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  • #1

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Mein Partner hat den Seinszustand zwangshafte Persönlichkeitsstörung. Ist nicht meine Diagnose - ist die durch Fachpersonal ( Psychiater / Therapeuten ) erstellte Diagnose. Ich glabue den Professionellen etikettieren nicht viel und nicht alles - aber ich gehe derzeit mal davon aus, dass diese Diagnose richtig ist. Was bedeutet das für ihn - für mich.? Da fehlen mir lebenspraktische Informationen, keine Diagnosen. Äußere Daten: Beide Ü 40, derzeit sind wir beide noch in getrennten Wohnungen. Kann jemand aus eigener Betroffenheit - als Betroffener als Angehöriger - etwas dazu sagen. Von den Professionellen bekomme ich keine Informationen. Internetrecherche bringt nur bla-bla. W
 
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  • #2
Hallo FS,

Wikipedia liefert da schon eine gute Beschreibung unter Zwanghafter Persönlichkeitsstörung. Die verweisen auch auf den ICD-10 der WHO. Da kannst Du unter dem sogenannten F-Schlüssel nachschauen, der in der fachärztlichem Diagnose Deines Partners aufgeführt sein müsste.
Kennst Du Sheldon Cooper aus "Big Bang Theory"? Der Charakter trifft es meines Erachtens recht gut.
Vor kurzem las ich den Roman "Das Rosie-Projekt", was ja ein ziemlicher Renner war. Der Ich-Erzähler passt auch in diesen Rahmen, z. B.. was das Zeitdiktat betrifft.
Ob das in einer Partnerschaft lebbar ist, hängt sicherlich von der Ausprägung ab. Persönlichkeitsstörungen betreffen immer den ganzen Menschen und man geht davon aus, dass sie nicht heilbar sind.

Liebe Grüße,
w, 52
 
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  • #3
Wir sind doch hier auf "Elite-Partner". Ich bin überrascht, dass die FS im Internet nichts gefunden hat.
Wenn man bei Google zwanghafte Persönlichkeitsstörung eingibt, erhält man als erste Adresse von
WIKIPEDIA eine ausführliche Antwort zu dem Thema. Nicht alle aufgeführten Merkmale müssen für eine Person zutreffen, aber meistens sind es mehrere dieser aufgeführten Merkmale, die auf die Person zutreffen. Mit diesen Personen ist schwer umzugehen. Das ist auch bei Personen aus dem Autismusspektrum so. Auch diese können ihre Fehler im zwischenmenschlichen Bereich nicht sehen
und deshalb auch ihr Verhalten selbst nicht ändern.
 
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  • #4
Für den Alltag bedeutet dies, dass gewisse Strukturen (die oftmals rigide eingehalten werden müssen) eine wichtige Rolle im Leben des Betroffenen spielen. Z.B. kann es sein, dass am Schreibtisch eine ganz gewisse strikte Ordnung herrschen muss (Stifte werden nach Größe oder Farben sortiert etc.) oder jedes Ding seinen ganz fixen Platz hat. Falls diese Ordnung gestört wird - weil beispielsweise ein Stift nicht so liegt, wie er liegen soll, treten beim Betroffenen Gefühle der Unruhe auf und er muss Ordnung ("seine" Ordnung) wieder herstellen.
Oder Kontrollzwänge, bei der unzählige Male überprüft werden muss, ob die Tür versperrt oder die Kaffeemaschine ausgeschaltet ist. Oder der Zwang, sich zigmal die Hände zu waschen. Oder ein Zählzwang - bei einem Spaziergang werden alle Fenster gezählt, an denen man vorbeigeht oder der Zwang, bei einem Zebrastreifen nur die weißen oder nur die schwarzen Streifen betreten zu können. Wenn diese Dinge nicht eingehalten werden, haben die Betroffenen oftmals Angst, dass etwas Schreckliches passieren wird (z.B. es könnte jemand ein Unglück erleiden, weil irrtümlich die "falsche" Farbe beim Zebrastreifen betreten wurde).
Es gibt auch Zwangsgedanken - z.B. Betroffener sieht ein scharfes Messer liegen, hat Angst, er könnte dieses nehmen und einer geliebten Person damit etwas antun.
Zusammenleben mit einer zwanghaften Persönlichkeit ist nicht immer ganz einfach, da die Strukturen des Betroffenen viel Platz im Alltag einnehmen und diesen oftmals beherrschen. Am besten den Partner selber fragen, nach welchen Strukturen und Regeln er lebt. (w, Psychologin)
 
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  • #5
Solche Menschen neigen zur Prinzipienreiterei. Sie wollen alles unter Kontrolle haben. Er dreht sich im Kreis und kommt aus dem Teufeldkreis nicht heraus.
Das hat etwas mit " Kontrollfreak" zutun.

Wenn das bei ihm diagnostiziert wurde, dann hat er ganz sicher auch Depressionen.
 
