrund unserer Persönlichkeiten auch nichts abzustimmen, sondern das ging von vornherein Hand in Hand.
 
  • #18
Bei uns läuft das so .......

Meine Wohnung ist quasi der Wohnsitz - ihre Wohnung wird meist von ihrer Tochter bewohnt. Und 2 x mal die Woche von ihr. Ich bin da selten, meist so einmal im Monat. Und mache nichts - evtl. mal eine kleine Reparatur.
Bei mir ist Wäsche, Putzen etc organisiert - auch ich habe eine Fee wie Ehrenrunde auch. Gast ist mein Mädel schon lange nicht mehr - auch sie kauft ein. Viel mehr ist meist nicht zu tun. Ok, ab und zu räumt sie was weg, was ich rumliegen lasse ....
Kochen - wir gehen gerne Essen. Und ansonsten koche meist ich. Weil es mir Spass macht. Ihr weniger.
Autos und Getränke sind mein Ressort - kleinere Einkäufe macht sie, grosse machen wir zusammen. Zum Metzger gehe ich.
Hat sich ganz gut eingespielt .....

Und nein, es liegt nie am Haus - immer an den Menschen.
 
  • #19
Es ist noch teilweise die Generation Männer, die Haushalt nur soweit kennen, wie von Mutti. Mutti macht, Mann macht sich keine Gedanken, Mutti vermittelt, Haushalt ist Frauensache, Mann kann das sowieso nicht, und wenn Mann was macht, ist es verkehrt.
Einige Männer haben es trotzdem gelernt, andere sich angeeignet und einige machen es irgendwie und wenn jemand ist, der macht, lassen sie es, anerzogene Bequemlichkeit und Blindheit.
Nun ist es am der Partnerin zu sagen, hier Arbeitsteilung. Das ist zu tun, wer macht was, wie wollen wir leben, wieviel Grundordnung ist einem wichtig.
Es kann gelingen, wenn nicht, bleibt Frau zuständig, oder es wird die Haushaltshilfe bezahlt oder man trennt sich.
Einen Versuch ist es wert, in meinem Umfeld haben es die meisten Männer gelernt auch wenn sie selbst anders aufwuchsen, weil da noch Mutti zu Hause war.
 
  • #20
Es bleibt aber genügend drum herum... Einkauf, tägliches Kochen, Küche, Wäsche, Garten etc.
Ich würde ihn mehr einbeziehen. Z. B. "Was kochen wir heute?", dann Einkaufszettel schreiben und ihn geben. Oder; hr macht gemeinsam, was im Garten anfällt. Er mäht Rasen, Du jahtest Unkraut usw.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass einer (,in dem Fall Du) rödelt und der andere liegt aufm Sofa und wartet bis fertig ist.
Wie machst Du das mit den Kindern? Machst Du da auch alles selbst oder haben Deine Kinder auch Aufgaben?

Eskaliert ist es letztens als ich zum wiederholten Mal nach Feierabend sein Geschirr weggeräumt habe, welches er am Homeoffice Tag hat rumstehen lassen.
Kann mal passieren, dass man was stehen lässt. Aber auf Dauer würde ich nicht die Putze für ihn spielen.
Wenn er nicht selbst darauf kommt, musst Du die Aufgaben eben verteilen. Ansonsten geht doch einfach öfter mal zu ihm. Wie schauts bei ihm in der Wohnung aus?
 
  • #21
Autos und Getränke sind mein Ressort - Zum Metzger gehe ich.
Hat sich ganz gut eingespielt .....
Muss mich gerade schlapp lachen…
Ich bin auch der Autoputzer (mach ich ganz gern)
Wenn mein Sohn zu den Semesterferien anreist ist sein erster Gang zum Getränkehändler, dort holt er 50!! Kisten Getränke und stellt sie in den Keller. Wein besorge ich gerne selbst.
Der Metzgereibesuch ist bei mir auch Chefsache… lach
 
  • #22
Ihr Lieben, vielen Dank für Euere Antworten!

Ohne einzeln zu zitieren, versuche ich darauf zu antworten.

Ich hätte grundsätzlich kein Problem damit mein Haus aufzugeben, um etwas Gemeinsames zu schaffen. Fände es eigentlich eine schöne Vorstellung, auch wenn ich nicht glaube dass es das Thema lösen würde. Möglich wäre es erst in 2-3 Jahren, wenn das jüngere Kind fertig mit Studium ist und nicht mehr eine regelmäßige Anlaufstelle zuhause braucht. Seine Kinder waren bis vor kurzem in der gleichen Phase und wir wollten vorher nicht wohntechnisch Patchwork-Tatsachen schaffen.

Es geht mir auch nicht um den Umfang an Aufgaben, denn früher hatte ich es auch alles alleine gestemmt, und es war auch okay für mich. Es geht mir um das partnerschaftliche in Augenhöhe, wie Vikky es sehr treffend bemerkt hat.

Finanziell trägt er im Alltag ungefähr das bei, was er hier auch verbraucht, keiner von uns profitiert in der Hinsicht vom anderen. Wir verdienen beide ganz gut, ungefähr gleich - nur dass er durch die freiwillig höhere Unterstützung seiner Kinder am Ende weniger für sich zu Verfügung hat. Es reicht für das alltägliche Leben, aber für Luxus wie Urlaub oder die Anschaffung von einem neuen gemeinsamen Möbelstück wird es bei ihm dann eng. Ich kann es mir also im Grunde dann aussuchen ob wir alles hier weiter verwohnen oder ich alleine nach und nach das Bett oder die Couch oder die Gartenmöbel erneuern möchte.
 
  • #23
Angenommen alle Aufgaben, die außerhalb der Freizeit erledigt werden müssen, sind Arbeit: Habe eben gerade Folgendes im Süddeutschen Magazin gelesen:

"Weltweit arbeiten Männer durchschnittlich sechs Stunden und 44 Minuten am Tag und werden für fünf Stunden und 21 Minuten bezahlt, also für 80 Prozent ihrer Arbeitszeit. Frauen arbeiten täglich eine Dreiviertelstunde länger. Sie bekommen aber nur für drei Stunden und drei Minuten von diesen insgesamt siebeneinhalb Stunden Geld, also für 41 Prozent ihrer Arbeitszeit" ...

"Unser Wirtschaftssystem wurde auf dem Rücken unbezahlt arbeitender Frauen errichtet"

Du hast also auch einen Partner, für den es selbstverständlich ist, dass du unbezahlt Haus-, Sorge- und Pflegearbeit übernimmst. Neben deinem Beruf. Während er es sich nach Feierabend gemütlich macht. An der Einstellung (oder dem Nicht-Sehen-Wollen) wird sich auch durch ein offizielles Zusammenziehen nichts ändern.

Da natürlich niemand verlangen kann, dass die Hausarbeit im eigenen Haushalt bezahlt wird, sollte es selbstverständlich sein, dass alle Erwachsenen, die nun mal irgendwo wohnen, sich die Arbeit gerecht teilen.

W37
 
  • #24
Es reicht für das alltägliche Leben, aber für Luxus wie Urlaub oder die Anschaffung von einem neuen gemeinsamen Möbelstück wird es bei ihm dann eng. Ich kann es mir also im Grunde dann aussuchen ob wir alles hier weiter verwohnen oder ich alleine nach und nach das Bett oder die Couch oder die Gartenmöbel erneuern möchte.
Geht es Dir nun um Aufgabenteilung oder um die finanzielle Situation?
 
  • #25
Also ich würde sowas in aller Deutlichkeit EINMAL ansprechen und schauen, ob sich gemeinsam eine Lösung finden lässt. Soll ja jeder eine Chance erhalten, sein Verhalten zu ändern.

Aus Erfahrung weiß ich aber auch, dass die meisten Menschen nichts ändern, weil Änderung unbequem und mühsam ist, d.h. ein Partner, der nicht von Anfang an, von sich aus, ohne Aufforderung mit anpackt, der wird das sehr wahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun, wahrscheinlich nicht mal in böser Absicht, sondern weil er das von zu Hause aus so gewohnt ist. Da hat Papi ihm das so vorgelebt oder Mutti hat als AE gezwungenermaßen alles alleine geregelt.
 
  • #26
Ich würde ihn mehr einbeziehen. Z. B. "Was kochen wir heute?", dann Einkaufszettel schreiben und ihn geben. Oder; hr macht gemeinsam, was im Garten anfällt. Er mäht Rasen, Du jahtest Unkraut usw.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass einer (,in dem Fall Du) rödelt und der andere liegt aufm Sofa und wartet bis fertig ist.
Wie machst Du das mit den Kindern? Machst Du da auch alles selbst oder haben Deine Kinder auch Aufgaben?