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  • #6
Ihr seid beide ü 40, ich bin ü 50 und mein Partner hat diese Diagnose seit drei Jahren. Und ich kann Dir nur sagen, dass es keine Zärtlichkeit von ihm aus gibt. Obwohl er sich das ersehnt. Aber er kann nichts geben. Ich streichele ihn, er nicht zurück. Weil er nicht kann.
Man ist brutal alleine, nicht immer, dazwischen gibt es super Gespräche, aber im Grundtenor drehen sich alle Gespräche um seine Krankheit. Und um ihn. Ich hoffte mal, dass es besser werden würde, dann gab es vom Arzt Tabletten, die haben aber auch nicht geholfen.

Er hat kein Körpergefühl, keine Freude am Leben, ist dauernd in Aufruhr, ob alles in Ordnung ist, rast vom Küchentisch zum Schreibtisch, um die Kulis, Briefe, Akten usw. zu überprüfen, kurz und gut: es gibt einfach keine Ruhe.
Er rast einem inneren Phantom hinterher, das macht mich fertig.
Deswegen werde ich gehen. Werde aber immer ihn besuchen, das haben wir so besprochen. Wir werden Freunde bleiben, aber nicht mehr ein Liebespaar.
 
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  • #7
Hallo FS

Wie zeigen sich denn seine Störungen mit praktischen Beispielen?

Hier wurde schon oft über angeblich ähnliche Erkrankungen von anderen geschrieben.

Bei genauer Betrachtungsweise fanden sich aber sehr viele in ähnlichen Geschichten.

m47
 
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  • #8
ich bin die FS

Anmerkung der Moderation:

Leider können wir nicht sicherstellen, ob es sich hierbei wirklich um die FS handelt. Möchten Sie in Ihrem Thread antworten, nutze Sie bitte die Möglichkeit der Registrierung.
 
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  • #9
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch stark perfektionistisches Verhalten und das sich ständig aufdrängende Bedürfnis nach Ordnung und Kontrolle.

Zwanghaften Personen fällt es schwer, Gefühle zu zeigen. Sie verlassen sich lieber auf Logik und Verstand und wirken überwiegend unnahbar. Zeit und Geld werden von ihnen nicht unnötig verschwendet, erst Recht nicht an andere Menschen. Und selbst Sachen, die für sie keinen Wert besitzen, werden aufgehoben.

Wenn du wirklich mit ihm zusammen ziehen willst, dann mache dich auf einiges gefasst. Unordnung duldet er nicht.Mit Gefühlen geht er sehr sparsam um.
 
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  • #10
Wenn er wirklich eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung hat, dann sind dir seine Symptome bestimmt in seinem Verhalten in mehreren Situationen schon mal aufgefallen...
 
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  • #11
Z.B. kann es sein, dass am Schreibtisch eine ganz gewisse strikte Ordnung herrschen muss (Stifte werden nach Größe oder Farben sortiert etc.) oder jedes Ding seinen ganz fixen Platz hat...... Oder Kontrollzwänge, bei der unzählige Male überprüft werden muss, ob die Tür versperrt oder die Kaffeemaschine ausgeschaltet ist. Oder der Zwang, sich zigmal die Hände zu waschen. Oder ein Zählzwang - bei einem Spaziergang werden alle Fenster gezählt, an denen man vorbeigeht oder der Zwang, bei einem Zebrastreifen nur die weißen oder nur die schwarzen Streifen betreten zu können......Zusammenleben mit einer zwanghaften Persönlichkeit ist nicht immer ganz einfach, da die Strukturen des Betroffenen viel Platz im Alltag einnehmen und diesen oftmals beherrschen. (w, Psychologin)

Was hier beschrieben wird ist eine Zwangsstoerung, eine F 40er Diagnose und gilt für ein ausgestanztes Verhalten, das sich schlecht steuern lässt.
Eine zwanghafte Persönlichkeitsstoerung ist was ganz anderes, F 60. Sie erfasst die gesamte Person in allen ihren Verhaltensweisen und Beziehungen - ist wesentlich problematischer.
 
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  • #12
1) Ich halte nicht viel von Seelenklempnergeschwafel - und unter der Diagnose kann man sich auch ja gerade nichts vorstellen. Erkläre uns bitte mal so daß es Otto Normalverbraucher versteht.

2) Ebenso wäre wichtig, zu wissen, wie seine Krankheit Dich / Euere Beziehung beeinträchtigt.
 
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  • #13
Hallo,

ich, w, 40, war ca. 2 Jahre mit einem Mann zusammen, der manisch-depressiv war. Am Anfang war alles ok, das letzte Jahr war die Hölle. Er lag nur noch im Bett, hat sich verhalten wie ein Kleinkind, das Leben nicht auf die Rolle gekriegt.... Ich habe mich um alles gekümmert... und dachte, ich kriege keinen anderen. Dann habe ich ihn in einer manischen Phase mit seiner Einwilligung in der Psychiatrie abgegeben. Ich war innerlich bereit zu sterben, war völlig fertig, und das war der letzte Akt in Richtung "er oder ich". Es war eine Befreiung!
Ich habe ihn, auch als er in der Klinik war, unterstützt, nach ca. einem halben Jahr hatte ich mich dann getrennt. Der Psychoterror begann, als er aus der Klinik draußen war: Stalking vom Feinsten. Morddrohungen, Vergewaltigungsphantasien, Sachbeschädigung, nächtliche Anrufe... die gesamte Palette. Nie wieder einen Typen mit psychischen Problemen!!!!!

w, 40
 
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