Kann mal passieren, dass man was stehen lässt. Aber auf Dauer würde ich nicht die Putze für ihn spielen.
Wenn er nicht selbst darauf kommt, musst Du die Aufgaben eben verteilen. Ansonsten geht doch einfach öfter mal zu ihm. Wie schauts bei ihm in der Wohnung aus?
Er hat noch nie in einem Haus mit Garten gewohnt, es erschließt sich ihm nicht warum da überhaupt etwas zu tun ist. Als ich ihn mal gebeten habe den Rasen zu mähen, hat er es so lange vor sich hergeschoben bis das Gras kniehoch war und man mit der Sense dran musste. :))

Meine Kinder sind schon bald aus dem Haus, aber wenn sie da sind, kümmern sie sich selber um die Ordnung und Sauberkeit in ihren Zimmern und ihrem Bad, um ihre Wäsche usw.

Bei ihm sind wir nie, haben da noch nie übernachtet. Es ist eine kleine, leere Wohnung, ohne richtige Einrichtung und Infrastruktur.
 
  • #27
Bei ihm sind wir nie, haben da noch nie übernachtet. Es ist eine kleine, leere Wohnung, ohne richtige Einrichtung und Infrastruktur.
Als ich meinen Mann kennen lernte, war ich ein paar Mal in seiner Wohnung. Sie war kahl, nicht sonderlich liebevoll eingerichtet und sein Schreibtisch war absolut chaotisch. Ich dachte damals Junggesellenbude, das wird sich ändern, wenn wir ein Paar werden und zusammen ziehen.
NOPE! Es ist so geblieben, er hat keinen Sinn für schöne Dinge, ein wohnliches zu Hause und das Chaos auf seinem Schreibtisch hat sich ausgebreitet.
Seit dem ist mir im Bezug auf zwischenmenschliches klar: What You See Is What You Get! Also ist die Frage kannst und willst du damit umgehen?
 
  • #28
Als L und ich zusammen gezogen sind innerhalb der ersten Monate war von Anfang an klar, das wir unseren Haushalt gemeinsam machen. Putzen, Saugen etc. Ist meins. Er kümmert sich ums Kochen und Lebensmittelwirtschaft, kauft ein. Was bei seinen Kochkünsten sinnvoll war ;-))))
Große Putze so ein paarmal im Jahr machen wir gemeinsam.

Ich habe jüngst einen Saugwischroboter angeschafft, der mich entlastet. Und wenn ich mal unpässlich bin, sieht es halt so aus und er putzt bisschen drüber.

Kosten sind komplett eine Kasse. Auch wenn das Einkommen unterschiedlich ist, war das schnell unser Ding. Was uns eigentlich vom Start weg wichtig und klar ist, das Denken im Team. An sich liest sich dein Partner doch ganz vernünftig...?

Ich würde mal nen Haushaltsplan für Kids und Partner einführen und dann schauen wie es abläuft.

Alles Gute euch

W36
 
  • #29
Geht es Dir nun um Aufgabenteilung oder um die finanzielle Situation?
Es wurde mehrfach nach dem finanziellen Aspekt gefragt, und ich versuche die Situation zu erklären wie sie ist.

Mein vordergründiges Thema ist das Gefühl dass ich im Zusammenleben für alles alleine verantwortlich und zuständig bin, und ich gerne rausfinden möchte an was es liegt und wie ich es ändern kann.
 
  • #30
Mein vordergründiges Thema ist das Gefühl dass ich im Zusammenleben für alles alleine verantwortlich und zuständig bin, und ich gerne rausfinden möchte an was es liegt und wie ich es ändern kann.
Du bist AE und gewohnt, alles zu wuppen.
Das heisst, willst Du etwas ändern, musst Du lernen, zu vertrauen, abzugeben und vor allem Deine Vorstellungen auszusprechen?
Weisst Du, wie Du es haben willst? Wenn Du es selbst nicht weisst und nur spürst, Du willst anders, wird es nicht anders.
Ihr habt ein System installiert, automatisch, das für Partnerschaft nicht passt, weil zu wenig Partnerschaft, zu viel Last bei Dir.
Also, was willst Du und dann reden.
 
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